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Multinationales Projekt verbessert Lungenkrebs-Screening in Europa

Stärkung der Lungenkrebsvorsorge in Europa durch das SOLACE-Projekt
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(Wien, 21-04-2023) Das neue EU4Health-Projekt „SOLACE“ wurde im Rahmen des Europäischen Plans zur Krebsbekämpfung gestartet. Ziel ist es, die Durchführung von Lungenkrebs-Screening-Programmen in ganz Europa zu erleichtern und Barrieren für die Früherkennung abzubauen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass Menschen aus allen sozialen und wirtschaftlichen Gruppen Zugang zur Untersuchung haben. Die Medizinische Universität Wien ist Teil des Koordinationsteams und leitet das Arbeitspaket zu Nachhaltigkeit und Ausbildung.

Bei wirksamer Anwendung kann die Low-Dose-Computertomographie (LDCT) die Zahl der Todesfälle durch Lungenkrebs um 20 Prozent reduzieren. In einer neuen EU-Empfehlung werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, die Durchführbarkeit und Wirksamkeit der LDCT zur Früherkennung von Personen mit hohem Lungenkrebsrisiko zu untersuchen. Das von der EU finanzierte Projekt „Strengthening the screening of Lung Cancer in Europe“ (SOLACE) unterstützt die Mitgliedstaaten bei der Umsetzung und wird nationalen und regionalen Zentren eine personalisierte Toolbox zur Verfügung stellen. Der Schwerpunkt liegt auf Gruppen, die aufgrund gesundheitlicher Ungleichheiten ein höheres Risiko haben, an Lungenkrebs zu erkranken.

Die ersten Pilotprogramme werden in zehn EU-Ländern durchgeführt. Viele davon in abgelegenen Gemeinden, die aufgrund ihrer Entfernung zu einem Krankenhaus herausfordernd sind. Ein Ansatz, den SOLACE im Rahmen des Projekts verfolgen wird, ist die Bereitstellung von Transportmitteln oder mobilen Screening-Einheiten.

Das Projekt wird vom SOLACE-Konsortium unter der wissenschaftlichen Leitung von Expert:innen durchgeführt, die von der Europäischen Gesellschaft für Radiologie und der Europäischen Gesellschaft für Atemwegserkrankungen ernannt wurden. Die von Patient:innen geleiteten Organisationen European Lung Foundation und Lung Cancer Europe werden Beiträge aus der Sicht der Patient:innen liefern. Die MedUni Wien leitet das Arbeitspaket zu Nachhaltigkeit und Ausbildung und ist Teil des Projektkoordinationsteams.

Langfristig wird das Projekt Erkenntnisse darüber liefern, wie ein kosteneffizientes Screening-Programm für Lungenkrebs am besten umgesetzt wird und welche Techniken am besten geeignet sind, um jene Gruppen zu erreichen, die ein besonders hohes Risiko haben. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass diejenigen, die am stärksten von Lungenkrebs bedroht sind, Zugang zu qualitativ hochwertigen Vorsorgeuntersuchungen haben.