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Jutta Bergler-Klein in Cardio-Oncology-Board des ESC gewählt

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(c) Armin Muratovic

(Wien, 26-11-2024) Jutta Bergler-Klein, Leiterin der Kardio-Onkologischen Ambulanz der Universitätsklinik für Innere Medizin II der MedUni Wien, wurde von der European Society of Cardiology (ESC) als Treasurer ins Cardio-Oncology Board gewählt. Dieses wichtige Gremium befasst sich mit den kardiologischen Nebenwirkungen von Krebs und Krebstherapien, die zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Kardio-Onkologie ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, das sich mit der Diagnose, Prävention und Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen beschäftigt, die im Zusammenhang mit Krebs und dessen Behandlung auftreten. Ziel ist es, die Herzgesundheit von Krebspatient:innen während und nach ihrer Behandlung zu erhalten und bei Auftreten von „Kardiotoxizität“ zu managen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Kardiolog:innen und Onkolog:innen sowie Radio-Onkolog:innen ist dabei entscheidend.

Kardiotoxizität umfasst nicht nur Herzschwäche (Herzinsuffizienz), z.B. bei Anthrazyklinen, HER-2 gezielten Inhibitoren (z.B. Trastuzumab), sondern auch akute Koronarischämie (z.B. unter 5-Fluorouracil, Cisplatin, Taxanen u.a.), Arrhythmien und Vorhofflimmern (z.B. bei Bruton-Tyrosinkinase Inhibitoren wie Ibrutinib), QT-Zeit-Verlängerung (z.B. durch CDK-4 Inhibitoren bei Brustkrebspatientinnen), Hypertonie (z.B. bei Tyrosinkinase-Inhibitoren, VEGF-Inhibitoren, monoklonale Antikörper-Therapien), Myokarditis (z.B. bei Immun- Checkpoint-Inhibitoren) und andere. Das Langzeit- Überleben bei Krebs ist durch die modernen Chemo-, Antikörper-, Immun- und Strahlen-Therapien zwar stark gestiegen. Gleichzeitig gewinnen dadurch aber die Erkennung und rechtzeitige Behandlung von kardiovaskulären Nebenwirkungen der Krebstherapien zunehmend an Bedeutung. Tumorerkrankungen können durch gemeinsame Risikofaktoren, jedoch auch durch direkte Wechselwirkungen Herzkrankheiten mit auslösen (Reverse Kardio-Onkologie),

Die ESC hat aufgrund dieser zunehmenden klinischen und wissenschaftlichen Relevanz des Themas 2022 erstmals Guidelines dazu herausgegeben, an denen Jutta Bergler-Klein mitgewirkt hat. „In der Kardio-Onkologie geht es darum, durch gezielte Präventionsstrategien das kardiovaskuläre Risiko frühzeitig zu minimieren und dadurch gleichzeitig die Effektivität der onkologischen Therapien zu maximieren“, verdeutlicht Jutta Bergler-Klein. Ihre neue Funktion als Treasurer im ESC Cardio-Oncology Board will sie dazu nützen, die Awareness für ihr Fachgebiet weiter zu erhöhen, die Forschung voranzutreiben und an der Erstellung des ESC Core-Curriculums für die Kardio-Onkologie-Ausbildung beizutragen.

Zur Person
Jutta Bergler-Klein ist Leiterin der Kardio-Onkologischen Ambulanz der Klinischen Abteilung für Kardiologie (Universitätsklinik für Innere Medizin II), die sie im Jahr 2019 etabliert hat. Sie habilitierte sich im Jahr 2007 im Fach der Inneren Medizin und wurde zur Ao. Universitätsprofessorin ernannt. Jutta Bergler-Klein befasst sich seit vielen Jahren wissenschaftlich und klinisch-praktisch mit dem Gebiet der Kardio-Onkologie zur Behandlung der kardialen Akut- und Langzeitfolgen von onkologischen Therapien bei Krebserkrankungen. Darüber hinaus zählen Echokardiographie, Herzklappenerkrankungen und Biomarker sowie Herzinsuffizienz zu ihren Schwerpunkten. Aktuell ist Bergler-Klein auch Deputy Editor of the European Heart Journal Cardiovascular Imaging und Mitglied der Ethikkommission der MedUni Wien.