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[in German:] Diplomand der MedUni Wien entwickelt App für aktuelle Antibiotikaresistenzen auf dem Smartphone

Applikation von Philipp Meng wurde am 18. November 2012, dem European Antibiotic Awareness Day, veröffentlicht.

[in German:] (Wien, 16-11-2012) Die zunehmenden Resistenzen gegen Antibiotika werden immer mehr zum Problem. Um den behandelnden ÄrztInnen die Möglichkeit zu geben, ständig die neuesten Informationen über die lokale Resistenzsituation abrufen zu können, hat der MedUni Wien-Diplomand Philipp Meng  im Rahmen seiner Diplomarbeit am Institut für Medizinische Experten- und Wissensbasierte Systeme unter Mitwirkung der Medexter Healthcare GmbH sowie dem Klinischen Institut für Krankenhaushygiene der MedUni Wien eine Applikation für Android Smartphones und das Internet entwickelt.

Diese App liefert topaktuell Informationen über Antibiotikaresistenzen in der Umgebung des Benutzers bzw. der Benutzerin. Die Applikation wurde bereits auf der eHealth2012, einer Tagung für Medizinische Informatik, präsentiert und wurde dort ausgezeichnet. Die Software selbst wird am 18. November, am European Antibiotic Awareness Day, veröffentlicht und ist unter dem Web-Link http://q-re.org abrufbar.

Meng: „Die Informationen werden dabei über das Internet von einem dafür bereitgestellten Server abgefragt.  Dieser übernimmt die Aufbereitung und geographische Selektion der Daten. Anschließend stellt die Applikation dem Benutzer die Daten in der klassischen tabellarischen Ansicht zur Verfügung.“ Zusätzlich kann der Nutzer bzw. die Nutzerin auch den Verlauf der Resistenzen je Region recherchieren.

Die Informationen selbst werden aus bereits veröffentlichten Daten, über Antibiogramme von mikrobiologischen Labors bis hin zu berechneten Resistenzen der nationalen und internationalen Referenzzentren gesammelt. 

Derzeit keine topaktuellen Resistenztabellen verfügbar
Antibiotika haben die Behandlung von Infektionskrankheiten in den vergangenen 100 Jahren revolutioniert. Vor Markteinführung der ersten Antibiotika in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren etwa ein Drittel aller Todesfälle durch Infektionskrankheiten bedingt. Heute ist mit mehr als 25 verfügbaren Antibiotikaklassen ein Großteil der bakteriellen Infektionskrankheiten kontrollier- und behandelbar. Jedoch werden die zunehmenden Resistenzen gegen verfügbare Antibiotika immer mehr zum Problem.

Informationen über die aktuelle Resistenzlage an die behandelnden ÄrztInnen weiterzugeben ist wichtig, um bei einer empirischen Antibiotikatherapie das optimale Medikament auswählen zu können. Gegenwärtig geschieht das mittels gedruckter Resistenztabellen. Zudem ist der österreichische Resistenzbericht im Internet abrufbar. „Resistenztabellen sind allerdings nicht topaktuell, es kursieren oft mehrere Versionen“, sagt Meng.