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MedUni Wien trauert um Herbert Hönigsmann

Ehemaliger Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie verstorben
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Foto: privat

Die Medizinische Universität Wien trauert um Univ.-Prof. Dr. Herbert Hönigsmann, ehemaliger Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie. Herbert Hönigsmann verstarb am 21.8.2023 im Kreise seiner Familie.

Herbert Hönigsmann wurde am 26.3.1943 in Wien geboren. Er studierte Humanmedizin an der Universität Wien (1962-1968) und war von1969-73 Assistenzarzt an der I. Universitäts-Hautklinik Wien. 1976 folgte er Klaus Wolff als Oberarzt an die Universitäts-Hautklinik Innsbruck, wo er eine Ambulanz für Strahlen- und Phototherapie etablierte. Herbert Hönigsmann kehrte 1981 an die I. Universitäts-Hautklinik Wien zurück, wo er die Funktion des geschäftsführenden Oberarztes der Klinik einnahm. Mit der Übersiedlung vom Alten in das Neue AKH wurde er zum Abteilungsvorstand der Klinischen Abteilung für Spezielle Dermatologie und Umweltdermatosen bestellt (1992-2008) und war von 2004 bis 2008 Organisationseinheitsleiter der Universitätsklinik für Dermatologie. Mit Oktober 2008 trat Herbert Hönigsmann in den Ruhestand.

Während seiner klinisch-wissenschaftlichen Laufbahn war Herbert Hönigsmann ein hoch-aktiver und höchst-renommierter klinischer und translationaler Forscher im Bereich der kutanen Photobiologie. Zusammen mit Klaus Wolff pionierte er in den 1970er Jahren die UV-Lichttherapie für entzündliche Dermatosen, wie etwa der Psoriasis vulgaris, und kutane Lymphome. Speziell die Kombination mit Retinoiden machte die sogenannte PUVA-Therapie zu einem bis heute weit eingesetzten und effektiven Mittel gegen diese Erkrankungen. Weitere klinische Schwerpunkte umfassten die Therapie von Erkrankungen der Kopfhaut und Störungen des Haarwachstums, Pigmentanomalien und Diagnostik und Therapie der Lichtdermatosen. Experimentell beschäftigte sich Herbert Hönigsmann mit der Testung photoaktiver Substanzen, dem Aktionsspektrum für licht- und UV-induzierte Hautkrankheiten, Reparaturmechanismen nach UV-Schäden der Haut und der Photokarzinogenese. Seine Expertise mit Sonnenschutz und Bewertung von Licht und UV-Filtersubstanzen war angesehen. Seine Arbeiten auf dem Gebiet der Photobiologie machten ihn zu einem oft auch in den Medien präsenten internationalen Experten.

Herbert Hönigsmann stammt aus der Generation akademischer Ärzte, die der österreichischen Dermatologie nachhaltig zu Weltruhm verhalfen. Speziell die Innsbrucker Jahre und frühen 1980er Jahre in Wien gelten als das „Goldene Zeitalter“ unseres Faches. Der Enthusiasmus für klinische und experimentelle Dermatologie kombiniert mit dem fundierten klinischen Wissen von Persönlichkeiten wie Herbert Hönigsmann haben Generationen von Medizinstudent:innen und Ärzt:innen wesentlich geprägt und unzählige Talente in die Dermatologie gezogen. Herbert Hönigsmann war nicht nur ein herausragender „Physician Scientist“ par excellance, sondern auch Lehrer und Mentor für viele nachfolgende Dermatolog:innen sowohl im universitären als auch niedergelassen Bereich. Seine Hingabe zu unserem Fach zeigte sich auch dadurch, dass Herbert Hönigsmann bis zuletzt aktiver Kongressteilnehmer war, einer Vielzahl von Fachgesellschaften angehörte und Reviewer- und Editoren-Aktivitäten für internationale Journale ausübte.

Die österreichische und internationale Dermatologie ist Herbert Hönigsmann für immer zu höchstem Dank für seine jahrzehntelangen, maßgeblichen Beiträge verpflichtet!

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Weninger
Universitätsklinik für Dermatologie