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[in German:] Verknüpfungen zwischen den Hirnzentren ändern sich im Alter

[in German:] ForscherInnen der MedUni Wien sind an einer großen, internationalen Studie zur Untersuchung von Netzwerken im menschlichen Gehirn führend beteiligt.

Die MedUni Wien ist Teil des „1000 Functional Connectomes Project“. Innerhalb dieser Studie wurden insgesamt bisher mehr als 1400 ProbandInnen mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) untersucht. Die fMRT ermöglicht es, die Verteilung neuronaler Aktivität im Gehirn zu messen. Normalerweise ist man bei der fMRT daran interessiert jene Hirnregionen, die bei der Bearbeitung vorgegebener Aufgaben aktiviert sind, zu bestimmen. In dieser Studie wurde die Aktivität im Ruhezustand des Gehirns gemessen. Diese Aktivitäten geben Aufschluss über die Stärke der Verbindungen zwischen einzelnen Hirnregionen. „Im sogenannten ‚default mode’, einem Netzwerk, das seine Aktivität herunter fährt, wenn es mit einer konkrete Aufgabe beschäftigt ist, fanden wir signifikante Unterschiede in der Verknüpfung zwischen den Geschlechtern“, erklärt PD Dr. Christian Windischberger vom Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik, der gemeinsam mit PD Dr. Rupert Lanzenberger von der Univiversitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie die Studie an der MedUni Wien durchgeführt hat. Auch bei den verschiedenen Alterstufen seien Unterschiede in diesem Bereich gefunden worden. Von den weiteren Forschungen, erwarten sich die beiden Forscher Rückschlüsse auf die spezifischen Defizite bei psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen wie Schizophrenie, Depression, M. Alzheimer oder M. Parkinson.

Wesentlich für die Beteiligung der MedUni Wien an dieser Studie war die langjährige interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der MedUni Wien zwischen der Abteilung MR-Physik (Leiter: Univ.-Prof. Dr. E. Moser) am Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik (Leiter: Univ.-Prof. Dr. W. Drexler), die schon seit 1996 im Bereich der funktionellen Hochfeld-Magnetresonanzforschung aktiv ist und der Univ.-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Leiter: Univ.-Prof. Dr. Kasper). Neben der MedUni Wien waren an dieser Studie auch Forscher des National Institute of Health (NIH) und der Universitäten von Harvard, Yale und Oxford beteiligt. Die Ergebnisse dieser Studie wurden nun in der aktuellen Ausgabe der renommierten Proceedings of the National Academy of Science (PNAS) veröffentlicht.