(23-01-2025) Forscher:innen der MedUni Wien haben gemeinsam mit dem Wiener Start-up TAmiRNA einen Test entwickelt, der die Sicherheit bei Leberoperationen erhöhen soll. Die Erfindung von Alice Assinger und Patrick Starlinger basiert auf der präzisen Analyse zirkulierender MicroRNAs und ist inzwischen marktreif.
Postoperatives Leberversagen bleibt die häufigste Todesursache nach Leberresektionen. Insbesondere eine eingeschränkte Leberfunktion vor der Operation gilt als wesentlicher Risikofaktor. Bislang fehlte jedoch eine präzise Methode zur objektiven Quantifizierung der Leberfunktion. Die Forscher:innen Alice Assinger und Patrick Starlinger konnten zeigen, dass eine spezifische Kombination zirkulierender MicroRNAs die Leberfunktion und das Risiko eines Leberversagens weitaus genauer vorhersagen kann als bestehende klinische Parameter.
Um diese Erkenntnisse in die Praxis zu bringen, wurde ein CE-IVD-zertifizierter PCR-Test entwickelt. Dieser ermöglicht eine standardisierte Bestimmung der relevanten MicroRNAs und ist der erste Test seiner Art in Europa. „Durch Patentanmeldungen der MedUni Wien und TAmiRNA wurde die Technologie abgesichert und ein Lizenzvertrag zwischen beiden Partnern geschlossen; wichtige Schritte zur Markteinführung eines neuen innovativen Produktes“, sagt Andrea Kolbus vom Technologietransfer der MedUniWien.
Die Markteinführung wurde durch Patentanmeldungen der MedUni Wien und TAmiRNA sowie einen Lizenzvertrag zwischen beiden Partnern unterstützt.
Etablierung an renommierten Zentren
Das Produkt wird bereits in mehreren medizinischen Zentren eingesetzt, darunter das Universitätsklinikum AKH Wien. „Unser Ziel ist es, die Sicherheit in der Leberchirurgie signifikant zu verbessern und die Risiken für Patient:innen weltweit zu minimieren“, erklärt Alice Assinger. Die Anwendung des Tests im AKH Wien markiert einen wichtigen Meilenstein für die Verbreitung dieser Innovation.
Grundlagenforschung mit Impact
Der MicroRNA-Test zeigt eindrucksvoll, wie Grundlagenforschung den Weg von der Laborbank an das Krankenbett finden kann. „Dieses Projekt ist ein Vorbild für junge Forscher:innen. Es verdeutlicht, dass mutige Fragestellungen und die Zusammenarbeit mit einem starken Team zu bahnbrechenden Ergebnissen führen können“, betont Patrick Starlinger.