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Martin Schepelmann koordiniert EU-Projekt „eRaDicate“ zur Erforschung innovativer Liganden für nukleare Rezeptoren zur Verhinderung von Krebsrückfällen

Ausbildungsprogramm für Nachwuchskräfte in der hochspezialisierten Krebsforschung
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(Wien, 19-07-2023) – Martin Schepelmann vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung, Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der Medizinischen Universität Wien, hat erfolgreich eine Forschungsförderung der EU für das internationale, multidisziplinäre und intersektorale Forschungs- und Entwicklungsprogramm "eRaDicate" (Innovative Ligands for Nuclear Receptors to Eradicate Cancer Relapse) eingeworben. Das Projekt zielt darauf ab, elf junge Wissenschafter:innen zu Spezialist:innen für Krebsforschung und Medikamentenentwicklung auszubilden und gleichzeitig neue Therapien gegen Rückfälle und Metastasen zu entwickeln. Das Projekt wird im Rahmen des EU-Horizon-Europe Programmes als Marie Sklodowska Curie Doctoral-Network mit einem Gesamtbudget von 2,5 Millionen Euro finanziert.

Das internationale eRaDicate-Konsortium umfasst die MedUni Wien, die Universität Wroclaw (Polen), die University of Birmingham (Vereinigtes Königreich), die Ben Gurion University of the Negev (Israel), die Universidad de Santiago de Compostela (Spanien), die TissueGnostics GmbH (Österreich), die Universität Warschau (Polen), die Medizinische Universität Warschau (Polen) und das Trinity College Dublin (Irland). Darüber hinaus sind zwölf assoziierte Partner beteiligt, nämlich die Biolution GmbH (Österreich), Donaugrafik (Österreich), Janssen Scientific Ireland UC (Irland), die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (Österreich), die La Trobe University (Australien), die Physiolution GmbH (Deutschland), die Pikralida Sp. z. o.o. (Polen), die Queensland University of Technology (Australien), die Selvita S.A. (Polen), das Shaare Zedek Medical Center (Israel), die University of Toronto (Kanada) und die Wannaboo S.r.l. (Italien).

Neben dem Koordinator Martin Schepelmann sind von der MedUni Wien zudem Lukas Kenner (Klinisches Institut für Pathologie) sowie Enikö Kallay und Isabella Ellinger (beide Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung) am Projekt beteiligt.

von links nach rechts: Lukas Kenner, Enikö Kallay, Martin Schepelmann und Isabella Ellinger

Die "eRaDicate"-Initiative ist ein internationales, multi- und interdisziplinäres und intersektorales Ausbildungs-, Forschungs- und Entwicklungsprogramm im Bereich der Krebsmedikamentenforschung. Ziel ist es, elf junge Wissenschafter:innen für die Krebsforschung und die Entwicklung neuer Therapien gegen Krebsstammzell-getriebenen Rückfall und Metastasenbildung zu spezialisieren. Die umfassende Ausbildung der Doktorand:innen ist der Hauptfokus des Projektes und beinhaltet nicht nur die Durchführung originärer und unabhängiger Forschung auf internationalem Spitzen-Niveau, sondern auch die Förderung von Kreativität, Kommunikationsfähigkeit, sowie kritischem und unternehmerischem Denken. Durch ihre innovative und vielfältige Ausbildung werden die jungen Wissenschafter:innen nicht nur auf eine akademische Laufbahn, sondern auch auf die Industrie und andere relevante Beschäftigungsbereiche vorbereitet.

Wissenschaftliche Ziele des Projektes sind das Testen neuer Anti-Krebs-Wirkstoffe, die auf nukleare Rezeptoren wie den Retinsäure-Rezeptor (RAR) und den Vitamin-D-Rezeptor (VDR) abzielen, die Entwicklung innovative Verbindungen dieser Moleküle, sowie die Untersuchung der Wirksamkeit verschiedener Substanzen gegen durch Chemotherapie verursachte Neutropenie. Zusätzlich werden Strategien zur Vorformulierung der Wirkstoffe erarbeitet und eine neuartige, auf Deep Learning basierende Methode zur Krebsanalyse und Diagnose entwickelt. Langfristiges Ziel wird es sein, die entwickelten Wirkstoffe in marktfähige Medikamente zu überführen.

Zur Person
Priv.-Doz.Martin Schepelmann ist Arbeitsgruppenleiter am Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung, Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie.

Nach seinem Studium der Pharmazie an der Universität Wien absolvierte er ein PhD-Studium in Physiologie als Marie Skłodowska-Curie Early Stage Researcher im Initial Training Network „Multifaceted CaSR“ an der Cardiff University (UK) in der Arbeitsgruppe von Daniela Riccardi. Nach weiteren drei Jahren als Postdoc in Cardiff, unter anderem in der Arbeitsgruppe von Andrea Brancale, kehrte Martin Schepelmann nach insgesamt 6 Jahren im Ausland im Jahr 2017 nach Österreich an die MedUni Wien als Postdoc in der Arbeitsgruppe von Enikö Kallay am Institut für Pathophysiolgie und Allergieforschung zurück. Seit 2020 leitet Martin Schepelmann sein eigenes von der Herzfelder'schen Familienstiftung / FWF finanziertes Forschungsprojekt zum Effekt des Alters in Kolonkrebsmodellen. Im Juni 2023 erfolgte seine Habilitation im Fach Pathophysiologie und die Gründung seiner eigenen Arbeitsgruppe am Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung. Martin Schepelmann wurde mit zahlreichen internationalen und nationalen Preisen ausgezeichnet, wie z.B. mit dem Young Investigator Award der American Society for Bone and Mineral Research, zweimal in Folge mit dem Wissenschaftspreis der Österreichischen Gesellschaft für Endokrinologie, und zuletzt als „Researcher of the Month“ Juni 2023 der MedUni Wien.

Aufgrund seines außergewöhnlichen Werdegangs vom Marie Skłodowska-Curie Fellow zum Marie Skłodowska-Curie Koordinator wurde Martin Schepelmann auch jüngst von der Europäischen Kommission zu Krebsforschung und den Marie Skłodowska-Curie Actions interviewt: zum Interview