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25 Jahre Lungentransplantation: Der „zweite Atem“ aus Wien

MedUni/AKH Wien eines der vier weltweit führenden Zentren für Lungentransplantation

(Wien, 02-03-2015) Im November 1989 wurde an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien die erste Lungentransplantation vorgenommen. 25 Jahre später gilt die Medizinische Universität Wien bzw. das AKH Wien als eines der vier weltweit führenden Zentren für Lungentransplantation neben Hannover, Toronto und Cleveland. Jährlich bekommen 120 PatientInnen ihren „zweiten Atem“ aus Wien.

Was das Wiener Programm so einzigartig macht: An der Universitätsklinik für Chirurgie der MedUni Wien / AKH Wien werden auch alle Spenderlungen aus der Slowakei, Ungarn, Kroatien, Slowenien, Griechenland, Zypern, Rumänien und Estland transplantiert, da diese Länder selbst über kein Transplantationszentrum verfügen. „Da wir mehr Lungen bekommen, als wir benötigen, ist das eine win-win-win-Situation für alle. Für PatientInnen in Österreich, für die Betroffenen in den Ländern und für den Eurotransplant-Raum. Die ganze Welt beneidet uns darum“, sagt Walter Klepetko, seit Anfang an Leiter des Lungentransplantationsprogramms der MedUni Wien und des AKH Wien und Leiter der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie.

Rund zwei Drittel der in Wien transplantierten Lungen stammen aus den acht kooperierenden Ländern mit insgesamt 63 Millionen Einwohnern. Durch die große Menge an Spenderlungen ist es den ForscherInnen an der MedUni Wien auch möglich, exzellente Studien abzuwickeln und neue Operationstechniken zu entwickeln oder anzuwenden. Das wiederum untermauert die Top-Position, die sich das Zentrum in Wien weltweit erworben hat.

Vor rund vier Jahren wurde zum Beispiel erstmals eine Ex-vivo-Lungenperfusion an der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie der MedUni Wien / AKH Wien angewandt. Österreich zählte damit zu den ersten Ländern, in denen dieses Konzept erfolgreich eingesetzt wurde. Mit dem Ex-vivo-Lungenperfusionssystem kann die Lunge genau beurteilt und „repariert“ werden. Lungen, die früher nicht für eine Transplantation verwendet worden wären, werden an ein Beatmungsgerät angeschlossen und gespült und zeigen an diesem System eine beeindruckende Verbesserung der Organfunktion und können dadurch in einem optimalen Zustand transplantiert werden.

Mit dieser und anderen aktuellen Entwicklungen auch bei den Operationstechniken und den besseren Möglichkeiten, mit der Abstoßung umgehen zu können, haben sich auch die Indikationen, bei denen mit einer Fremdlunge geholfen werden kann, in den vergangenen Jahren stark ausgeweitet. COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) und Emphysem sind mit rund 35 Prozent die größte Gruppe. Rund 20 Prozent der Betroffenen leiden an einer Lungenfibrose, einer Erkrankung des Lungengewebes und je 15 Prozent an Cystischer Fibrose, einer angeborenen Stoffwechselerkrankung, sowie Lungenhochdruck. Besonders die Anwendung bei Cystischer Fibrose war eine der wichtigsten Entwicklungen. Sie bedeutet vor allem für jüngere Menschen eine wirksame Therapie im fortgeschrittenen Stadium dieser Erkrankung.

Fünf Forschungscluster an der MedUni Wien
Insgesamt sind fünf Forschungscluster der MedUni Wien etabliert. Dort werden in der Grundlagen- wie in der klinischen Forschung vermehrt Schwerpunkte an der MedUni Wien gesetzt. Die Forschungscluster umfassen medizinische Bildgebung, Krebsforschung/Onkologie, kardiovaskuläre Medizin, medizinische Neurowissenschaften und Immunologie. Die vorliegende Arbeit fällt inhaltlich in den Themenbereich des Clusters kardiovaskuläre Medizin.

Termin: 25 Jahre Lungentransplantation in Wien
Am Freitag, 6. März 2015, findet von 12-14 Uhr im Hörsaalzentrum der MedUni Wien/AKH Wien (Hörsaal 1, Ebene 7 im AKH) ein Symposium mit dem Titel „25 Jahre Lungentransplantation in Wien – ein Beispiel für Europäische Zusammenarbeit“ statt. MedUni Wien-Rektor Wolfgang Schütz und die Ärztliche Direktorin des AKH Wien, Gabriela Kornek, eröffnen das Event, es referieren u.a. EU-Kommissar Johannes Hahn, Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser und die Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely. Der Eintritt für Interessierte ist frei.

» Programm des Symposiums