
Als eine der größten medizinischen Universitäten Europas arbeitet die MedUni Wien stetig daran, die besten Köpfe zu gewinnen, um mit Hilfe ihrer wissenschaftlichen Exzellenz und Innovationskraft die medizinische Forschung voranzutreiben, zukunftsweisendes Wissen zu lehren und die fortschrittlichste Behandlung für Patient:innen zu gewährleisten. Die von unseren Mitarbeiter:innen entwickelten Innovationen bieten die Voraussetzungen, mit denen wir die Zukunft der Medizin aktiv mitgestalten können. Mit ihren Antrittsvorlesungen und ihrer Expertise in den unterschiedlichsten Fachbereichen stellen sich neue Kolleg:innen an unserer Universität vor. Ich möchte Sie einladen, diese Gelegenheit zu nutzen, um diese hervorragenden Forscher:innen kennenzulernen und sich mit ihnen interdisziplinär zu vernetzen.
Markus Müller
Rektor der Medizinischen Universität Wien
Die nächsten Termine
Donnerstag, 7. Dezember 2023
11:00 bis 12:30 Uhr, Hörsaalzentrum der MedUni Wien im AKH Wien

Daniela Gompelmann
Professur für Interventionelle BronchiologieVorsteller: Prof. Dr. med. Ralf Eberhardt, Chefarzt für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin, Asklepios Klinik Barmbek, Hamburg
Daniela Gompelmann studierte Medizin an der Universität des Saarlandes in Homburg/Saar, wo sie 2008 auch promovierte. Nach Abschluss des Medizinstudiums arbeitete sie in der Thoraxklinik der Universität in Heidelberg. Dort machte sie ihre Ausbildung zur Fachärztin für Innere Medizin und Pneumologie und erwarb die Zusatzbezeichnung für Intensivmedizin.
Seit 2015 war sie als Oberärztin in der Thoraxklinik der Universität Heidelberg tätig. 2017 habilitierte sie auf dem Gebiet der Interventionellen Pneumologie.
Ein besonderer Schwerpunkt der Forschungstätigkeit liegt dabei auf der Entwicklung bronchoskopischer Therapieoptionen bei PatientInnen mit schwergradigem Lungenemphysem. So evaluierte sie insbesondere die Prädiktoren für den Erfolg und die Komplikationen der endoskopischen Ventiltherapie sowie der bronchoskopischen Thermoablation. Für ihre Arbeiten erhielt sie diverse Forschungspreise wie den „Interventional Pulmonology Travel Grant“ oder den „Chris Bolliger Award“. Neben der Autorenschaft zahlreicher Studien und Fachartikel ist sie Mitherausgeberin des Fachbuches „Interventional Pulmonology, ERS Monograph“ und Co-Editorin der Fachzeitschrift „Der Pneumologe“.
Daniela Gompelmann ist Mitwissenschafterin im „Translational Lung Research Center“ des „Deutschen Zentrums für Lungenforschung“ und als „Early Career Member“ innerhalb der internationalen Fachgesellschaft „European Respiratory Society“ aktiv.

