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Internationales Forschungskonsortium für Lebensmittelallergien startet

MedUni Wien unter internationalen Partnern im Projekt ALLPreT
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Kleepflanze mit rosa Blume und Samen

(Utrecht/Wien, 17-10-2022) Das ALLPreT-Projekt, ein internationales Forschungskonsortium zur Entwicklung neuer Ansätze, Tools und Analysen, die die sichere Einführung neuartiger Lebensmittel ermöglichen, hat vor kurzem seine Arbeit aufgenommen. Ziel des Projektes ist es, den Menschen vor Risiken durch Allergien, die durch die neuen Lebensmittel entstehen könnten, zu schützen. Das Konsortium bringt akademische und assoziierte Partner – darunter die MedUni Wien – aus ganz Europa und den Vereinigten Staaten zusammen. Dazu werden für Nachwuchsforscher:innen zehn neue PhD-Doktorand:innenstellen innerhalb des Konsortiums augeschrieben.

Die Einführung neuartiger Lebensmittel wie Insekten oder Klee soll künftig zur Sicherheit und Nachhaltigkeit unserer Lebensmittelversorgung beitragen. Solche neuartigen Lebensmittel müssen jedoch für den menschlichen Verzehr sicher sein. Die Frage nach Allergenen ist daher ein wesentlicher Bestandteil der Sicherheitsbewertung von neuartigen Lebensmitteln. Den derzeit verfügbaren Methoden zur Bewertung der Allergenität neuartiger Lebensmittel fehlt es noch an Vorhersagekraft und sie sind nicht validiert. Folglich wird die Einführung neuartiger Lebensmittel in die Lebensmittelversorgung erschwert. Um die sichere Einführung neuartiger Lebensmittel zu ermöglichen und gleichzeitig Menschen vor inakzeptablen Risiken durch Lebensmittelallergien zu schützen, ist ein multidisziplinärer Ansatz erforderlich.

Das vom University Medical Center Utrecht koordinierte ALLPreT-Konsortium ist eine Zusammenarbeit von neun Vollpartnern und 15 assoziierten Partnern aus Universitäten, Forschungsinstituten, Krankenhäusern, Patient:innenorganisationen und der Industrie aus zehn europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten. Die Projektpartner beschäftigen sich mit der  Aufklärung der Mechanismen von Lebensmittelallergien (z. B. Sensibilisierungsweg), der Beteiligung von Immunzellen, In-vitro-/In-vivo-Reaktionen, der Untersuchung der intrinsischen Eigenschaften allergener Proteine (z. B. Epitope, Verdaulichkeit, physikalisch-chemische Eigenschaften) und der Untersuchung der Verwendung einer Sensibilisierungsschwelle.

PhD-Stelle an der MedUni Wien
Darüber hinaus ist es Ziel von ALLPreT („Allergenicity Prediction Toolbox“), die nächste Generation von Wissenschafter:innen auszubilden, die die Mängel in der aktuellen Lebensmittelallergiebewertung von neuartigen Lebensmittelprodukten angehen können. Dafür bietet ALLPreT zehn Doktorandenstellen für Nachwuchswissenschafter:innen in den Niederlanden, Österreich, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Serbien und Bulgarien. Die Teilnehmer:innen werden in den Kernaspekten Lebensmittelallergie-Risikobewertung, Immunologie, Proteinchemie, Bioinformatik, Modellentwicklung und ergänzende „Soft Skills“ geschult.

Die seitens der MedUni Wien leitende Forscherin Michelle Epstein wird für eines der PhD-Projekte verantwortlich sein, das sich auf In-vivo-Modelle von Lebensmittelallergien konzentriert und folgende Fragen beantworten soll: 1.) Wie entwickeln Menschen eine Lebensmittelallergie? 2.) Über welchen Eintrittsweg wirken Allergene am besten, um bei Menschen eine Allergie auszulösen? 3.) Führen Inhalationsallergien zu Nahrungsmittelallergien? „Ich denke, dass es möglich sein wird, während dieses Projekts entscheidende Faktoren zu identifizieren, die an der Entwicklung von Nahrungsmittelallergien beteiligt sind. Wir freuen uns darauf, Teil eines größeren Projekts mit neun anderen Doktorand:innen zu sein, die sich mit verschiedenen Aspekten der Lebensmittelallergie befassen werden“, so Epstein.
 
Die Ausschreibung für die ALLPreT-PhD-Stellen ist geöffnet, die Bewerbungsfrist endet am 31. Oktober 2022. Weitere Details auf der ALLPreT-Website.