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Alexander Niessner übernimmt Professur im Fachbereich Kardiovaskuläre Medizin

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(Wien, 05-02-2024) Alexander Niessner, Oberarzt an der Klinischen Abteilung für Kardiologie der MedUni Wien und stellvertretender Leiter des Herzkatheterlabors, hat an der MedUni Wien eine Professur nach §99(4) im Fachbereich Kardiovaskuläre Medizin angetreten.

Alexander Niessner beschäftigt sich in seiner klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit an der Klinischen Abteilung für Kardiologie der Universitätsklinik für Innere Medizin II mit der Behandlung der koronaren Herzkrankheit. Ein Schwerpunkt dabei ist für ihn die Berücksichtigung von häufigen Komorbiditäten wie etwa Vorhofflimmern, Herzinsuffizienz, COPD, Diabetes, rheumatologischen Erkrankungen, Nierenerkrankungen oder onkologischen Erkrankungen. Eine besondere Herausforderung stellen dabei ältere Patient:innen dar, bei denen die Themen Multimorbidität und Polypharmazie gehäuft vorkommen.

Der Fokus seiner klinischen Tätigkeit als stellvertretender Leiter des Herzkatheterlabors ist dabei die evidenz-basierte Umsetzung des immer breiteren Armamentariums, das der interventionellen Kardiologie zur Verfügung steht.

„Während wir auf der einen Seite mit plaquemodifizierenden Techniken, intravaskulärer Bildgebung und mechanischer Kreislaufunterstützung die interventionellen Möglichkeiten wesentlich erweitert haben, steigt auf der anderen Seite der Anteil an hoch vulnerablen Patientinnen und Patienten“, erklärt Alexander Niessner, „an dieser Schnittstelle arbeiten wir an der kritischen Umsetzung internationaler Richtlinien. Für das Outcome der Patientinnen und Patienten ist dabei neben der interventionellen Therapie auch eine individualisierte Pharmakotherapie von entscheidender Bedeutung.“

Als begeisterter Läufer ist ihm dabei auch die Lebensstilmodifikation als Grundlage der Behandlung ein Herzensanliegen. Im Rahmen der wissenschaftlichen Aufarbeitung setzt er, unterstützt von seinem Team, immer mehr auf die systematische Verarbeitung großer Datensätze. Hierfür werden Routinedaten aus dem Krankenhaus aber auch österreichweiter Daten zu Herzinfarkten vom österreichischen Hauptverband vernetzt und sekundär verarbeitet. Sein tiefgehendes Wissen über die Verarbeitung von Routinedaten erwarb er durch einen Master in Epidemiology an der London School of Hygiene & Tropical Medicine. Seine wissenschaftlichen Aktivitäten spiegeln sich in Publikationen in allen kardiologischen Top-Journalen sowie renommierten medizinischen Journalen wie etwa dem New England Journal of Medicine oder Lancet Diabetes & Endocrinology wider.

Sein pathogenetisches Grundverständnis basiert auf seiner langjährigen Forschungstätigkeit in der Grundlagenforschung. Insbesondere ein zweijähriger Forschungsaufenthalt im Rahmen eines FWF Schrödinger Stipendiums über die Rolle von Immunzellen in der Entstehung eines Herzinfarktes an der Emory University in den USA hat seinen Forschungsschwerpunkt wesentlich geprägt. Darauf basierend legt Alexander Niessner einen immer größeren Schwerpunkt auf die translationale Forschung über Risikoprädiktoren, die auch zur Beantragung zweier europäischer Patente geführt hat. Er erhielt dafür auch mehrere Wissenschaftspreise, wie etwa den Preis für die beste medizinische Habilitation, den Zukunftspreis der Stadt Wien oder den Werner-Klein Preis der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft für kontinuierliche hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Forschung.

Auf internationaler Ebene engagiert sich Alexander Niessner seit vielen Jahren in der Europäischen Herzgesellschaft (ESC). Dabei war er bereits Reviewer bzw. Autor von 5 europäischen Richtlinien und hat die Arbeitsgruppe kardiovaskuläre Pharmakotherapie geleitet. Außerdem war er in der Gestaltung postgradueller Fortbildungen und eines MSc in Clinical Trials der ESC und der Oxford University involviert. Dieses europäische Netzwerk stellt für ihn auch die Grundlage für eine intensive internationale Forschungs- und Publikationstätigkeit dar. Alexander Niessner ist auch in Österreich gut vernetzt z. B. im Rahmen der österreichischen kardiologischen Gesellschaft (ÖKG) als derzeitiger stellvertretender Leiter der AG interventionelle Kardiologie. Hier spiegelt sich auch sein Engagement für Ausbildung wider, so koordiniert er die Entwicklung eines Curriculums interventionelle Kardiologie für die ÖKG. Integraler Bestandteil seiner akademischen Tätigkeit ist die Förderung von Talenten als Mentor, was sich in der hohen Anzahl von erfolgreichen Diplomarbeiten, PhDs und Habilitationen, die aus seiner Arbeitsgruppe hervorgegangen sind, widerspiegelt.