Stärkung der Resilienz von Behandelnden zur Sicherung der Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesens
Der Begriff „Second Victim“ beschreibt eine Person, die durch eine außergewöhnliche Situation in der Patientenversorgung selbst traumatisiert wird. Dieses in der Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannte, aber weit verbreitete Phänomen, wird durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie verschärft und birgt das Risiko, Gesundheitssysteme durch eine ausgeprägte psychische Überlastung der Behandelnden zusätzlich unter Druck zu setzen. Dies stellt sowohl für die Sicherheit von Patient:innen als auch der Mitarbeiter:innen eine ernstzunehmende Gefahr dar.
Ziel des Aktionstages ist es, einerseits für das Phänomen zu sensibilisieren und andererseits konkrete Projekte vor den Vorhang zu holen und Good-Practice-Beispiele sowie praktische Hilfestellungen aufzuzeigen.
Eine Kooperation von MedUni Wien, Plattform Patient:innensicherheit, Wiener Gesundheitsverbund und dem Verein Second Victim
Programm
09:00-10:55 Uhr
- Begrüßung und Eröffnung
Markus Müller, Medizinische Universität Wien
Michael Binder, Wiener Gesundheitsverbund
Eva Potura, Verein Second Victim
Brigitte Ettl, Österreichische Plattform Patient:innensicherheit
- Das Second Victim Phänomen
Reinhard Strametz, Hochschule RheinMain
- SeVid A1 Studie, die erste Österreichische Erhebungsstudie unter Kinderärzt:innen
Hannah Rösner und Victoria Klemm, Hochschule RheinMain
- Kollegiale Hilfe – über den Stand der Dinge
Elisabeth Krommer, Wiener Gesundheitsverbund, Klinik Hietzing und Karl-Landsteiner-Gesellschaft
- Mit Konflikten umgehen und eine Eskalation verhindern
Ulrich Wanderer, Mediation Wanderer
- Dos and Don‘ts – Rechtlicher Rahmen für Second Victims
Michael Halmich, Forum Gesundheitsrecht
10:55 - 11:20 Uhr PAUSE
11:20 - 12:40 Uhr
- Psychosoziale Unterstützung (PSU) für medizinisches Personal in besonderen Belastungssituationen – ein nachhaltiger Beitrag zur Mitarbeiter:innengesundheit und Patient:innensicherheit.
Andreas Igl, PSU-Akut e.V.
- Wer kommt womit? Beratungsanlässe in der Psychologischen Beratungsstelle des Wiener Gesundheitsverbunds
Elisabeth Gerlich-Kretzer, Wiener Gesundheitsverbund, Psychologische Beratungsstelle
- Simulationstrainings als Tool zur Vorbeugung und Bearbeitung von Krisen
Karl Schebesta, Medizinische Universität Wien/AKH Wien
- Das Peer System an der Universitätsklinik für Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie - How to PEER
Angelika De Abreu Santos, Medizinische Universität Wien/AKH Wien
Stefanie Tichy, Medizinische Universität Wien/AKH Wien
- „Ja zum Heldentum - Nein zur Vulnerabilität?“ - Die Sicht der Pflege zwischen Überforderung und der Suche nach Lösungen
Friederike Skopek-Johnson, akad. Health-Care-Managerin
- Girls are hysterical and boys don’t cry. Stereotypen und Zusammenhänge mit dem Second Victim Phänomen
Eva Potura, Verein Second Victim
12:40-13:00 Uhr PAUSE
13:00 - 14:00 Uhr
- Lesung aus dem Buch "Der Fehler, der mein Leben veränderte" von Gina Buchner
Susanne Scholl
- Podiumsdiskussion
Elisabeth Potzmann, ÖGKV
Barbara Sitter, Verein Second Victim
Brigitte Ettl, Österreichische Plattform Patient:innensicherheit
Christina Wagner, MTD-Austria
Michael Binder, Wiener Gesundheitsverbund
Gerry Foitik, Rotes Kreuz Österreich
- Dank und Verabschiedung
Eva Potura und Brigitte Ettl
Moderation: Gudrun Steininger, Wiener Gesundheitsverbund
Der Wiener Städtische Versicherungsverein ermöglicht die kostenlosen Beratungseinheiten für Betroffene über den Verein Second Victim.