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MedUni Wien zeichnet Lehrende für exzellente Lehre und innovative curriculare Entwicklung aus

Preise für Lehrveranstaltungen mit innovativen Ansätzen
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Bild: MedUni Wien/Robert Harson

(Wien, 02-11-2024) Die MedUni Wien hat Ehrenpreise für innovative curriculare Entwicklung sowie für exzellente Lehre an Lehrende der Universität verliehen. Die Auszeichnungen wurden im Rahmen der großen Jahressponsion im Wiener Konzerthaus vergeben.

Ehrenpreis für exzellente Lehre

Bild: MedUni Wien/Robert Harson

Block 14 – Niere und Homöostase (Nephrologie-Seminar)
Gürkan Sengölge
Nicolas Kozakowski
Eva Maria Comperat

Die Idee zur Lehrveranstaltung entstand aus dem Feedback von Studierenden, dass es in der Lehre viel Frontalunterricht, aber wenige Möglichkeiten für praktische „hands-on"- Erfahrungen bei der Aufarbeitung klinischer Fälle gibt. Zudem ist es in einem Studienplan schwierig, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Lösung klinischer Fragestellungen abzubilden. Aus dieser Überlegung wurde ein nephrologisches Lehrkonzept entworfen, das gemeinsam mit dem Klinischen Institut für Pathologie sowie der Universitätsklinik für Urologie weiterentwickelt und implementiert wurde. Die Grundidee bestand darin, ein komplexes klinisch relevantes Thema (Evaluierung der Nierenfunktion) zu behandeln, das zunächst einfach erscheint, jedoch alle Mediziner:innen unabhängig von ihrer zukünftigen Fachrichtung begleitet. Anhand von konkreten Beispielen und Übungen (Interpretation von Befunden, selbstständige Harndiagnostik, selbstständiger Ultraschall) werden die Säulen der Nierenfunktionsevaluierung praxisnah vermittelt, um ein tiefes Verständnis und nachhaltiges Lernen zu fördern. Ein Leitfaden, den alle Tutor:innen im Vorfeld erhalten, wurde erstellt, damit Lerninhalte und deren Vermittlung in jeder Gruppe vergleichbar bleiben.

 

Bild: MedUni Wien/Robert Harson

Block Z7 - Prothetische Grundlagen, abnehmbare Prothetik
Martina Schmid-Schwap
Astrid Skolka

In Block Z-7 — Prothetische Grundlagen, abnehmbare Prothetik sollen die für die prothetische Diagnostik und Therapie notwendigen Abläufe erlernt und geübt werden. Dazu gehören die Abformung, Modellerstellung, Bissnahmetechniken und Artikulatormontage sowie die Erhebung des Okklusionsstatus. Es werden auch Möglichkeiten der Vortherapie für die prothetische Behandlung, wie die Anfertigung einer einfachen Schiene im Artikulator und deren Kontrolle im Mund, geübt. Weiters werden in diesem Block die Inhalte der abnehmbaren Prothetik – Versorgung mit Metallgerüsten bzw. Totalprothesen – sowohl theoretisch als auch praktisch vermittelt.
In den Vorlesungen werden die theoretischen Grundlagen gelehrt, wobei hierbei speziell auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit, wichtige fachübergreifende Aspekte aus der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie wie spezielle Operationen und die präprothetische Kieferorthopädie eingegangen wird. Auch neue Entwicklungen wie die digitale Erstellung von Totalprothesen und die Biomechanik des craniomandibulären Systems mittels Computersimulationen werden vorgestellt. Im Praktikum sollen die Fertigkeiten manuell erworben und geübt werden.

