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Daniela Berger erhält Würdigungspreis des Wissenschaftsministeriums

Staatspreis für eine der besten Diplomarbeiten des vergangenen Jahres
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(Wien, 19-01-2023) Für ihre hervorragenden Studienleistungen und ihre Diplomarbeit am Zentrum für Biomedizinische Forschung und Translationale Chirurgie der MedUni Wien wurde Daniela Berger mit dem Würdigungspreis des Wissenschaftsministeriums (Staatspreis für die besten Diplom- und Masterabschlüsse) ausgezeichnet.

Daniela Berger erhält die Auszeichnung für ihre Diplomarbeit „Macrophage and Fibroblast Interaction with Hydrogels derived from Placental Isolates“. Hydrogele aus dezellularisiertem Gewebe imitieren die natürliche Umgebung von Zellen und werden bereits vielseitig in der regenerativen Medizin eingesetzt. Der meist tierische Ursprung führt jedoch häufig zu unerwünschten Immunreaktionen und limitiert den Erfolg in der klinischen Anwendung. Die Plazenta – ein menschliches, konstant verfügbares und klinisch relevantes Gewebe – stellt eine vielversprechende Quelle für diverse Biomaterialen dar. Am Zentrum für Biomedizinische Forschung und Translationale Chirurgie der MedUni Wien wird seit einigen Jahren unter der Leitung von Karl H. Schneider an der Herstellung von Hydrogelen aus humanem Plazentagewebe geforscht. In der Studie von Daniela Berger wurden Hydrogele aus extrazellulärer Matrix von dezellularisierten Plazentaisolaten (Amnion, Chorion, Basal- und Nabelschnurgewebe) hinsichtlich ihrer Biokompatibilität und zellulären Interaktionen mit Makrophagen (Immunzellen) und Fibroblasten (Zellen des Bindegewebes) untersucht. Mittels diverser Methoden konnten die Auswirkungen der Hydrogele auf das Überleben und die Anhangskraft der Zellen analysiert werden. Unter anderem konnten positive Effekte der Plazenta-Hydrogele auf die Viabilität der Fibroblasten festgestellt werden. In einem nächsten Schritt wurden die Biomaterialeigenschaften der Gele mittels saurer Hydrolyse modifiziert, was zu einem veränderten Adhäsionsverhalten der Zellen führte. Weiters wurden die Plazenta-Hydrogele als Zusatz zu einer kommerziellen Biotinte verwendet und 3D-Konstrukte mit viablen Zellen 3D gedruckt.

Zusammenfassend zeigen die Plazenta-Hydrogele aufgrund ihrer Kompatibilität mit Makrophagen und Fibroblasten, ihres menschlichen Ursprungs und der guten Verfügbarkeit großes Potential für zukünftige klinische Anwendungen in der regenerativen Medizin.

Zum Würdigungspreis
Mit dem Staatpreis werden jährlich die 55 besten Diplom- und Masterabschlüsse an allen österreichischen Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen (von insgesamt rund 16.000 Abschlüssen jährlich) ausgezeichnet. Die Vorschläge dafür kommen von den Universitäten, der Privatuniversitätenkonferenz, der Konferenz der Pädagogischen Hochschulen und der Fachhochschulkonferenz. Der Würdigungspreis wurde erstmals 1990 vergeben.

Zur Person
Daniela Berger studierte Tissue Engineering and Regenerative Medicine an der FH Technikum Wien. Ihre Diplomarbeit entstand am Zentrum für Biomedizinische Forschung und Translationale Chriurgie an der Medizinischen Universität Wien unter der Betreuung von Karl H. Schneider und Barbara Kapeller. Derzeit ist Berger in der Forschungsgruppe von Peter Valent an der Universitätsklinik für Innere Medizin I an der MedUni Wien beschäftigt.