Skip to main content English

Spezifische Bindegewebszellen treiben Entwicklung von Darmkrebs voran

Internationale Studie unter Beteiligung der MedUni Wien identifiziert neuen Untertyp von Fibroblasten
Alle News
(c) 2018 Kateryna Kon/Shutterstock

(Wien, 25-07-2023) Der neue Subtyp wurde im Rahmen einer internationalen Kooperation mit einer Forschungsgruppe aus Luxemburg charakterisiert und eröffnet die Aussicht auf einen möglichen neuen Therapieansatz. Mitarbeiter:innen der Arbeitsgruppe um Helmut Dolznig vom Zentrum für Pathobiochemie und Genetik der MedUni Wien waren maßgeblich an der Forschungsarbeit beteiligt, die aktuell im renommierten Fachjournal Nature Communications veröffentlicht wurde.

Spezifische Bindegewebszellen - sogenannte Fibroblasten - sind ein integraler Bestandteil von soliden Krebserkrankungen und maßgeblich an der Tumorentstehung und Metastasierung beteiligt. Ein im Rahmen dieser Studie gefundener Untertyp von Fibroblasten, der den IL1-Rezeptor 1 (IL1R1) an der Zelloberfläche exprimiert, ist mit der Unterdrückung von T-Zellen und Makrophagen assoziiert und führt damit zu gesteigertem Krebszellwachstum. Darmkrebs-Patient:innen, die eine erhöhte Anzahl der IL1R1 Fibroblasten aufweisen, sind mit einer schlechteren Prognose konfrontiert. Zudem findet sich bei diesen Patient:innen eine Erhöhung von Th17 T-Zellen in Verbindung mit einer unterdrückten Immunreaktion.

Wie die Studie zeigte, verringert die Verabreichung des IL-1-Rezeptorantagonisten Anakinra das Tumorwachstum in Mäusen und korreliert mit einer Reduktion von Th17-Helfer-T-Zellen. Insgesamt unterstreicht diese Forschungsarbeit die potentielle therapeutische Wirkung von Anakinra bei Darmkrebs mit einem hohen Anteil von IL1R1-Fibroblasten.

Publikation: Nature Communications
IL1R1+ cancer-associated fibroblasts drive tumor development and immunosuppression in colorectal cancer;
E. Koncina, M. Nurmik, V. I. Pozdeev, C. Gilson, M. Tsenkova, R. Begaj, S. Stang, A. Gaigneaux, C. Weindorfer, F. Rodriguez, M. Schmoetten, E. Klein, J. Karta, V. S. Atanasova, K. Grzyb, P. Ullmann, R. Halder, M. Hengstschläger, J. Graas, V. Augendre, Y. E. Karapetyan, L. Kerger, N. Zuegel, A. Skupin, S. Haan, J. Meiser, H. Dolznig & E. Letellier
DOI: 10.1038/s41467-023-39953-w
https://www.nature.com/articles/s41467-023-39953-w