(Wien, 31-01-2023) Wolfgang Bogner, Gruppenleiter am Hochfeld-MR Zentrum der Medizinischen Universität Wien, erhält einen renommierten ERC Consolidator Grant des European Research Council. Wolfgang Bogners Team wird in seinem Projekt eine neue Magnetresonanz (MR)-basierte Ganzkörper-Bildgebungmethode entwickeln, welche die Verstoffwechslung von Zucker im gesamten menschlichen Körper darstellen kann.
ERC Consolidator Grants werden an herausragende Forscher:innen jeder Nationalität und jedes Alters vergeben, die über sieben bis zwölf Jahre Erfahrung nach der Promotion verfügen und über eine vielversprechende wissenschaftliche Leistung verfügen. Wolfgang Bogner und sein Forschungsteam erhalten für einen Zeitraum von fünf Jahren Mittel in Höhe von 2.5 Mio. EUR, um ein äußerst ehrgeiziges biomedizinisches Forschungsprojekt durchzuführen.
Wolfgang Bogners Team wird in seinem Projekt „GLUCO-SCAN“ eine neue Magnetresonanz (MR)-basierte Ganzkörper-Bildgebungmethode entwickeln, welche die Verstoffwechslung von Zucker im gesamten menschlichen Körper darstellen kann. Im Gegensatz zu derzeit klinisch etablierten Verfahren kommt diese Methode allerdings ohne Radioaktivität aus und verspricht wesentlich unkomplizierter und in Zukunft sogar potentiell kostengünstiger zu sein. „Mit der Entwicklung dieser Methode werden wir zunächst zeigen, dass man den signifikant erhöhten Zuckerstoffwechsel von Tumoren bildhaft darstellen kann, um diese besser zu charakterisieren und letztendlich zu behandeln; und das im Gegensatz zu derzeit verfügbaren Verfahren komplett nicht-invasiv. Unsere langfristigen Erwartungen gehen aber noch weit über diese Ziele hinaus. Wir erhoffen uns eine Methode zu etablieren, welche die Darstellung zahlloser metabolisch aktiver Substanzen im Körper bei einer ganzen Reihe von neurologischen, psychiatrischen, sowie Stoffwechsel-bedingten Erkrankungen, erlaubt.“ sagt Wolfgang Bogner.
Dies ist nicht das erste große Projekt, welches Wolfgang Bogner gewährt wird. Er leitet außerdem ein ambitionierten NIH RO1-Projekt, welches zusammen mit Partnern in den USA Pionierarbeit im Bereich der Neurowissenschaften am weltweit einzigen 10.5 Tesla Ganzkörper MRTs in Minnesota leisten wird; der weltweit höchsten Feldstärke, an der Menschen derzeit untersucht werden können. Außerdem ist er Co-Leiter eines doc.connect – ein Doktoratsprogramm des FWF mit dem Ziel gemeinsame Forschung im Bereich der Neurowissenschaften zwischen FHs und Universitäten (in diesem Fall 7 PhD Studierende zusammen mit der FH Kärnten) zu ermöglichen. Darüber hinaus hat er bisher neun FWF/FFG Projekte geleitet die maßgeblich zum heutigen Wissensstand in den Bereichen Stoffwechselbildgebung, MR-Mammografie, Ultrahochfeld-MRT und Neurobildgebung beigetragen haben.
Zur Person
Wolfgang Bogner ist ein an der TU Wien ausgebildeter und promovierter Physiker und derzeit Assozierter Professor an der Radiologie und Nuklearmedizin und Gruppenleiter am Hochfeld-MR Zentrum der Medizinischen Universität Wien. Obwohl ihn seine wissenschaftliche Karriere an renommierte Forschungszentren in Erlangen (Neurozentrum, Uni Erlangen-Nürnberg, 2006/2007) und Boston (Martinos Center, Harvard Medical School/MIT, 2014/2015) führte, kehrte er letztendlich wieder an die MedUni Wien zurück, wo er derzeit ein 15-köpfiges Team leitet.