Patient*innensicherheit täglich zu leben, ist ein zentrales Ziel des Universitätsklinikums AKH Wien und der MedUni Wien. 2024 beteiligen sich AKH Wien und MedUni Wien erneut gemeinsam an der weltweiten WHO-Kampagne und beleuchten die Hauptgebäude in der Kampagnen-Farbe Orange. Vor Ort informieren am 17. September 2024 von 9:00 bis 14:00 Uhr Expert*innen an Infoständen über zentrale Aspekte der Patient*innensicherheit, von Wundmanagement, Medikationswissen und Händehygiene über Reanimation bei Kleinkindern bis hin zu Sicherheit bei Krebs-Diagnosen und Blutspenden.
Wissen über Wundmanagement unterstützt Heilungsprozess
Das moderne Wundmanagement hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Ein Fokus liegt dabei auf der Versorgung von Patient*innen mit komplexen oder chronischen Wunden, da Betroffene oftmals viele Belastungssituationen über einen längeren Zeitraum und eine signifikant stärkere Beeinträchtigung in der Lebensqualität und Alltagsbewältigung erleben als Patient*innen mit akuten Wunden. Am Universitätsklinikum AKH Wien zählt das Wundmanagement zu den zentralen Schwerpunkten der Pflege. Um der Komplexität in der multiprofessionellen Versorgung von Menschen mit chronischen oder komplexen Wunden gerecht zu werden, wurde ein eigener Qualitätsprozess zum Thema Wundmanagement implementiert. Wundmanagement-Expert*innen beraten, unterstützen und begleiten Patient*innen bei der indikationsgerechten Wundversorgung mit hoher Fachkompetenz und binden dabei Angehörige der Betroffenen mit ein.
Am Infostand „Modernes Wundmanagement im AKH Wien“ erhalten Patient*innen individuelle Informationen rund um das Thema Wunde und einen Einblick zur phasengerechten Wundversorgung.
Mit Medikationswissen Risiken der Mehrfachmedikation verringern
Vor sechs Jahren wurde am Universitätsklinikum AKH Wien die erste und einzige Spezialambulanz für Arzneimitteltherapie und Interaktionen in Österreich eingerichtet. Ein interdisziplinäres Team aus Ärzt*innen der Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie und Klinischen Pharmazeut*innen der Anstaltsapotheke berät hier Patient*innen über sämtliche Aspekte einer Arzneimitteltherapie. „Bei Patient*innen, die mehrere verschiedene Medikamente einnehmen, können Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, verminderte Adhärenz oder eine erhöhte Hospitalisierungsrate vermehrt auftreten. In der Spezialambulanz für Arzneimitteltherapie und Interaktionen am AKH Wien werden diese Personen von Expert*innen in der Mehrfachmedikation beraten, um arzneimittelbezogene Probleme zu verhindern“, so Martina Anditsch, Leiterin der Anstaltsapotheke im AKH Wien.
Beim Infostand der Spezialambulanz informiert das Team über Aspekte der Arzneimitteltherapiesicherheit. Ein Ambulanztermin kann direkt vor Ort vereinbart werden.
Infektionen durch Händehygiene verhindern
Die hygienische Händedesinfektion ist die einfachste und wirksamste Maßnahme, um die Übertragung von Krankheitserregern und somit das Auftreten von Infektionen zu verhindern.
„Die Hände gelten im Gesundheitswesen als die häufigsten Überträger von Krankheitserregern. Patient*innen und Besucher*innen im Krankenhaus können mit der richtigen Händehygiene einen wichtigen Beitrag leisten, um sich und andere vor Erregern und Infektionskrankheiten zu schützen", macht Elisabeth Presterl, Leiterin der Universitätsklinik für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle von AKH Wien und MedUni Wien aufmerksam.
Zum Tag der Patient*innensicherheit zeigt das Team der Universitätsklinik für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle, wie die Händedesinfektion richtig durchgeführt wird.
