(Wien, 22-05-2024) Eine internationale Forschungsgruppe unter der Leitung der MedUni Wien hat mit VEGANScreener ein neues Instrument mit 29 Fragen zur Ernährungsqualität von Veganer:innen in Europa entwickelt. Das Tool zielt darauf ab, einen schnellen Überblick über die Ernährungsgewohnheiten zu geben und potenzielle Verbesserungsbereiche zu identifizieren. Dies soll Veganer:innen und Gesundheitsdienstleistern helfen, die Ernährungsqualität zu bewerten, Ernährungsziele zu setzen und den Fortschritt im Laufe der Zeit zu verfolgen.
In einer gerade veröffentlichten Studie beschreibt ein internationales Team von Wissenschafter:innen aus Österreich (die Abteilung für Epidemiologie des Zentrums für Public Health der MedUni Wien ist Koordinator des Konsortiums), Belgien, der Tschechischen Republik, Deutschland, Spanien, der Schweiz und einem Collaborator aus denUSA die Entwicklung des VEGANScreener im Rahmen einer JPI HDHL ERA-NET-geförderten Initiative.
Dieses neue Instrument, bestehend aus 29 Fragen zu Lebensmitteln und Nährstoffen, zielt darauf ab, einen schnellen Überblick über die Ernährungsqualität von Veganer:innen in Europa zu bieten, wobei der Fokus auf den Lebensmitteln und Nährstoffen liegt, deren Aufnahme gefördert oder eingeschränkt werden sollte. Fünfundzwanzig internationale Ernährungs-, Epidemiologie- und klinische Medizinexpert:innen nahmen an einer strengen, mehrstufigen Delphi-Methode teil und erstellten einen konsolidierten Fragenkatalog, der relevante Aspekte veganer Ernährung beschreiben soll.
Ausgewogene Ernährung notwendig
"Pflanzliche Ernährungsweisen gewinnen aus persönlichen und Umweltgesundheitsgründen an Beliebtheit. Diese Diäten sind jedoch nicht unbedingt gesund, da sie möglicherweise übermäßige Mengen an Zucker, Natrium und gesättigten Fetten enthalten oder Mangel an Vielfalt aufweisen, genau wie omnivore Diäten. Darüber hinaus könnten Veganerinnen und Veganer ein Risiko für eine unzureichende Aufnahme bestimmter Vitamine und Mineralien haben, die in Lebensmitteln enthalten sind, die sie meiden, wie z. B. Vitamin B12 oder bestimmte Aminosäuren", sagt Selma Kronsteiner-Gicevic, die Hauptautorin der Veröffentlichung.
Die nächste Phase der Studie umfasst die Validierung des Screenings bei Veganer:innen in Europa und die Entwicklung einer Web-/Mobiltelefon-App.
Epidemiologin Eva Schernhammer von der MedUni Wien, eine der leitenden Autor:innen und Koordinatorin des VEGANScreener, fügt hinzu: "Dieses Instrument zielt darauf ab, sowohl für Veganerinnen und Veganer als auch für Gesundheitsdienstleister einfach zu verwenden und zu interpretieren zu sein. Es sollte die Gesamternährungsqualität von Veganern einschätzen, potenzielle Bereiche zur Ernährungsverbesserung identifizieren, Veganern und ihren Gesundheitsberatern bei der Festlegung von Ernährungszielen helfen und die Fortschritte im Laufe der Zeit überwachen."
Publikation: Nutrients
Development of the VEGANScreener, a Tool for a Quick Diet Quality Assessment among Vegans in Europe.
Selma Kronsteiner-Gicevic, Leonie H. Bogl, Maria Wakolbinger, Sandra Müller, Joelina Dietrich, Willem De Keyzer, Vanessa Bullón-Vela, Eliska Selinger, Vanessa Keller, Ainara Martínez Tabar, Tooba Asif, Leone Craig, Janet Kyle, Sabrina Schlesinger, Christian Köder, Anna Ouradova, Marina Henikova, Wendy Van Lippevelde, Monika Cahova, Miguel Angel Martínez González, Walter Willett, Maira Bes-Rastrollo †, Jan Gojda †, Stefaan De Henauw †, Markus Keller †, Marek Kuzma †, and Eva Schernhammer †
† These authors contributed equally to this work.
Nutrients (ISSN 2072-6643, IF 5.9, CiteScore 9)
https://www.mdpi.com/2072-6643/16/9/1344