Kathryn Hoffmann
Professur für Primary Care MedicineVorstellerin: Ap.Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr. Ruth Kutalek, Leiterin der Unit Global Health, Abteilung für Sozial- und Präventivmedizin, MedUni Wien
Kathryn Hoffmann hat drei Forschungsschwerpunkte, die alle miteinander verknüpft sind:
Versorgungsforschung im Primärversorgungssektor: Zugangspunkte zum Gesundheitssystem, starke Primärversorgungskonzepte und Implementierungsmöglichkeiten ins österreichische Gesundheitssystem, Versorgungspfade, Unterstützung von Hausärzt:innen bei der komplexen gesundheitlichen Versorgung von Flüchtlingen und anderen Migrant:innen, Sichtbarmachen von den Herausforderungen der Hausärzt:innen im Rahmen der SARS-CoV-2 Pandemie, Sichtbarmachen der Stimmen der Patient:innen im Rahmen von Gesundheitsreformen (patient involvement).
Telemedizin in der Primärversorgung: Wie ist der Status quo, wo liegen die Herausforderungen der Hausärzt:innen in Bezug auf die Telemedizin und ihre Rahmenbedingungen (organisatorisch, rechtlich, finanziell). Vor allem das Thema Videokonsultationen und HealthApps/DiGAs stehen derzeit im Fokus des Interesses.
Infektiöse Erkrankungen und ihre Langzeitfolgen: bei diesem Schwerpunkt stehen vor allem Antibiotika, Antibiotikaresistenzen und das Wissen dazu im Fokus des Interesses sowie das durch SARS-CoV-2 ausgelöste Covid-19 und Long-Covid sowie die spezifische Form, das Post-Covid-Syndrom. Im Rahmen von Long-Covid zum Beispiel ist Hoffmann maßgeblich beteiligt am aktuellen Update der österreichischen Long-Covid S1 Leitlinie und dem dazugehörigen Webtool. Aktuell laufen bereits erste Studien zum Thema Patient:innen-Karrieren und Herausforderungen der hausärztlichen Versorgung in Bezug auf Long-Covid und Post-Covid. Auch Präventionsmöglichkeiten, Behandlungspfade und Behandlungsmöglichkeiten werden genau unter die Lupe genommen (z. B. hat eine Studie bei Hausärzt:innen schon sehr früh im Verlauf der Pandemie gezeigt, dass die frühen SARS-CoV-2 Test-Kriterien zu kurz gegriffen waren), womit sich wieder der Kreis zu Schwerpunkt 1 schließt. Und nachdem es gerade in der Versorgung von schwer kranken Post-Covid Patient:innen mit dem ME/CFS-Typ sowohl aufsuchende Behandlung als auch unterschiedlichste telemedizinischen Lösungen braucht, (Videokonsultationen, DiGAs) auch der Kreis zum Schwerpunkt Telemedizin.
„Im Rahmen der Professur ist es mir ein Anliegen die bestehenden Forschungsschwerpunkte auszubauen und nationale wie internationale Kooperationen zu vertiefen“, erklärt Hoffmann. „Mir war es immer schon wichtig, interdisziplinär mit anderen Berufsgruppen zusammenzuarbeiten, sowohl bei meiner Arbeit als Ärztin, aber genauso bei meiner Arbeit als Wissenschaftlerin. So haben in allen bisherigen Forschungsprojekten nicht nur Mediziner:innen mitgearbeitet, sondern auch Soziolog:innen, Medizinantropolog:innen, Psycholog:innen und Absolvent:innen der International Development Studies. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit bringt erfahrungsgemäß große Vorteile sowohl hinsichtlich der Qualität der Forschung als auch hinsichtlich der Teamdynamik und ich möchte diese Interdisziplinarität auch weiterhin stark in die Abteilung einbringen.“ Wichtig ist Hoffmann, dass bei einem Forschungsprojekt neben den medizinischen Themen immer auch die Sichtweisen der Akteur:innen einfließen wie z.B. der Patient:innen oder der Hausärzt:innen, um ein umfassendes Bild von der Situation zu bekommen. Eine Vision ist, dass die entstehenden Forschungsergebnisse ein Motor dafür sind, die Versorgungssituation im österreichischen Primärversorgungssektor auf eine höhere Stufe zu bringen, von der Patient:innen und Hausärzt:innen, die bald Fachärzt:innen für Allgemeinmedizin sein werden, profitieren.
„In Bezug auf die Lehre wurde gerade mit dem neuen Facharzt für Allgemeinmedizin das Interesse in Bezug auf das Fach Allgemein- und Familienmedizin auch bei den Studierenden deutlich erhöht. Das ist eine ausgezeichnete Chance und auch mein Ziel die spezifischen Inhalte des Fachs so aufzubereiten, dass alle, die wollen, am Ende des Studiums fit für die Facharztausbildung sind“, erklärt Kathryn Hoffmann. „Darüber hinaus ist es mir auch ein Anliegen, den Studierenden zu zeigen wie hochkarätig, interessant und wichtig Forschung in der Primärversorgung sein kann, die sich hinter keinem anderen Fach verstecken muss.“
Zur Person
2002 Promotion, 2007 Abschluss als Ärztin für Allgemein- und Famillienmedizin, ÖÄK-Diplome für psychosoziale und psychosomatische Medizin, seit 2010 Public-Health-Wissenschaftlerin und an der MedUni Wien tätig und seit 2017 habilitiert für das Fach Allgemein- und Familienmedizin. Von Oktober 2016 bis 2018 leitete Kathryn Hoffmann interimistisch als assoziierte Professorin die Abteilung für Allgemein- und Familienmedizin und von 2020 bis 2022 die Unit Versorgungsforschung und Telemedizin in der Primärversorgung an der Abteilung für Sozial- und Präventivmedizin am Zentrum Für Public Health der MedUni Wien. Im Jahr 2022 wurde sie zusätzlich als Senior Health Expert an die Gesundheit Österreich GmbH geholt, um dort vor allem nationale und internationale Projekte zum Thema Primärversorgung beim Aufbau zu unterstützen und zu beraten.
Seit dem Jahr 2020 ist Kathryn Hoffmann auch immer wieder als Ärztin für Allgemeinmedizin tätig, sowohl als Vertretungsärztin als auch zuletzt spezialisiert auf die Versorgung von Menschen mit Long-Covid und dem Post-Covid-Syndrom.
Sie ist eine führende Wissenschaftlerin für Versorgungsforschung im Primärversorgungssektor in Österreich. Forschungsaufenthalte führten sie an die Duke University in den USA sowie an die Ghent University in Belgien. Autorin zahlreicher Publikationen in internationalen Journalen und von Buchbeiträgen sowie Leiterin großer EU-geförderter Studien zum Thema Primärversorgung und Versorgungsforschung europaweit. Sie ist Mitglied in diversen wissenschaftlichen Organisationen zum Thema General Practice und Primary Care wie z.B. Österreichvertreterin beim European General Practice Research Network oder Co-Course Direktorin für das Family Medicine Seminar des Open Medical Institutes zusammen mit der Duke University, Division of Family and Community Medicine.
13:00 bis 14:30 Uhr, Hörsaalzentrum der MedUni Wien im AKH Wien

