
(Wien, 24-03-2025) Im Rahmen des diesjährigen Österreichischen Infektionskongresses in Saalfelden wurde Katja Knapp von der Universitätsklinik für Dermatologie mit dem Österreichischen Infektionspreis ausgezeichnet. Der Preis der Österreichischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin wird an Erstautor:innen von grundlagenorientierten und klinisch orientierten wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Infektiologie vergeben.
Katja Knapp bekam die Auszeichnung für die Studie „Combination of compound screening with an animal model identifies pentamidine to prevent Chlamydia trachomatis infection“, die sie im Juli 2024 als Erstautorin gemeinsam mit einem Forschungsteam um Studienleiter Georg Stary (Universitätsklinik für Dermatologie der MedUni Wien) im Fachjournal „Cell Reports Medicine“ publizierte. Im Rahmen dieser Forschungsarbeit konnte der Wirkstoff Pentamidin als vielversprechender Kandidat für die Prophylaxe von Chlamydieninfektionen und möglicherweise weiteren bakteriellen Geschlechtskrankheiten identifiziert werden. Die Tragweite dieser Studienergebnisse ist vor dem Hintergrund des starken Anstiegs sexuell übertragbarer Erkrankungen in den vergangenen Jahren und des nach wie vor fehlenden Impfstoffs gegen verbreitete bakterielle Erreger wie Chlamydien zu sehen.
Zur Person:
Katja Knapp studierte Molekulare Medizin an der Medizinischen Universität Innsbruck, wo sie 2019 ihren Abschluss machte. Für ihre Masterarbeit forschte sie im Labor von Prof. Andreas Villunger an der Funktion von Polyploidie bei der Entstehung von hepatozellulärem Karzinom. Während ihres Studiums wurde ihr klar, dass sie weiterhin an einem translationalen Projekt arbeiten möchte. Sie begann ihr Doktoratsstudium im Jahr 2019 in der Arbeitsgruppe von Prof. Georg Stary an der Universitätsklinik für Dermatologie der Medizinischen Universität Wien und ist außerdem im CeMM-PhD-Programm. Außerdem ist sie aktiv bei den Next Generation Immunologists (NGI), den jungen Immunologen der ÖGAI (Österreichische Gesellschaft für Allergologie und Immunologie) und war von 2022-2025 NGI Präsidentin. Derzeit untersucht sie, wie das lokale Immunsystem im weiblichen Genitaltrakt Immunität und Toleranz bei einer Infektion mit Chlamydia trachomatis koordiniert und versucht außerdem, neue Wege zu finden, wie man Chlamydien Infektionen in Zukunft vermeiden könnte. Seit Februar arbeitet sie an einem vom FFG unterstützen Projekt, um Medikamentenformulierungen mit Pentamidin zur Anwendung im Genitaltrakt, zu entwickeln.