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CD-Labor für Mechanische Kreislaufunterstützung der MedUni Wien eröffnet

Forschung für bessere Therapieoptionen für Kinder mit Herzinsuffizienz
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Bild: Martin Hörmandinger
v.l.n.r: Ulrike Unterer (Vizepräsidentin Christian Doppler Forschungsgesellschaft), Daniel Zimpfer (MedUni Wien), Ares K. Menon (Berlin Heart Gmbh), Marcus Granegger (MedUni Wien), Michaela Fritz (Vizerektorin MedUni Wien)

(Wien, 20-11-2023) Implantierbare Blutpumpen haben sich bei erwachsenen Patient:innen mit Herzinsuffizienz als Standardtherapie etabliert. Für betroffene Kinder stehen jedoch aufgrund ihrer anatomischen und physiologischen Gegebenheiten bis heute nur nicht-implantierbare Pumpensysteme zur Verfügung, die keine Entlassung der Patient:innen aus dem Krankenhaus erlauben. Mit der Forschungsarbeit am CD-Labor für Mechanische Kreislaufunterstützung der MedUni Wien sollen implantierbare Blutpumpen zur Herzunterstützung auch für pädiatrische Patient:innen mit versagenden Herzen anwendbar werden. Dadurch sollen sowohl deren Lebenserwartung und Lebensqualität als auch die entsprechenden Heilungschancen deutlich verbessert werden.

Die linksventrikuläre Kreislaufunterstützung mit implantierbaren Blutpumpen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten für erwachsene Herzinsuffizienz-Patient:innen zu einer Standardtherapie für die Überbrückung bis zur Herztransplantation oder sogar für den permanenten Einsatz entwickelt. Dabei wird die eingeschränkte Funktion der linken Herzkammer unterstützt und das Blut von der linken Herzkammer in die Hauptschlagader gepumpt, um den Blutkreislauf aufrechtzuerhalten. Bei pädiatrischen Patient:innen mit Herzinsuffizienz stellen die anatomischen und physiologischen Gegebenheiten jedoch erhebliche therapeutische Herausforderungen dar. Daher stehen für Kinder mit Herzschwäche derzeit nur nicht-implantierbare Pumpensysteme zur Verfügung, die keine Entlassung aus dem Krankenhaus ermöglichen. „Unser Ziel ist es, die mechanische Kreislaufunterstützung in eine implantierbare, kurative Behandlungsoption für Kinder mit versagendem Herzen zu überführen“, sagt CD-Labor-Leiter Marcus Granegger von der Universitätsklinik für Herzchirurgie der MedUni Wien. So sollen Komplikationen reduziert, die Lebensqualität der Patient:innen verbessert und vor allem auch die Heilungschancen erhöht werden.

Arbeits- und Wirtschaftsministerium fördert Zusammenarbeit von Wissenschaft und Unternehmen
Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher betont: „Das künstliche Herz ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Fortschritte der interdisziplinären biomedizinischen Forschung. Es geht nun darum, die Technologie auch für Kinder anzupassen, die Therapie zu optimieren und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Ich freue mich, dass diese wichtige Forschungsarbeit im Rahmen des neuen CD-Labors an der Medizinischen Universität Wien erfolgen kann und wünsche im Sinne der Patientinnen und Patienten viel Erfolg dafür!“

„Die Berlin Heart GmbH entwickelt, produziert und vertreibt innovative Systeme für die menschliche Herzunterstützung, um Menschen mit Herzinsuffizienz bestmöglich zu versorgen. Auf dem Gebiet der pädiatrischen Herzunterstützung ist Berlin Heart weltweiter Marktführer. Darum sehen wir der Zusammenarbeit mit dem Forschungsteam der MedUni Wien mit großer Zuversicht entgegen, um die Therapieoptionen für betroffene Kinder entscheidend weiterzuentwickeln“, sagt Ares K. Menon, Geschäftsführer der Berlin Heart GmbH.

„Herzinsuffizienz im Kindesalter bringt gravierende Einschränkungen für die Patient:innen und große Sorgen für deren Eltern mit sich. Die Forschung am CD-Labor für Mechanische Kreislaufunterstützung der MedUni Wien verfolgt das Ziel, den Kindern nicht nur eine verbesserte Therapieoption, sondern sogar die Aussicht auf Heilung zu bieten. Damit ist die Arbeit von Marcus Granegger und seinem Team von enormer Relevanz sowohl für die Patient:innen als auch für die medizinische Wissenschaft und Praxis. Die enge Verbindung von Grundlagenforschung und klinischer Anwendung hat an der Medizinischen Universität Wien höchste Priorität. Dafür stellt das neue CD-Labor ein weiteres wichtiges Beispiel dar“, unterstreicht Michaela Fritz, Vizerektorin für Forschung und Innovation der MedUni Wien, die Bedeutung der Kooperation mit der Christian Doppler Gesellschaft.