Judith Aberle
Professur für VirusimmunologieVorstellerin: Prof. Dr.med. Elisabeth Puchhammer, Professorin für Virologie, MedUni Wien
Schwerpunkt ist die Erforschung der Immunantwort bei Flavivirus Infektionen, die Dengue, FSME und andere Viruserkrankungen auslösen.
Wir verwenden virologische und immunologische Testverfahren, in Kombination mit Erkenntnissen aus der Strukturanalyse von Flavivirusproteinen, um die molekularen Ziele der T-Zellen und deren Rolle bei Viruserkrankungen zu erforschen.
Judith Aberle ist die stellvertretende Leiterin des Zentrums für Virologie. Sie leitet den medizinischen Bereich des Referenzlabors für Arbo-Virusinfektionen beim Menschen, sowie die österreichische Referenzzentrale für HIV. Im Zuge eines Corona Forschungsprojektes war sie zwischen 2022 und 2023 sechs Monate an der Tulane University in den USA tätig. Ihre Professur ist am Zentrum für Virologie angesiedelt.

Thomas Leonard
Professur im Fachbereich Molekulare BiologieVorsteller: Prof. Egon Ogris, Max Perutz Labs, Medizinische Universität Wien
Physiologische Prozesse werden durch die koordinierte Wirkung von Organen, Geweben und Zellen angetrieben. Die Koordination dieser Aktivitäten ermöglicht es den Organismen, angemessen auf ihre sich ändernde Umwelt zu reagieren. Innerhalb der Zellen selbst werden wichtige Stoffwechselprozesse oft durch Membranen unterteilt, was den Informationsaustausch zwischen den so entstehenden Kompartimenten notwendig macht. Wie werden diese Informationen in die entsprechende nachgelagerte Reaktion integriert?
Dieser Frage gehen Thomas Leonard und sein Team an den Max Perutz Labs nach. „Wir versuchen, die Grundprinzipien zu verstehen, die den Informationsfluss in Zellen bestimmen, mit besonderem Schwerpunkt auf der Rolle der Lipide“, erklärt Thomas Leonard. „Indem wir die Mechanismen verstehen, durch die diese Signale weitergegeben und verarbeitet werden, können wir besser beantworten, warum und wie bei einer Krankheit etwas schiefgeht.“
„Wir untersuchen, wie Lipide die Aktivität von Signalenzymen regulieren, darunter sowohl Proteinkinasen als auch Phosphatasen. Wir verwenden biochemische und zellbiologische Assays, die durch biophysikalische und strukturbiologische Techniken unterstützt werden, um abzuleiten, wie, wo und wann das Signal übertragen wird. Unsere Arbeit wird durch quantitative Biochemie mit genau definierten Makromolekülen untermauert.“
Die daraus gewonnenen Erkenntnisse haben laut Leonard das Potenzial, die Pathogenese von Krankheiten auf molekularer und atomarer Ebene zu rationalisieren. „In der Kinase Akt die mit Zellwachstum und Überleben assoziiert ist, haben wir beispielsweise den Mechanismus charakterisiert, durch den eine mit Krebs- und Wachstumsstörungen assoziierte Mutation zu einer sowohl räumlich als auch zeitlich deregulierten Kinaseaktivität führt. Das Wissen, wie bestimmte Mutationen die Entwicklung von Krankheiten antreiben, ist für eine wirksame therapeutische Intervention unerlässlich.“
In seiner Funktion als Curriculumdirektor für das Masterstudium Molecular Precision Medicine bringt Leonard WissenschafterInnen aus den Bereichen der Grundlagenforschung, der translationalen und klinischen Forschung sowie MedizinerInnen zusammen, um Studierenden umfassendes Wissen über die Möglichkeiten, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der Präzisionsmedizin zu vermitteln.
Zur Person
Thomas Leonard studierte Biochemie an der University of Bristol, Großbritannien, bevor er am MRC Laboratory of Molecular Biology in Cambridge in Strukturbiologie promovierte. Er ging 2005 als EMBO Postdoctoral Fellow an die National Institutes of Health in Bethesda, MD, in die USA und gründete im Jahr 2012 seine eigene Forschungsgruppe an den Max Perutz Labs. Thomas Leonard ist außerdem Curriculumdirektor des gemeinsamen Masterstudiums Molecular Precision Medicine von MedUni Wien und Universität Wien und Mitglied der Zentrumsleitung der Max Perutz Labs.
Das Progamm zum Download
Anmeldung zu den Antrittsvorlesungen
Wir ersuchen um Anmeldung bis jeweils 1 Woche vor den Antrittsvorlesungen.
Veranstaltungsort

Hörsaalzentrum der MedUni Wien
Universitätsklinikum AKH Wien
1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20, Ebene 7
- Zugang für Gäste: Hörsaalstiege/-lift
(Beschilderung ab AKH Haupteingang) - Zugang für MitarbeiterInnen im AKH Wien auf Ebene 7