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[in German:] Wiener Universitäten und Messerli-Stiftung gründen interdisziplinäres Forschungsinstitut für Tierschutz, Tierethik und Tierschutzrecht

[in German:] (Wien, 25-01-2010) Drei Wiener Universitäten haben das beste Konzept für einen der größten europäischen Stiftungswettbewerbe eingereicht, der von der Schweizer Messerli-Stiftung international ausgeschrieben war: Unter der Führung der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmeduni Vienna), gemeinsam mit der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien (MedUni Wien) entsteht das „Messerli-Institut für Mensch-Tier-Beziehung“.

„Mit diesem Forschungsinstitut entsteht ein fächerübergreifendes Kompetenzzentrum für alle Fragen der Mensch-Tier-Beziehung“, freut sich Rektor Wolf-Dietrich v. Fircks über das Zustandekommen dieser Zusammenarbeit. „Hier werden Tierschutz, Ethik, Recht, Biologie und Medizin im Umgang mit Tieren wissenschaftlich interdisziplinär betrachtet und ein Leuchtturm für Kooperationen geschaffen auf dem Fundament der Aufbauarbeit der letzten 12 Jahre, das unter anderem in unserem Institut für Tierhaltung und Tierschutz unter der Leitung von Universitätsprofessor Josef Troxler geschaffen wurde.“

Insgesamt vier Professuren mit 16 weiteren Mitarbeitern werden dem Forschungsinstitut zugeordet sein: Ethik in der Mensch-Tier-Beziehung, Erforschung und Dokumentation der Rechtsgrundlagen der Mensch-Tier-Beziehung, Naturwissenschaftliche Grundlagen des Tierschutzes und der Tierhaltung sowie Komparative Medizin. Letztere soll sich mit vergleichenden Aspekten der Human- und Veterinärmedizin befassen.

„Das medizinisch-naturwissenschaftliche Fundament ist uns besonders wichtig, denn die Kenntnis der physiologischen Grundlagen und artspezifischen Bedürfnisse der Tiere ist Voraussetzung für die Formulierung ethischer Postulate und juristischer Regelwerke“, erläutert Rektor v. Fircks das wissenschaftliche Zusammenspiel.
Auf Basis dieses Forschungsinstituts wird in Wien auch die Lehre ausgebaut: Das interuniversitäre Bachelor-Studium „Mensch-Tier-Beziehung“ wird geschaffen, das mit dem Bachelor für Anthrozoologie abgeschlossen wird. Ein Master-Studium für die wissenschaftliche Vertiefung soll folgen.

Das gesicherte Jahresbudget des Forschungsinstituts wird etwa 1,5 Millionen Euro betragen, etwa 50  Prozent davon kommen von der Messerli-Stiftung, der Rest von den drei beteiligten Universitäten. In diesem Zusammenhang dankt Rektor von Fircks auch dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung sowie dem Tierschutzrat für seine Unterstützung.

Räumlich angesiedelt ist das Messerli-Institut für Mensch-Tier-Beziehung an der Vetmeduni Vienna. Die Zusammenarbeit ist nicht befristet, im Gegensatz zu anderen Stiftern, die meist nur eine Startphase finanzieren.

Die Messerli-Stiftung
Von Herta Messerli 1982 ins Leben gerufen, widmet sich die Messerli-Stiftung unter anderem dem Natur- und Tierschutz. Sitz der Stiftung ist Sörenberg in der Schweiz. Die Stiftung finanziert Projekte, die auf wissenschaftlicher Basis der Natur im Allgemeinen und dem Wohl der Tierwelt im Speziellen zugute kommen.

Bild: Nach der Vertragsunterzeichnung: Die Stifterin Herta Messerli mit dem Stiftungsgeschäftsführer Schweizer und den drei Wiener Rektoren Fircks, Winckler und Schütz.