 

Bild: MedUni Wien/Robert Harson

Line Reanimationsübungen II
Florian Ettl
Christoph Schriefl

In der Pflichtlehrveranstaltung "Reanimationsübungen II" erlernen Studierende zentrale Aspekte des Advanced Life Supports und der Versorgung kritisch kranker Patient:innen. Ziel ist es, eine Vernetzung von theoretischem Wissen mit klinischer Praxis und dem Erlernen klinischer Skills im Rahmen simulationsbasierter Lehre zu erreichen. Dazu wurden Trainingssysteme zur Simulation der manuellen Defibrillation, des Monitorings und der Versorgung kritisch kranker Patient:innen angeschafft. Weiters wird das Lineelement von einem Moodle-Kurs begleitet. Dieser soll eine gezieltere theoretische Vorbereitung auf die Lehrveranstaltung ermöglichen und somit mehr Zeit für das praktische Lernen schaffen. Dieser interaktive Moodle-Kurs enthält unter anderem kurze Videos zur korrekten Durchführung der Reanimation, der Rhythmusanalyse, Videos zur Beurteilung kritisch kranker Patient:innen anhand des ABCDE-Schemas sowie moderierte Theorieinhalte. Weiters werden die aktuellen Reanimationsguidelines, Wissensüberprüfungen, interaktive Videoclips und Drag-and-Drop-Übungen geboten. Mit diesem „Blended Learning“ soll für Studierende eine optimale Lernumgebung geschaffen werden, um die Lernziele zu erreichen.

Ehrenpreis für curriculare Entwicklung

Bild: MedUni Wien/Robert Harson

Medizin im Wettbewerb (Paul Ehrlich Contest)
Dörte Symmank
Jurij Maurer

Das Wahlfach „Paul Ehrlich Contest“ wurde im WS22/23 ins Leben gerufen, um ausgewählte Studierende auf den größten deutschsprachigen Diagnostikwettbewerb vorzubereiten. Nach Studierendenfeedback wurde das Format ständig erweitert, vor allem, um klinisches Denken und Selbstvertrauen fächer- und jahrgangsübergreifend zu fördern. Anhand faszinierender klinischer Fälle und Erfahrungsberichte aus der Klinik lernen die Teilnehmenden, Symptome und Laborwerte zu analysieren, Diagnosen zu stellen und Entscheidungen zu treffen – all das in einem Umfeld, das durch spielerische Elemente wie Quizze und Wettbewerbe die Freude am Lernen fördert. Das Ziel ist es, Studierenden durch spielerisches Lernen und den Austausch in der Gruppe zu zeigen, dass der Weg zum Experten über das Lernen aus Fehlern und das Eingestehen von Wissenslücken führt – und dass genau das die Medizin so spannend und lebendig macht. Seit WS 24/25 wird das Wahlfach unter dem Namen „Symptome und Differentialdiagnosen – Vorbereitung auf den Paul-Ehrlich Contest“ mit über 150 Teilnehmer:innen unter ständiger didaktischer Weiterentwicklung fortgeführt.

Bild: MedUni Wien/Robert Harson

Einführung in molekular- und zellbiologisches Arbeiten
Maximilian Härtinger
Flavia Millesi
Sarah Stadlmayr

Durch die stetige Betreuung von Diplomand:innen in ihrem Forschungslabor konnten die Lehrveranstaltugnsleiter:innen feststellen, dass zu Beginn der Labortätigkeit eine zeitaufwendige Einarbeitungsphase notwendig ist, um die Studierenden an das Arbeiten im Forschungslabor heranzuführen. Daher war es Ziel dieser Lehrveranstaltung, Studierenden bereits vor Einstieg in eine Labortätigkeit die ubiquitären Grundlagen der Forschungstätigkeit zu vermitteln, um den Student:innen den Einstieg in die Forschung zu erleichtern und den Einschulungsaufwand zu reduzieren. Die Lehrveranstaltung wurde als Hands-On Praktikum abgehalten, in welchem, unterstützt durch theoretische Einheiten, das Verständnis für in vitro Forschung vertieft wurde. In mehreren Modulen erlernten die Studierenden das Ausarbeiten einer relevanten translationalen Fragestellung, die adäquaten Analyseverfahren zur Beantwortung dieser auszuwählen, entsprechende Experimente durchzuführen und die gewonnenen Daten zu analysieren und die Resultate zu interpretieren. Dabei wurden auch ethische und umweltpolitische Aspekte beleuchtet. In der abschließenden Einheit wurden Ergebnisse präsentiert und über das Erlernte reflektiert.