Kinderreanimation: Sicherheit für die Kleinsten
Wenn ein Kind bewusstlos ist und nicht mehr atmet, kann schnelle Hilfe lebensrettend sein. Daher ist es wichtig zu wissen, was im Ernstfall zu tun ist und wie als Ersthelfer*in eine Herzdruckmassage bei den Kleinsten durchgeführt werden kann, bevor der Rettungsdienst eintrifft. „Um eine solche Notfallsituation gut und sicher abhandeln zu können, ist ein Basiswissen über die Reanimation von Kindern äußerst wichtig“, hält Angelika Berger, Leiterin des Comprehensive Centers for Pediatrics (CCP), fest.
Für medizinische und pflegerische Teams ist ein regelmäßiges Training komplexer Notfallsituationen bei Kindern, Neugeborenen und Frühgeborenen entscheidend, um präzise medizinische Maßnahmen und zeitkritische Entscheidungen treffen zu können. Besonders wirkungsvoll ist das Simulationstraining, bei dem mit lebensechten Kindersimulatoren kritische Situationen in der Kindernotfallmedizin unter realistischen Bedingungen trainiert werden.
Zum Internationalen Tag der Patient*innensicherheit gibt das Team für Pädiatrische Simulation einen Einblick in das Notfalltraining am Frühgeborenensimulator und informiert über Wiederbelebungsmaßnahmen beim Kind.
Tumorboards: Präzise Diagnose als erster Schritt für eine erfolgreiche Krebstherapie
Dank modernster Methoden wie detaillierter Tumorzellanalysen und hochqualitativer Bildgebung können heute individuell zugeschnittene Behandlungspläne entwickelt werden. In den Tumorboards von AKH Wien und MedUni Wien arbeiten Expert*innen verschiedener Fachrichtungen zusammen, um für jede*n Patient*in die bestmögliche Therapie zu finden.
Im Jahr 2023 wurden 7.452 Patient*innen in 23 Tumorboards vorgestellt, mit dem Ziel, die Diagnosesicherheit zu maximieren. „Wir sprechen heute in der Krebstherapie von personalisierter Medizin. Eine präzise Diagnose ist Basis für eine präzise Therapie, die individuell an den Menschen angepasste ist”, hält Shahrokh Shariat, Leiter des Comprehensive Cancer Center Vienna fest.
Beim Infostand des Comprehensive Cancer Centers geben Expert*innen Einblicke in die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Tumorboard.
Leben retten mit Blutspenden
Um eine sichere und effektive Behandlung von Patient*innen mit Blutprodukten wie Blutplasma, Erythrozytenkonzentrate oder Thrombozytenkonzentrate zu gewährleisten, sind von der Produktion und Prüfung bis hin zur Verabreichung verschiedener Blutprodukte viele Arbeitsschritte mit höchster Sorgfalt und Qualität zu erfüllen. „An der Universitätsklinik für Transfusionsmedizin und Zelltherapie gibt es eine Vielzahl an Kontrollmechanismen und Abläufen im Umgang mit Blutprodukten, die dazu führen, dass nur gesunde und kompatible Spender*innen sowie sichere Blutprodukte für die Behandlung von Spender*innen selbst und Patient*innen herangezogen werden“, so Antonia Müller, Leiterin der Universitätsklinik für Transfusionsmedizin und Zelltherapie.
Beim Infostand informiert das Team der Klinik, welche Sicherheitsaspekte im Hintergrund bei der Spende und der Transfusion von Blutprodukten zu tragen kommen und wie diese dafür sorgen, maximale Sicherheit zu gewährleisten.
Programm
Infostände zum Patient*innensicherheitstag: Dienstag, 17. September 2024, 9:00 bis 14:00 Uhr, Treffpunkthalle im Hauptgebäude des Universitätsklinikums AKH Wien, Ebene 5, Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien