(Wien, 03-12-2021) Martin Zbiral, Assistenzarzt an der Universitätsklinik für Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie der MedUni Wien, wurde für eine der besten Diplomarbeiten des vergangenen Studienjahres mit dem Würdigungspreis des Wissenschaftsministeriums ausgezeichnet.
In seiner Arbeit gelang Zbiral die Typisierung des funktionellen Verhaltens der Lunge mittels dynamischer Computertomographie und Elektrischer Impedanz-Tomographie auf Basis von Lungenfüllungskurven. Es handelte sich dabei um eine experimentelle in-vivo Studie im Tiermodell. Betreut wurde die Arbeit von Klaus Markstaller und Stefan Böhme.
Künstliche Beatmung von PatientInnen im Akuten Lungenversagen ist eine lebensrettende Intervention, die auch in der aktuellen Pandemie einen hohen Stellenwert hat. Maschinelle Überdruckbeatmung kann jedoch per-se eine schwer erkrankte Lunge weiter schädigen. Daher besteht großes Forschungsinteresse an Methoden, die den funktionellen Zustand der Lunge in Echtzeit visuell darstellen können. Dies stellt in Aussicht, die Beatmung noch besser an den aktuellen Zustand der Lunge anzupassen.
Die Arbeit entstand im Rahmen einer WWTF-geförderten Kooperation mehrerer Universitäten. Ziel war es, die Lunge mit einer schonenden, nicht-invasiven Technik, der Elektrischen Impedanz Tomographie, überwachen zu können. Außerdem ging es darum. diese Technik weiterzuentwickeln, um den funktionellen Zustand der Lunge regional zu beschreiben.
Hierfür wurden experimentell die Füllungskinetiken der Lungenregionen mit der Computertomographie und der Elektrischen Impedanz Tomographie als Kurven erfasst und multiparametrisch analysiert. Aus diesen Daten entstand ein Algorithmus, um Pixel in der Elektrischen Impedanz Tomographie automatisiert normal- oder minderbelüfteten Lungenbezirken zuzuordnen. Derzeit wird an der Translation dieser Ergebnisse in die klinische Routine gearbeitet.
Zum Würdigungspreis
Mit dem Würdigungspreis ehrt das Wissenschaftsministerium seit 1990 jährlich die besten Diplom- und Masterabschlüsse an österreichischen Hochschulen mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro. In diesem Jahrgang wurden 35 ehemalige Studierende von Universitäten, 15 Studierende von Fachhochschulen und zwei Studierende von Pädagogischen Hochschulen ausgezeichnet. Für die Pädagogischen Hochschulen war es die erste Teilnahme an der Preisvergabe, seit 2021 können auch exzellente Abschlüsse an Pädagogischen Hochschulen mit dem Würdigungspreis bedacht werden.
Zur Person
Martin Zbiral studierte Humanmedizin an der MedUni Wien und arbeitet derzeit als Assistenzarzt an der Universitätsklinik für Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie. Auslandsaufenthalte führten ihn nach Hamburg und Oulu (Finnland). Seit 2015 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Vienna EIT Cluster und der Forschungsgruppe Lunge der Klinischen Abteilung für Allgemeine Anästhesie und Intensivmedizin der MedUni Wien.
Weitere Preisträgerin an der MedUni Wien
Mit Sandra Erlacher wurde eine weitere Mitarbeiterin der MedUni Wien ausgezeichnet. Die Absolventin der FH Burgenland und Mitarbeiterin der Abteilung für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der MedUni Wien beschäftigte sich in ihrer Master-Arbeit mit den Social-Media-Auftritten im Wissenschaftsbereich.