
(Wien, 23-04-2025) Max Haberbusch, Postdoc am Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik der Medizinischen Universität Wien, hat ein FFG meets Expedition Zukunft Spin-off-Stipendium für die Entwicklung von CARDISENSE erhalten, einem neuen implantierbaren Überwachungssystem zur Früherkennung von Komplikationen bei Patient:innen mit schwerer Herzinsuffizienz. Das mit über 490.000 Euro dotierte Stipendium unterstützt die Weiterentwicklung der Technologie und die Vorbereitung einer Ausgründung. Das Projekt im Rahmen des Stipendienprogramms wird von Francesco Moscato betreut.
Herzinsuffizienz ist ein weltweit wachsendes Gesundheitsproblem, von dem über 64 Millionen Menschen betroffen sind und das die Gesundheitssysteme zunehmend belastet. Patient:innen, die mechanische Herzunterstützungsgeräte erhalten, sind einem besonders hohen Risiko für schwerwiegende Komplikationen ausgesetzt und müssen engmaschig und kontinuierlich überwacht werden. Bestehende Überwachungsmethoden sind jedoch oft invasiv, auf den Krankenhausbereich beschränkt oder nicht in der Lage, erste Anzeichen einer Verschlechterung in Echtzeit zu erkennen.
Das Cardisense-System begegnet diesen Herausforderungen durch eine kontinuierliche Fernüberwachung der Herzfunktion. Das System wird während einer routinemäßigen Herzoperation implantiert und soll Ärzt:innen und Patient:innen ermöglichen, potenzielle Probleme früher zu erkennen und schneller einzugreifen – mit dem Ziel, die Behandlungsergebnisse zu verbessern, Krankenhausaufenthalte zu verkürzen und die Gesundheitskosten zu senken.
Cardisense baut auf früheren Forschungskooperationen zwischen der MedUni Wien und dem Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosystemtechnik auf und stützt sich auf multidisziplinäres Fachwissen in den Bereichen Biomedizintechnik, klinische Kardiologie und Medizintechnikentwicklung.
Die Weiterentwicklung kontinuierlicher und patient:innenzentrierter Herzüberwachungstechnologien wie Cardisense ist ein wichtiger Schritt hin zu einer proaktiveren, personalisierten Herzinsuffizienzversorgung – mit dem Ziel, Leben zu retten und die Lebensqualität von Patienten weltweit zu verbessern.
Über das „Spin-off Fellowship“-Programm
Das FFG meets Expedition Zukunft Spin-off Fellowship-Programm unterstützt die frühzeitige Kommerzialisierung akademischer Innovationen, indem es Forschern ermöglicht, sich ausschließlich auf die Umsetzung ihrer Ideen in marktreife Produkte zu konzentrieren. Die Stipendiat:innen erhalten spezielle Fördermittel, unternehmerische Schulungen und Zugang zu einem Innovationsnetzwerk, um sich auf die Gründung von Spin-off-Unternehmen vorzubereiten.
Die CARDISENSE-Plattform verknüpft die Selbstbewertung der Patient:innen, prädiktive Algorithmen und klinische Fernüberwachung, um ein proaktives Herzinsuffizienzmanagement zu ermöglichen. (Grafik: Max Haberbusch / Medizinische Universität Wien)