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Frauenwege

Titel: Dr.in
Researcher Of The Month - Dezember 2009

 

Warum haben Sie sich für eine wissenschaftliche Karriere entschieden?
Ich bin ein neugieriger Mensch, und gerne dort wo noch nie jemand vor mir gewesen ist. Ich hoffe durch meine Forschung das Leben anderen Menschen zu verlängern und zu verbessern. Daraus ergibt sich der Sinn weiter neugierig zu sein. 

 

Wie verlief Ihr wissenschaftlicher Weg?
Meine erste wissenschaftliche Arbeit war die Erforschung der Differenzierungsmechanismen von humanen Skelettmuskelzellen auf dem Institut für Pharmakologie. Dies war zugleich meine Diplomarbeit. Nach Abschluss meines Medizinstudiums arbeitete ich bei Prof. Huber in Wilhelminenspital. Anschließend begann ich das PhD Studium und wechselte an die Klinische Pharmakologie in die Arbeitsgruppe vom Prof. Jilma, wo ich an 2 verschiedenen Projekten arbeite: Charakterisierung von individuell - verschiedenen Ansprechens auf Plättcheninhibitoren und Etablierung eines Models zur Erforschung von Thrombin Effekten in vivo. Obwohl es aus meiner sicht viel zu lange gedauert hat bis ich von Erfolg sprechen konnte, wurden einige meiner wissenschaftlichen Arbeiten mit Preisen ausgezeichnet. So wurde ich Researcher of the Month, gewann den Kardiologen Preis und erhielte 2 Preise in FameLab, einem Format für Wissenschafstkommunikation. Als großen Erfolg betrachte ich die Zitterung einer meiner Publikationen durch die U.S. Food and Drug Administration Behörde. 

 

Was sind Ihre Stärken und wie konnten Sie diese für Ihre Karriere nutzen?
Fleißig, Ausdauernd, Zielorientiert. Weiters, habe ich entdeckt, dass ich selbst schwierige wissenschaftliche Themen gut erklären und präsentieren kann. Gerade diese Fähigkeit hat mir oft geholfen andere von meinen Zielen und Gedanken zu überzeugen. 

 

Was sind Ihre wichtigsten Ressourcen gewesen, um Karriere machen zu können?
Eine liebevolle Familie, die mir Mut gegeben hat an meine Träume zu glauben und meine Ziele zu verfolgen sowie Rückhalt in meinem verständnisvollen Ehemann; die für die Forschung in Österreich vorhandenen Mitteln; meine Klinik; weiters habe ich Mentoren gefunden, die mich in vielen Situationen mit gutem Rat unterstützt haben. 

 

Was war Ihr größter Misserfolg und was haben Sie daraus gelernt?
Viele Situationen würde ich als Misserfolg bezeichnen, z.B. eine sehr schwierige Vertragslage nach meinem Studium. Anfangs meiner Karriere habe ich einiges entbehren müssen und daraus gelernt, dass man nicht gleich der erstbesten Möglichkeit nachgeben muss. Man soll sich eher erst dann für eine Lösung entscheiden wenn alle Optionen aufgelistet und bewerten sind. Weiters ist es wichtig für seine Rechte einzutreten. 

 

War es für Ihren Karriereverlauf hinderlich, eine Frau zu sein?
Als Ärztin wünscht man sich manchmal besonders im Hinblick auf schwierige Kollegen oder Patienten ein Mann zu sein. Männer haben aufgrund ihre Größe und ihrem Auftreten mehr Autorität. Viele Menschen neigen dazu Bevormundung mit Kompetenz zu verwechseln. Ich empfinde es aber nicht als Diskriminierung sondern als eine handhabbare Herausforderung. 

 

Falls Sie Kinder haben: Was ist bzw. war an Unterstützung besonders hilfreich?
-

 

Welchen Ausgleich suchen Sie in Ihrer Freizeit?
Sport: v.a. orientalischer Tanz, Wakeboarding, Snowboarding, seit neuestem Paragleiten; Reisen; Fotografieren.

 

Tipps und Tricks

  • Auf die gestellten Anforderungen vorbereitet sein.
  • Die Ziele kennen.
  • Präsent sein.
  • Sich nicht durch Ungerechtigkeit entmutigen lassen.
  • Die Enttäuschungen und Rückschläge als Lernaufforderungen interpretieren.
  • Sich nicht verstellen.
  • Auf die persönliche Fitness achten.
  • Frühzeitig Mentoren suchen.