Bei der virtuellen Allergie-Sprechstunde anlässlich der Welt-Allergie-Woche klärten österreichische ExpertInnen über mögliche Allergie-Auslöser auf, berichteten über den Einfluss des Klimawandels auf die Entwicklung von Allergien und informierten, welche Behandlungsmethoden es gibt.
Hier können Sie die Allergie-Sprechstunde nachsehen:
After activation, data will be sent to YouTube. Further information here: Data protection
Programm
Begrüßung
Elisabeth Leeb: Obfrau der Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung – IGAV
Allergien werden mehr - was das Klima damit zu tun hat
Erika Jensen-Jarolim, Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung, MedUni Wien, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (ÖGAI)
Der Pollenwarndienst hilft nicht nur bei Pollenallergien
Markus Berger, Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung und Österreichischer Pollenwarndienst der MedUni Wien
Das Kreuz mit den Kreuzallergien
Eva Untersmayr-Elsenhuber, Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung, MedUni Wien
Von der Neurodermitis zum Asthma, muss das sein?
Zsolt Szèpfalusi, Leiter der Atem- und Allergieambulanz an der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, MedUni Wien/AKH Wien
Allergie erkennen und behandeln, aber wo?
Wolfram Hötzenecker, Vorstand der Klinik für Dermatologie und Venerologie, Kepler Universitätsklinikum Linz, Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (ÖGAI)
Zusammenfassung und Abschluss
Erika Jensen-Jarolim und Elisabeth Leeb
Antworten zu Fragen, für die die Allergie-Sprechstunde zu kurz war
Hier finden Sie Antworten auf Fragen, die während der Allergie-Sprechstunde nicht mehr beantwortet werden konnten:
Der Allergie-Spray funktioniert phasenweise und natürlich enthält jeder Spray Kortison.
Antiallergische Medikamente lindern nur kurzfristig die Symptome. Eine Lösung, die auch die Ursache der Allergie bekämpft, ist die allergen-spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung, Allergie-Impfung). Eine weitere wichtige Säule in der Behandlung ist die Reduktion des Allergenkontakts. Des Weiteren gibt es gute Hilfsmittel wie Pollenschutzgitter, Pollenfilter, Luftfilter, Nasenduschen oder einen Zellulose-Nasenspray, der Allergene davon abhält, in den Körper einzudringen.
Eine bessere Lösung wäre prinzipiell eine Allergen-Immuntherapie gegen Gräser- und Roggenpollen, welche exzellent gegen Heuschnupfen hilft, jedoch ist die Wirkung gegen Ekzeme fraglich, dafür gibt es keine Studien. Daher in erster Linie den Kontakt mit Gras (besonders frisch gemähtes) zu vermeiden oder lange Kniestrümpfe z. B. beim Fußball anzuziehen.
Es ist wichtig, ein eventuell auslösendes Allergen zu identifizieren. Es könnte ein Indoor-Allergen sein, Hausstaubmilbe oder Tiere. Lassen Sie eine genaue IgE-Diagnose machen!
Erste Wahl ist immer die ärztliche Abklärung!
Ja, das ist möglich. Wird eine Allergie nicht oder nicht ausreichend behandelt, kann sie sich weiter ausdehnen.
Es gibt eher keinen Zusammenhang. Bei Autoimmunerkrankungen kommt es auf eine genetische Disposition an. Es gibt in selteneren Fällen die Situation, dass beides gemeinsam vorkommt.
Es ist möglich, dass nach einer Pause vom Allergen eine stärkere Reaktion auftritt. Die Allergie, besonders gegen Katzen, schwelt immer weiter und kann immer wieder reaktiviert werden. Das IgE hat ein hohes Erinnerungsvermögen.
Säureblocker werden immer über lange Zeit eingenommen und schon bei geringen Beschwerden (z. B. Übelkeit) selbsttätig von den Patienten eingenommen. Z. B. nehmen 60 % der Schwangeren Säureblocker wegen Sodbrennen ein. Damit entsteht auch ein höheres Allergierisiko bei den Neugeborenen. Es gibt dazu auch eine österreichweite Studie in Kooperation mit allen österreichischen Krankenversicherungen zur Einnahme von Säureblockern aus 2019 - welche beweist, dass sich das Allergierisiko signifikant erhöht. Säureblocker setzen die Magenverdauung praktisch komplett aus und unverdauter Nahrungsbrei kommt in den Dünndarm. Das führt zu vielen Beschwerden, Irritationen sowie auch zu Allergien.
Wenn allergische Beschwerden unbehandelt oder untertherapiert bleiben, erhöht sich das Risiko, dass sich die allergische Entzündung auf die unteren Atemwege ausdehnt und Asthma entsteht.
Ja, die Ursache könnte auch in Ihrem Fall eine allergische Reaktion auf Duftstoffe sein. Eine entsprechende Diagnose kann Aufschluss geben!
Bei entsprechend gesicherter Diagnose übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Allergie-Impfung.
Die Diagnostik mittels Allergenchip erfolgt beim Facharzt oder in spezialisierten Allergiezentren.
Zuerst ist es wichtig, zu erfahren, ob es überhaupt eine echte Allergie oder eine Intoleranz ist. Bei beiden können die Symptome zwar ähnlich sein, aber die Allergien sind gefährlicher. Zu einer korrekten Diagnose verhelfen Ihnen die Allergiezentren.
Kontakt zu den österreichischen Allergiezentren und Ärzten, die sich mit Allergien beschäftigen finden Sie unter https://www.allergenvermeidung.org/anlaufstellen/allergiezentren.html
Ausführliche und medizinisch geprüfte Information zu unterschiedlichen Themen finden Sie unter https://www.allergenvermeidung.org/ratgeber.html