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Thomas Reiberger übernimmt Professur im Fachbereich Gastroenterologie und Hepatologie

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(Wien, 03-11-2023) Thomas Reiberger, Hepatologe an der Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien, hat mit 1. November 2023 eine Professur (§99/4) im Fachbereich Gastroenterologie und Hepatologie übernommen.

Thomas Reiberger fokussiert sich in seiner wissenschaftlichen und klinischen Tätigkeit an der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie auf die Entwicklung und Verbesserung von Methoden zur Diagnostik, Prognoseabschätzung und neuen Therapie bei chronischen Lebererkrankungen.

Im Rahmen seiner klinischen Tätigkeit entwickelte er neue antivirale Therapiekonzepte für Patient:innen mit Virushepatitiden, optimierte die medikamentöse Blutungsprophylaxe mit nicht-selektiven Betablockern bei Patient:innen mit Pfortaderhochdruck und erforschte nicht-invasive, ultraschall-basierte Methoden zur Quantifizierung von Leberverfettung (Steatose) und Lebervernarbung (Fibrose).

Basierend auf Erkenntnissen seiner Grundlagenforschung entstand ein Christian Doppler Labor für Portale Hypertension und Leberfibrose, in dem molekulare Pathomechanismen an in-vivo Modellen und in-vitro Plattformen erforscht werden und präklinische Studien zu neuen pharmakologischen Therapien bei Lebererkrankungen durchgeführt werden.

Thomas Reiberger ist Adjunct Principal Investigator am Zentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Dadurch werden innovative wissenschaftliche Kollaborationen gefördert, die u.a. zur Entwicklung von auf künstlicher Intelligenz (AI)-basierenden Modellen geführt haben, die auf Basis von 3 bzw. 5 simplen Laborwerten (3P/5P) die Ausprägung einer Portalen Hypertension bei Patient:innen mit Lebererkrankungen vorhersagen können, die sonst nur durch invasive Messungen graduiert werden kann.

Auf internationaler Ebene ist Thomas Reiberger ein aktives Mitglied der europäischen (EASL) und amerikanischen (AASLD) Lebergesellschaft und fungiert als Sekretär der Baveno Kooperation, die alle fünf Jahre internationale Standards für die Diagnostik und Therapie der Portalen Hypertension erstellt.

Thomas Reiberger studierte Medizin an der MedUni Wien, wo er auch die Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin sowie für die Zusatzfächer Gastroenterologie und Hepatologie und internistische Intensivmedizin absolvierte. Ein Max-Kade- und ein Erwin-Schrödinger-Stipendium ermöglichten einen dreijährigen Forschungsaufenthalt in den USA, wo er ein neues immunkompetentes Mausmodell für Leberkrebs entwickelte, an dem erste Erkenntnisse über Immuntherapie bei Leberkrebs gewonnen wurden. 2009 war er Researcher of the Month an der MedUni Wien, 2011 erhielt er die Venia docendi, 2019 den Rising Star Award der Europäischen Gastroenterologie Gesellschaft (UEG) und 2020 den Emerging Leader Award der EASL.

Mit seiner jüngst durch die Ludwig Boltzmann Gesellschaft geförderten klinischen Forschungsgruppe MOTION (Mechanisms of Portal Hypertension) wird Thomas Reiberger über die nächsten acht Jahre weitere Forschungsprojekte und klinische Studien zur Entwicklung neuer diagnostischer, prognostischer und therapeutischer Ansätze für Patient:innen mit Leberzirrhose und vaskulären Lebererkrankungen duchführen.