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(Wien, 30-09-2011) An der MedUni Wien wird zur Beurteilung des Herzzeitvolumens im Kindesalter eine non-invasive Methode verwendet, dazu steht im Kinderherzzentrum an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde ein entsprechendes Gerät (Innocor TM) zur Verfügung.

(Wien, 30-09-2011) An der MedUni Wien wird zur Beurteilung des Herzzeitvolumens im Kindesalter eine non-invasive Methode verwendet, dazu steht im Kinderherzzentrum an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde ein entsprechendes Gerät (Innocor TM) zur Verfügung.

Das Herzzeitvolumen ist ein wichtiger Parameter in der Beurteilung der Herzleistung bei herzkranken Patienten. Der „Goldstandard“ zur exakten Bestimmung ist die Überprüfung im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung. Dieses invasive Messverfahren wird bei Kindern im Rahmen einer Vorbereitung zur Herztransplantation und  bei hochgradiger Herzinsuffizienz, etwa im Rahmen von entzündlichen Erkrankungen des Herzmuskels (Myokarditis bzw. Kardiomyopathie) eingesetzt. Ina Michel-Behnke von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde: „Als Routineuntersuchung zur Beurteilung des Herzzeitvolumens ist die Katheteruntersuchung im Kindesalter allerdings nicht zu rechtfertigen“.

Bei der noninvasiven, weniger belastenden und gleichzeitig beliebig oft wiederholbaren Methode basiert die Analyse des Herzzeitvolumens auf der Rückatmungsmethode mit inerten Gasen: Über einen photoakustischen Gasanalysator werden das blutunlösliche Schwefelhexafluorid und das blutlösliche Stickstoffoxid (N2O) zu zehn Prozent der Atemluft beigemischt. Über die Auswaschung von N2O kann der pulmonale, also die Lunge betreffende Blutfluss und damit auch das Herzzeitvolumen kalkuliert werden. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und erfordert fünf Atemzüge über ein Mundstück, um den mit den Atemgasen gefüllten Rückatmungsbeutel zu leeren, ähnlich einer Lungenfunktionstestung.

Michel-Behnke: „Die ersten Ergebnisse bei herzgesunden Kindern geben Hinweise auf Normalwerte in der Bevölkerung. Eine sehr gute Übereinstimmung mit dem Goldstandard der invasiven Messung haben wir bei PatientInnen vor Herztransplantation nachweisen können. Bei Kindern, die einen Herzschrittmacher tragen, konnten wir zeigen, dass die weit verbreitete Einkammer-Stimulation der Zweikammerstimulation deutlich unterlegen ist. Die Ergebnisse dieser von uns im vergangenen Jahr durchgeführten Untersuchung sind inzwischen veröffentlicht. Für die Zukunft wird die Technik auch in der Langzeitbeurteilung operierter Kinder Eingang finden und zur Optimierung der Therapie einer Herzinsuffizienz und Einschätzung der Prognose wertvolle Daten liefern können.“   

Service:
» Am 30. September 2011 findet der Welt-Herztag statt. Hier geht's zum Artikel "<link typo3 news-und-topstories _blank external-link-new-window external link in new>MedUni Wien setzt auf schonende Eingriffe am Herzen".