Das Studium der Zahnmedizin an der Medizinischen Universität Wien dient der wissenschaftlichen Vorbildung für den zahnärztlichen Beruf, und dem Erwerb der für die selbständige zahnärztliche Berufsausbildung notwendigen Kompetenzen – sowohl theoretisch als auch praktisch.
Die Studienrichtung „Zahnmedizin“ wurde 2002, mit dem Inkrafttreten des neuen Studienplans der Medizin im so genannten Wiener Medizin-Curriculum, erstmals als eigenständige Ausbildung eingerichtet. Mit Beendigung des Studiums der Zahnmedizin wird – im Unterschied zum Studium der Humanmedizin – gleichzeitig die selbständige Berufsberechtigung und Niederlassungsfähigkeit erworben.
Die Schwerpunkte des Diplomstudiums Zahnmedizin
Das Ziel des Studiums ist, kompetente und klinisch erfahrene Zahnärzt:innen auszubilden. Die Ausbildung vermittelt die erforderlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Verhütung, Diagnose und Behandlung von Anomalien und Krankheiten von Zähnen, Mund und Kiefer sowie der dazugehörenden Gewebe.
Die Absolvent:innen sollen befähigt werden, das Berufsbild Fachärzt:in für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde in vollem Umfang zu erfüllen. Sie sollen nach dem Studium
- in der Lage sein, die volle berufliche Verantwortung für die erfolgreiche und sichere Behandlung von PatientInnen zu übernehmen,
- sich der Erfordernisse einer ständigen, lebenslangen beruflichen Fortbildung und fachlichen Weiterbildung bewusst sein, und
- imstande sein, neue wissenschaftliche Erkenntnisse richtig zu interpretieren und in der beruflichen Praxis anzuwenden.
Der Ablauf des Studiums der Zahnmedizin
Der Unterricht findet in allen drei Studienabschnitten in sogenannten Themenblöcken statt, die zeitlich und inhaltlich strukturiert und aufeinander abgestimmt sind. Die Blöcke werden von Lehrveranstaltungen begleitet, die sich durch das ganze Semester ziehen und den Bezug zur Klinik herstellen. In den Lehrveranstaltungen werden auch die entsprechenden klinischen Fertigkeiten trainiert. Ab dem 3. Semester erfolgt das Lernen zusätzlich in kleinen Gruppen anhand konkreter Fragestellungen.
Das Curriculum Zahnmedizin entspricht in den ersten beiden Studienjahren dem Curriculum Humanmedizin mit einigen Ausnahmen. Das 3. Studienjahr setzt sich aus zahnmedizinisch orientierten Lehrveranstaltungen zusammen – die humanmedizinischen Inhalte beschränken sich auf häufige Problemstellungen, die den ZahnmedizinerInnen in der Praxis begegnen könnten. Besonders die Lehrveranstaltung „Zahnmedizinisches Propädeutikum 2“ soll auf die klinisch-zahnmedizinische Tätigkeit in theoretischer und praktischer Ausbildung vorbereiten. Ein besonders Augenmerk wird dabei auf die Entwicklung entsprechender manueller Fähigkeiten gelegt.
Zur klinisch-praktischen Ausbildung findet im dritten Studienabschnitt ein klinisches Praktikum im Umfang von 72 Wochen an der Universitätszahnklinik bzw. an ausgewählten Lehr-Zahnarztpraxen statt. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine freiwillige praktische Berufsfelderkundung in einer Zahnarztpraxis zu absolvieren.