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Irene Lang erhält Andreas Grüntzig-Preis der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie

Auszeichnung würdigt die Verdienste bei der Weiterentwicklung der pulmonalen Ballon-Angioplastie (BPA)
© ESC
Irene Lang (MedUni Wien, 3. von links) nimmt den renommierten Andreas Grüntzig-Preis der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie bei der Jahrestagung in Amsterdam entgegen. Dieser Preis wurde von Martine Gillard (Brest, Frankreich, rechts) und Emanuele Barbato (Rom, Italien, 2. von links) sowie Ana Rita Pereira, (Almada, Portugal, links) überreicht.

(Amsterdam, Wien, 19-09-2023) Im Rahmen der Jahrestagung 2023 der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Amsterdam wurde Irene Lang, stellvertretende Leiterin der Klinischen Abteilung für Kardiologie und der Universitätsklinik für Innere Medizin II der MedUni Wien, mit dem renommierten Andreas Grüntzig-Preis ausgezeichnet.

Andreas Grüntzig ist der Begründer der perkutanen Angioplastie der Herzkranzgefäße (percutaneous coronary intervention, PCI). Im Jahr 1977 führte er die erste PCI einer proximalen LAD durch – mit großem Erfolg, denn diese Koronarläsion war sogar nach zehn Jahren noch offen. In weiterer Folge wurden Stents zur Behandlung der durch Ballondilatation unvermeidlichen Intima-Media-Dissektion entwickelt, die bekanntlich anschließend signifikant weiterentwickelt wurden.

Irene Lang hat den Andreas Grüntzig-Preis für ihre Leistung bei der Etablierung der pulmonalen Ballon-Angioplastie (Balloon Pulmonary Angioplasty, BPA) in Europa erhalten. BPA wird für die Behandlung der chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertension (CTEPH) eingesetzt, einer seltenen Erkrankung, die durch fibrotische Verschlüsse der Lungenarterie charakterisiert ist. Seit mehreren Jahren hat Irene Lang diese Technologie gemeinsam mit einer japanischen Arbeitsgruppe um Hiromi Matsubara (Okayama, Japan) für Patient:innen in Europa modifiziert und die gewonnenen Erkenntnisse konsequent weiterentwickelt.

So wurde erkannt, dass mit konsekutiver, sehr vorsichtiger Dilatation der Lungenarterien eine signifikante Reduktion des Lungengefäßwiderstands erreicht werden kann. Dadurch können große Lungensegmente wieder an die Durchblutung angeschlossen werden und folglich wieder am aktiven Sauerstoff-Austausch teilnehmen. Dies führt zu einer drastischen Reduktion der Symptome: Es ist bei nahezu allen Patient:innen eine deutliche Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit festzustellen, die weit über die Effekte einer medikamentösen Therapie durch konventionelle Vasodilatatoren hinaus geht.

„Die Vergabe des Andreas Grüntzig-Preises ist eine besondere Ehrung um die Weiterentwicklung der BPA, nicht nur in Europa, sondern weltweit“, gratuliert Christian Hengstenberg, Leiter der Klinischen Abteilung für Kardiologie und der Universitätsklinik für Innere Medizin II der MedUni Wien, der Preisträgerin. „Diese Verdienste und die konsequente internationale und multidisziplinäre Zusammenarbeit haben zu einer neuen Therapie-Möglichkeit für Patient:innen mit CTEPH geführt, die davor nicht nur eine sehr schlechte Lebensqualität, sondern auch eine äußerst schlechte Lebenserwartung hatten.“