(Wien, 13-03-2023) Die Projektpräsentation für das Center for Translational Medicine fand heute im Rahmen des „Tags der Medizinischen Universität Wien“ in Anwesenheit von Wissenschaftsminister Martin Polaschek, Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, MedUni Wien-Rektor Markus Müller und AKH Wien-Direktor Herwig Wetzlinger statt. Am MedUni Campus AKH im 9. Wiener Gemeindebezirk werden bis 2025 gemeinsam von Bund und Stadt Wien auf mehr als 14.000 m² die baulichen Voraussetzungen für den Brückenschlag zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung geschaffen. Das neue Zentrum folgt dem Grundsatz der translationalen Medizin („Vom Labor zum Krankenbett und zurück ins Labor“) und ist darauf ausgerichtet, neue wissenschaftliche Erkenntnisse möglichst rasch für die Versorgung der Patient:innen verfügbar zu machen.
Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek: „Wissenschaft und Forschung beeinflussen unser Leben tagtäglich positiv. Was in der Forschung beginnt, landet früher oder später bei uns – sei es Zuhause, in der Schule oder am Krankenbett. Diesen Bogen aus den Erkenntnissen der Wissenschaft, der Überprüfung durch Forschung bis hin zur Anwendung in unserem Leben spannt das Center for Translational Medicine der Medizinischen Universität Wien. Am MedUni Campus AKH schaffen wir nun gemeinsam die baulichen Voraussetzungen, um die Grundlagenforschung und die klinische Anwendung auch räumlich miteinander zu verbinden. Die Ergebnisse daraus ermöglichen moderne und zielgerichtete Behandlungsmethoden für die Patient:innen und liefern somit die Basis für die zukünftige Gesundheitsversorgung in Österreich.“
Peter Hacker, Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport der Stadt Wien: „Vom Labor zum Krankenbett und wieder zurück ins Labor – wo könnte dieses Leitmotiv der translationalen Medizin besser verwirklicht werden als auf dem Gelände des AKH Wien, dem größten Krankenhaus Österreichs mit seiner besonderen Stellung innerhalb des Gesundheitswesen in Wien wie in ganz Österreich. Es war daher naheliegend, diesen Ort des Austausches zwischen Grundlagenforschung und angewandter Medizin hier anzusiedeln. Forschungsergebnisse möglichst rasch in Form neuer bzw. verbesserter Diagnose und Therapiemöglichkeiten zu den Patient:innen zu bringen, ist ein wesentlicher Teil der Gesundheitspolitik der Stadt Wien. Das Center for Translational Medicine im Zusammenwirken von Bund, Stadt Wien, der Medizinischen Universität Wien und dem AKH Wien stärkt nicht nur den Wissenschaftsstandort Wien, es profitieren vor allem die Patient:innen weit über den Wirkungskreis des AKH Wien hinaus.“
„Auf die Grundsteinlegung des MedUni Campus Mariannengasse und den Baustart des Eric Kandel Instituts – Zentrum für Präzisionsmedizin folgte heute die Präsentation eines weiteren großen Zukunftsprojekts der MedUni Wien in diesem Jahr“, betont Markus Müller, Rektor der Medizinischen Universität Wien. „Das Center for Translational Medicine ist die bauliche Umsetzung des Grundsatzes ,from bench to bedside and back again‘, dem die MedUni Wien bereits jetzt in vielen Bereichen erfolgreich nachkommt. Damit Forschungsergebnisse in Zukunft noch rascher in der Versorgung von Patient:innen eingesetzt werden können, werden mit der neuen Infrastruktur optimale Rahmenbedingungen für die Übersetzung von der Wissenschaft zur Anwendung geschaffen. Das neue Zentrum ist ein weiterer wichtiger Beitrag zur Stärkung der Innovationsmetropole Wien und Weiterentwicklung der hochqualitativen Gesundheitsversorgung der Bevölkerung.“
„Der Ausbau der Forschungsflächen ist ein wichtiger Teil des Rahmenbauvertrags, der zwischen Bund und Stadt Wien abgeschlossen wurde und die Modernisierung des gemeinsamen Standorts von AKH Wien und MedUni Wien ermöglicht. Die unmittelbare Nähe des neuen Forschungszentrums zur Patient:innenversorgung im AKH Wien fördert den Kern der translationalen Medizin ‚from bench to bedside and back‘ und ermöglicht, dass die Grundlagenforschung möglichst schnell bei den Patient:innen ankommt und umgekehrt die Erfahrungen und das Wissen aus der Klinik wieder zurück zum Zentrum, in die Erforschung und Entwicklung von Diagnostika und Therapien fließen. Mit diesem Projekt wird garantiert, dass die Patient:innenversorgung am Universitätsklinikum AKH Wien weiterhin in der bestmöglichen Qualität erfolgt“, hält Herwig Wetzlinger, Direktor des Universitätsklinikums AKH Wien fest.
Über das Center for Translational Medicine
Das neue Zentrum folgt dem Konzept der translationalen Medizin „Vom Labor zum Krankenbett und zurück ins Labor“ („from bench to bedside and back again“). Das bedeutet einerseits, dass neue Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung möglichst rasch in der Diagnose und Therapie von Erkrankungen eingesetzt werden. Andererseits berücksichtigen die Forscher:innen die Erfahrungen und das Wissen aus der Patient:innenversorgung im AKH Wien bei ihren wissenschaftlichen Untersuchungen. Damit dies unter optimalen Voraussetzungen gelingen kann, ist das Gebäude als ein Ort des Austauschs konzipiert.
Vor allem aber sollen die Forscher:innen künftig auf den rund 14.000 m2 Nutzfläche moderne Infrastruktur für ihre Forschungsarbeit vorfinden. Neben Laborflächen wird es nicht nur eine GMP-Facility für Zelltherapie, Radiopharmazie und Biologicals, Core Facilities, eine Tier-Facility mit präklinischer Bildgebung und eine Biobank geben, sondern auch ein klinisches Zentrum für Phase-I- und -II-Studien samt Proband:innenstation.
Die strategische, translationale Ausrichtung des neuen Gebäudes als Drehscheibe zwischen Labor, Klinik und Lehre wird durch seine Lage unterstrichen: Das Center for Translational Medicine wird in der Achse zwischen dem Universitätsklinikum AKH Wien und dem MedUni Campus Mariannengasse errichtet, einem weiteren aktuellen Bauprojekt der MedUni Wien, an dem bisher verstreute vorklinische Einrichtungen zusammengezogen werden und eine moderne Lernumgebung für Studierende geschaffen wird. Die architektonische Verbindung mit dem Eric Kandel Institut – Zentrum für Präzisionsmedizin, dessen Baustart erst vor wenigen Wochen erfolgte, veranschaulicht ein weiteres Ziel des Centers for Translational Medicine: die Möglichkeiten der maßgeschneiderten, personalisierten Medizin weiter voranzutreiben.
Das Center for Translational Medicine soll bis 2025 fertiggestellt werden. Die Gesamtinvestitionssumme von rund 120 Millionen Euro wird vom Bund und von der Stadt Wien getragen.
Über den „Tag der Medizinischen Universität Wien“
Als medizinische Fakultät der Universität Wien war die MedUni Wien am 12. März 1365 Gründungsmitglied der Alma Mater Rudolphina und schon im Mittelalter eine weithin anerkannte Instanz für Gesundheitsfragen. Rund um den Gründungstag begeht die MedUni Wien jährlich den „Tag der Medizinischen Universität Wien“. Heuer finden die Gedenkfeierlichkeiten am 13. März statt. Information: tagder.meduniwien.ac.at