In der med. Forschung und Lehre erhalten Bilddaten und multimediale Daten (Videos, Audio-, Textdokumente usw.) im Allgemeinen immer größere Bedeutung. Sei es als Quelldaten für die Forschung, als Dokumentation der erzielten Forschungsergebnisse oder als Präsentationsmedien in Publikationen und in der Lehre. In der Verbindung mit anderen Daten (Labor-, Tumor-, Diagnosedaten usw.) entstehen mächtige Datenschätze. Für die effiziente und sichere Verwaltung der multimedialen Daten sind leistungsfähige Archivsysteme mit universellen Schnittstellen zu verschiedenen Bild- und Datenquellen notwendig.
Die BDP baut auf der Softwarelösung Syngo.Share (früher AIM) der Tiroler Firma ITH-icoserve, einer Tochterfirma von Siemens Healthineers, auf. Syngo.Share hat sich u.a. als PACS-Lösung im Bereich der Tiroler Landeskrankenanstalten bewährt und stellt eine mächtige Lösung zur Archivierung von multimedialen Daten wie Bildern, Videodaten und Zusatzdokumenten und zur Beschlagwortung der abgelegten Daten dar. Das Produkt wurde vom IT4Science-Team um speziell angepasste Anbindungen an verschiedene bilderzeugende und -archivierende Systeme ergänzt.
Das radiologische Bildarchiv des AKH (PACS) ist direkt mit der BDP verbunden. Untersuchungen, die im PACS abgelegt sind, können auf einfachem Weg auf die BDP – und damit in den Wissenschaftsbereich – übergeleitet werden. Um speziell radiologische Daten flexibel übernehmen und bearbeiten zu können, wurde eine spezielle Schnittstelle zu radiologischen bildgebenden Systemen implementiert. So können Daten bei der Überleitung an die BDP automatisisiert modifiziert werden, um z.B. Pseudonymisierung durchzuführen.
Der Zugriff auf die in der BDP abgelegten Daten erfolgt entweder über die Weboberfläche webview oder über die hausweit kostenlos zur Verfügung gestellten Windows Clienten view, import und print. Die Daten werden dabei in Ablagebereichen abgelegt, auf die nur der jeweils vordefinierte Personenkreis Zugriff hat.
Archivierte Datenmenge:
Die BDP wurde im Rahmen des Projektes AKIM an der Med. Universität Wien etabliert. Nach Abschluss des Detailpflichtenheftes im Sommer 2008, in dem notwendige Adaptionen der Software definiert wurden, wurden die Startprojekte an der Univ.-Klinik für Dermatologie und an dem Klin. Inst. für Pathologie im Jahr 2011 abgeschlossen. Im Bereich der Pathologie wurde eine prototypische Falldatensammlung für pathologische Bilddaten eingerichtet, auf der Dermatologie werden nun Bilddaten von Läsionen und die Bilddaten der Fotodokumentation über die Bilddatenplattform zur Verfügung gestellt. Seit Ende 2011 ist die Bilddatenplattform in produktivem Betrieb und steht hausweit allen Mitarbeitern der Med. Universität Wien zur Verfügung.