
(Wien, 05-12-2024) Das EU-finanzierte Projekt Sonar-Cities, das im Dezember 2024 startet, zielt darauf ab, vulnerable Bevölkerungsgruppen stärker in das Katastrophenmanagement einzubinden. Koordiniert vom Institut Pasteur in Frankreich, vereint das multidisziplinäre Konsortium 13 Partner aus sieben Ländern. In sechs europäischen Städten werden gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, Ersthelfern und kommunalen Behörden innovative Werkzeuge entwickelt, um die Inklusion im Risikomanagement zu fördern, die Krisenbereitschaft zu verbessern und Gesundheitsrisiken zu reduzieren. Die MedUni Wien leitet ein zentrales Arbeitspaket, das die Analyse und Weiterentwicklung von Krisenkommunikation und öffentlicher Beteiligung umfasst, unterstützt durch die Expertise von Medizinanthropologin Ruth Kutalek und in Kooperation mit dem Österreichischen Roten Kreuz.
Katastrophen, einschließlich gesundheitlicher Notfälle, stellen eine enorme Belastung für die Reaktionskapazitäten von Städten, Ländern und der Europäischen Union (EU) dar und verschärfen die vielfältigen, sich überschneidenden klimatischen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen. Beispiele für Katastrophen, die Europa betreffen, reichen von extremen Wetterereignissen, Epidemien, Industrieunfällen bis hin zu Konflikten und Krieg. Obwohl die Häufigkeit solcher Katastrophen in Europa relativ gering ist, überschreiten ihre Risiken und Folgen zunehmend die nationalen Grenzen und können enorme Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der europäischen Bürger haben.
Das neue EU finanzierte Projekt Sonar-Cities, das im Dezember 2024 startet, ist ein multidisziplinäres Konsortium von 13 Partnern aus Österreich, Belgien, den Niederlanden, Italien, Kroatien, Slowenien und Schweden und wird vom Institut Pasteur, Frankreich, koordiniert. Ziel des Projekts ist es, vulnerable Bevölkerungsgruppen besser in das Katastrophenmanagement einzubinden. Dazu wird in sechs europäischen Städten (Wien, Groningen, Ljubljana, Stockholm, Udine und Zagreb) ein Instrumentarium mit gemeinschaftsbasierten Werkzeugen für verschiedene Zielgruppen und Interessengruppen entwickelt und umgesetzt. In Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich für gefährdete Menschen einsetzen, mit Ersthelfern und kommunalen Behörden werden wir die Inklusion im Risikomanagement stärken, die Bereitschaft verbessern und die Gesundheitsrisiken, die von diesen Notfällen ausgehen, verringern.
Die aktive Beteiligung von vulnerablen Gruppen an der Pandemie- und Katastrophenvorsorge ist notwendig, um ein wirklich bürgernahes Katastrophenmanagement zu erreichen.
Die MedUni Wien leitet das Arbeitspaket 2 und wird retrospektiv das Management, die Krisenkommunikation und die öffentliche Beteiligung bei vergangenen und jüngsten urbanen Katastrophen analysieren und Policy-Empfehlungen formulieren. Die MedUni Wien wird dabei eng mit dem Österreichischen Roten Kreuz zusammenarbeiten. Medizinanthropologin Ruth Kutalek vom Zentrum für Public Health der MedUni Wien wird als Principal Investigator fungieren und ihre Expertise zum sozialen Verhalten bei Katastrophen zur Verfügung stellen.
Horizon Europe
Sonar-Cities (Social Sciences Participatory Research-Action for Preparedness in Risk Management for Disasters and Health Emergencies in Europe's Cities) wird von Horizon Europe – dem EU-Programm für Forschung und Innovation – finanziert. Es ist das größte transnationale Forschungsförderungsprogramm der Welt. Die Projektlaufzeit ist drei Jahre, von Dezember 2024 bis November 2027.