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MedUni Wien koordiniert EU-Projekt zum Einfluss von Infektionskrankheiten auf nicht übertragbare Krankheiten

Förderung in Gesamthöhe von 8,4 Millionen Euro im Rahmen von "Horizon Health"
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(Wien, 12. Jänner 2024) Die Medizinische Universität Wien koordiniert ein internationales Forschungsprojekt, um zu verstehen, wie Infektionskrankheiten (engl. infectious diseases, IDs) zusammen mit umweltbedingten und genetischen Faktoren das Auftreten von nichtübertragbaren Krankheiten (engl. non-communicable diseases, NCDs) auslösen. Das Projekt mit dem Titel "ID-DarkMatter-NCD", das mit insgesamt 8,4 Millionen Euro aus dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation finanziert wird, umfasst 12 europäische Konsortialpartner.

Zu den immunbedingten nichtübertragbaren Krankheiten gehören chronische Entzündungskrankheiten wie rheumatoide Arthritis oder entzündliche Darmerkrankungen. In den vergangenen Jahren wurde zunehmend erkannt, dass Infektionskrankheiten NCDs auslösen können, doch bei den meisten NCDs sind die genauen mikrobiellen Verursacher nach wie vor unbekannt. Außerdem löst in den meisten Fällen die Exposition gegenüber einer ID allein nicht die Entwicklung einer NCD aus, und es wird angenommen, dass zusätzliche genetische und umweltbedingte Aspekte eine Rolle spielen.

Im Rahmen von "ID-DarkMatter-NCD" will das Konsortium dieses komplexe Zusammenspiel von IDs, genetischen und umweltbedingten Faktoren bei der Auslösung immunbedingter NCDs entschlüsseln, indem es einen Multi-Disease- und Multi-omics-Ansatz verfolgt.

Thomas Vogl vom Zentrum für Krebsforschung der MedUni Wien wird das Projekt koordinieren. Michael Bonelli von der Klinischen Abteilung für Rheumatologie der Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien wird sich mit der Pathogenese der Rheumatoiden Arthritis beschäftigen.

Untersuchung der Auswirkungen von immunologischen und genetischen Faktoren auf NCDs
Um diese ehrgeizige Vision zu verwirklichen, besteht ID-DarkMatter-NCD aus einem multidisziplinären Team, das Fachleute aus Klinik, Immunologie, Genetik, Biologie und Datenwissenschaften zusammenbringt, um verschiedene NCDs mit einer Vielzahl von komplementären Ansätzen zu untersuchen. "Durch die Kombination modernster immunologischer und genetischer Methoden werden wir ein ganzheitliches Bild der verschiedenen Erkrankungen zeichnen", erklärt Thomas Vogl. "Dadurch können wir Mikroben identifizieren, die den Ausbruch dieser Krankheiten beeinflussen, sowie Risikopersonen erkennen und den Weg zu neuen therapeutischen Ansätzen ebnen."

Da diese Datensätze außergewöhnlich groß sind, gehören dem Konsortium auch Expert:innen für künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen an, die die Entwicklung neuer Diagnosealgorithmen ermöglichen.

Einzelheiten zum Projekt
ID-DarkMatter-NCD wird als Teil des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation "Horizont Gesundheit" (HORIZON-HLTH-2023-DISEASE-03) durchgeführt.
- Gesamtprojekt: 8,4 Millionen Euro
- Anteil der MedUni Wien: 2,5 Mio. Euro
- Konsortium: 12 Partner
- Laufzeit: 60 Monate
- Beteiligte seitens der MedUni Wien: Zentrum für Krebsforschung (Thomas Vogl, Koordinator), Klinische Abteilung für Rheumatologie (Michael Bonelli)

Projektpartner:
Medizinische Universität Wien (Österreich)
Karolinska-Institut (Schweden)
Universität Sorbonne (Frankreich)
Medizinisches Universitätszentrum Groningen (Niederlande)
Medizinisches Zentrum der Universität Leiden (Niederlande)
Eutema Research Services (Österreich)
Forschungsinstitut Vall d'Hebron (Spanien)
Biologisches Forschungszentrum Szeged (Ungarn)
Christian-Albrechts-Universitaet zu Kiel (Deutschland)
Assistance Publique Hopitaux De Paris (Frankreich)
Universitatsklinikum Schleswig-Holstein (Deutschland)
Ein assoziierter Partner in der Schweiz verfügt über zusätzliche Mittel in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro:
Universität Basel

Öffentliches Kick-off-Meeting
ID-DarkMatter-NCD wird von 1. Jänner 2024 bis Ende 2028 laufen, alle Projektpartner treffen sich zu einem Kick-off-Meeting in Wien. Eine öffentliche Session findet am 16. Jänner 2024 im Jugendstilhörsaal im Rektoratsgebäude statt. Von 13:30 bis 16:00 Uhr werden die Partner das Projekt und ihre Forschungsexpertise vorstellen. Kolleginnen und Kollegen der Medizinischen Universität Wien, die sich für immunbedingte NCDs und die Rolle von Infektionskrankheiten interessieren, sind herzlich eingeladen.

Website und Social Media Links:
www.darkmatter-project.eu
www.linkedin.com/company/darkmatterproject
www.twitter.com/id-dm-ncd