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Post-Covid Care: Translational Health Economics and Medical Humanities

Die COVID-19-Pandemie hat sich als ein komplexes Problem von globalem Ausmaß herausgestellt. Sie ist nicht nur eine weltweite Gesundheitsbedrohung, sondern hat weitreichende soziale, wirtschaftliche und psychische Folgen für Bevölkerungen.

ExpertInnen haben bereits von drei koexistierenden Pandemien gesprochen: COVID-19, Armut und Angst (Fernandez 2000). COVID-19 hat nicht nur teils zu gravierenden Einkommensverlusten geführt, es hat die Lage für all diejenigen, die bereits in prekären Situationen lebten, noch weiter verschärft. Auch Einsamkeit und Depressionen haben zugenommen. Unter Physical Distancing und wiederkehrendem Lockdown hat die Online-Kommunikationen an Bedeutung gewonnen.

Soziale Medien haben dabei viele Vor- aber auch einige Nachteile: Sie verbinden Menschen, verbreiten aber auch Fehlinformationen, erzeugen Angst und Stigmatisierung. Gleichzeitig haben Medienberichte zur Marginalisierung einzelner Bevölkerungsgruppen und zur Verbreitung fragwürdiger Narrative beigetragen. Obwohl Gesundheitssysteme bestrebt sind, allen die gleiche Versorgung zukommen zu lassen, zeigen Studien, dass Berufsstatus, geringes Einkommen und Bildungsstand mit einer ungleichen Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen einhergehen können. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Die Corona-Pandemie hat diesen Problemen nun zusätzliche Dringlichkeit verliehen.

Forscherinnen der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien haben sich gemeinsam zum Ziel gesetzt, den Ursachen für Ungleichheiten in der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen auf den Grund zu gehen. Das durch die beiden Universitäten geförderte Forschungsprojekt steht unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Monika Pietrzak-Franger (Kulturwissenschaft), Assoz.-Prof. Dr. Susanne Mayer und Dr. Agata Łaszewska (Gesundheitsökonomie). Ziel des Forschungsclusters ist es, die komplexen Zusammenhänge zwischen soziokulturellen, sozioökonomischen und medialen Faktoren in diesem Kontext zu verstehen. Ausgehend von der Überzeugung, dass sich aus der aktuellen Pandemie wertvolle Lehren für die Zukunft ziehen lassen, widmet sich das Forschungsteam der Frage nach den größten Herausforderungen der Post-COVID-19-Versorgung. Gemeinsam werden die Forscherinnen eine Wissensgrundlage entwickeln, um mit Gesundheitspersonal, politischen Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit in den Dialog treten zu können, sodass sich die gewonnen Erkenntnisse in konkrete Maßnahmen übersetzen lassen.


Univ.-Prof. Dr. Monika Pietrzak-Franger

Universität Wien

Assoc. Prof. Dr. Susanne Mayer

Medizinische Universität Wien

Dr. scient. med. Agata Łaszewska

Medizinische Universität Wien