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CD-Labor für Chronisch-entzündliche Hautkrankheiten an der MedUni Wien eröffnet

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(c) MedUni Vienna/Hörmandinger
Von links nach rechts: Michaela Fritz (MedUni Wien), Wolfgang Peter Weninger (MedUni Wien), Georg Stary (MedUni Wien), Sylvia Knapp (MedUni Wien, Christian Doppler Forschungsgesellschaft), Sara Leitao (Johnson & Johnson Innovative Medicine Austria).

(Wien, 29-04-2025) An der Medizinischen Universität Wien wurde das Christian Doppler Labor für Chronisch-entzündliche Hautkrankheiten eröffnet. Die Forschung zielt darauf ab, die molekularen Mechanismen von Erkrankungen wie Psoriasis zu ergründen, um die Wirksamkeit von Therapien vorherzusagen und neue Behandlungsansätze zu entwickeln.

Im Mittelpunkt der Untersuchungen des Forschungsteams um CD-Labor-Leiter Georg Stary (Universitätsklinik für Dermatologie der MedUni Wien) stehen spezielle Immunzellen, sogenannte geweberesidente Gedächtnis-T-Zellen (TRM), die in der Haut verbleiben und Entzündungen verstärken können. Um deren Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung des Entzündungsprozesses im Rahmen der Psoriasis zu analysieren, werden Gewebeproben von Patient:innen entnommen, bevor und während sie eine gezielte Therapie mit einem IL-23-p19-Inhibitor erhalten – einem Medikament, das entzündungsfördernde Signale hemmt.

„Es ist nicht bekannt, ob TRM im Fettgewebe ebenfalls eine Rolle für die Aufrechterhaltung des Entzündungsprozesses spielen, was wir durch diese Studie ebenfalls herausfinden möchten“, so Georg Stary. Mit modernen Analyseverfahren soll untersucht werden, wie sich diese Zellen in der Haut und im darunter befindlichen Fettgewebe durch die Behandlung verändern und ob sie als Ansatzpunkt für neue Therapien oder als Biomarker für den Therapieerfolg genutzt werden können. „Trotz bedeutender Fortschritte in der zielgerichteten Therapie sind die molekularen Mechanismen der Psoriasis noch nicht ausreichend verstanden. Die Arbeit an unserem CD-Labor soll einige der bestehenden Forschungslücken füllen“, sagt Georg Stary. Als Unternehmenspartner konnte Janssen-Cilag Pharma GmbH, ein Johnson & Johnson Unternehmen, gewonnen werden, eines der weltweit führenden Life Science-Unternehmen.

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer: „Ein innovativer Forschungsstandort ist das Rückgrat einer wettbewerbsfähigen und zukunftsorientierten Wirtschaft. Wer medizinische Durchbrüche erzielen und neue, wirksame Therapien gegen komplexe Krankheiten entwickeln will, muss die zugrunde liegenden biologischen Prozesse auf molekularer Ebene tiefgreifend verstehen. Genau hier setzt das neue CD-Labor an, das sich mit hochmodernen Technologien der Erforschung von Psoriasis widmet – einer Erkrankung, die viele Menschen erheblich belastet. Dieses Engagement stärkt nicht nur die Hoffnung auf bessere Behandlungsmöglichkeiten, sondern auch die wissenschaftliche Exzellenz, Infrastruktur und internationale Sichtbarkeit des Forschungs- und Wirtschaftsstandorts Österreich.“

Sara Leitao, Managing Director bei Johnson & Johnson Innovative Medicine Austria: „Die Kooperation mit der Christian Doppler Forschungsgesellschaft sowie der Medizinischen Universität unterstreicht das starke Commitment von Johnson & Johnson zu Wissenschaft und Forschung in Österreich. Chronisch-entzündliche Erkrankungen wie die Psoriasis können die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten enorm einschränken. Wir möchten daher wissenschaftliche Erkenntnisse in der Dermatologie vorantreiben und wertvolles Wissen für die nachgelagerte klinische Forschung ermöglichen, das wiederum in innovative Therapielösungen münden kann.“

Michaela Fritz, Vizerektorin für Forschung und Innovation der Medizinischen Universität Wien: „Dank der Unterstützung durch den Unternehmenspartner und das Wirtschaftsministerium kann an der MedUni Wien ein weiteres wichtiges Kapitel anwendungsorientierter Grundlagenforschung aufgeschlagen werden. Chronisch-entzündliche Hautkrankheiten stellen eine erhebliche Belastung für die Betroffenen dar. Die Forschungsergebnisse aus dem neuen CD-Labor sollen direkt in die Entwicklung neuer Therapieansätze einfließen und so langfristig zur besseren Versorgung der Patient:innen beitragen.“

Über Christian Doppler Labors
In Christian Doppler Labors wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf hohem Niveau betrieben, hervorragende Wissenschafter:innen kooperieren dazu mit innovativen Unternehmen. Für die Förderung dieser Zusammenarbeit gilt die Christian Doppler Forschungsgesellschaft international als Best-Practice-Beispiel. Christian Doppler Labors werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus.