(Wien, 21-02-2024) Die langjährige Gesundheitsministerin und MedUni Wien-Mitarbeiterin Pamela Rendi-Wanger wurde vom Verwaltungsausschuss der EU-Gesundheitsbehörde European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) für eine fünfjährige Amtszeit als neue Direktorin nominiert. Der Auftrag des Zentrums mit Sitz in Stockholm besteht darin, die durch übertragbare Krankheiten bedingten derzeitigen und neu auftretenden Risiken für die menschliche Gesundheit zu ermitteln, zu bewerten und Informationen darüber weiterzugeben. Für ihre neue Führungsposition bringt Rendi-Wagner Top-Qualifikationen und umfassende Erfahrungen in der epidemiologischen Überwachung von Infektionskrankheiten mit.
Pamela Rendi-Wagner setzte sich in der Endauswahl gegen drei weitere Bewerber:innen durch. Sie arbeitete nach ihrem Medizinstudium fast zehn Jahre lang im Bereich Tropenmedizin und Infektionskrankheiten. Von 2011 bis 2017 war sie Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit. In dieser Zeit war sie bereits sechs Jahre im Verwaltungsrat der ECDC tätig, weshalb sie die Agentur bestens kennt.
Pamela Rendi-Wagner studierte ab 1989 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien (heute Medizinische Universität Wien) Humanmedizin, wo sie 1996 abschloss. Danach absolvierte sie ihre Facharztausbildung im Fach Spezifische Prophylaxe und Tropenhygiene an der London School of Hygiene and Tropical Medicine, UK, und an der MedUni Wien. Am Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der MedUni Wien war sie ab 1998 als Assistentin mehr als zehn Jahre auf dem Gebiet der Infektionsepidemiologie, Vakzinprävention und Reisemedizin wissenschaftlich tätig.
Als Projektleiterin etablierte Rendi-Wagner unter anderem ein Netzwerk zur flächendeckenden epidemiologischen Überwachung wichtiger Infektionskrankheiten. Im Zuge ihrer Forschungen wurde auch das empfohlene Intervall für Zeckenschutzimpfungen von drei auf fünf Jahre hinaufgesetzt.
2008 habilitierte sie zum Thema Prävention durch Impfschutz. Anschließend war sie international als Wissenschafterin in den Bereichen Infektionsepidemiologie, Vakzinprävention und Reisemedizin tätig. Unter der Führung von Alois Stöger (SPÖ) übernahm sie am 1. März 2011 die Leitung der Sektion III, „Öffentliche Gesundheit und medizinische Angelegenheiten“ im Bundesministerium für Gesundheit.
2017 wurde Pamela Rendi-Wagner Gesundheitsministerin, und von 2018 bis 2023 war sie als erste Frau Bundesparteivorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Österreichs. Seit ihrem Ausstieg aus der Politik ist Rendi-Wagner wieder an der MedUni Wien tätig, wo sie aktuell u. a. am Aufbau des Ignaz Semmelweis Instituts für Infektionsforschung beteiligt ist. Der MedUni Wien hatte sie zwischen 2013 und 2016 auch als Gastprofessorin die Treue gehalten.