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7-Tesla-MRT erlaubt noch bessere Diagnose von Brustkrebs

7-Tesla-Ultra-Hochfeld-Magnetresonanztomographie lässt sich klinisch bei Patientinnen mit Brusttumoren anwenden.

(Wien 26-02-2013) WissenschafterInnen der MedUni Wien haben in einer aktuellen Studie weltweit erstmals nachgewiesen, dass sich die 7-Tesla-Ultra-Hochfeld-Magnetresonanztomographie (MRT) klinisch bei Patientinnen mit Brusttumoren anwenden lässt. Das könnte künftig eine noch bessere Diagnose von Brustkrebs ermöglichen. Die Arbeit wurde nun im renommierten Journal „European Radiology“ veröffentlicht.

In vorangegangenen Studien mit 7-Tesla-MRT war die Untersuchung der klinischen Anwendbarkeit bisher auf Grund der zur Verfügung stehenden, begrenzten Spulentechnik auf eine Brust limitiert. „Die neue Generation der Spulen erlaubt die beidseitige klinische Verwendung“, erklärt Katja Pinker von der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Abteilung für Molekulare Bildgebung der MedUni Wien (Leiter Thomas Helbich), die die Studie in Kooperation mit dem Exzellenzzentrum Hochfeld-MR (Leitung: Siegfried Trattnig) und dem Brustgesundheitszentrum der MedUni Wien und des AKH Wien (Koordinator Michael Gnant) durchgeführt hat.

Personalisierte Diagnose mit erhöhter diagnostischer Genauigkeit
Mit der 7-Tesla-MRT gelingt es, eine hohe diagnostische Genauigkeit von 96,6 Prozent zu erzielen. Pinker: „Das höher zur Verfügung stehende Signal bei 7T erlaubt eine höhere Auflösung, die es ermöglicht Feinheiten und Details besser zu sehen um eine sichere Diagnose stellen zu können. Zusätzlich ist auch eine Diagnostik auf molekularer und metabolischer Ebene mit Diffusion-gewichteter oder Natriumbildgebung und Spektroskopie möglich um Tumoren noch besser charakterisieren zu können“ 

Das generelle Ergebnis der Studie: Die beidseitige Ultra-Hochfeld-MRT der Brust mit 7-Tesla ist problemlos klinisch anwendbar und „erlaubt eine verbesserte Diagnose von PatientInnen mit Brusttumoren“, so die MedUni Wien-Expertin. „Durch eine zukünftige Ergänzung der Ultra-Hochfeld-MRT der Brust mit 7-Tesla durch molekulare und Stoffwechselbildgebung könnte ein weiterer Schritt in Richtung personalisierte Medizin getan werden, denn nicht jeder Brustkrebs ist gleich.“

Zum Vergleich: Mit der derzeitigen, klinischen Standard-MRT mit einem 3-Tesla-Gerät liegt die diagnostische Genauigkeit bereits auf einem Top-Niveau bei bis zu 93 Prozent. Die Untersuchungsdauer ist übrigens gleich lang – egal ob 3-Tesla oder 7-Tesla. Die Patientin verbringt etwas mehr als fünfzehn Minuten in der Untersuchungsröhre.

Fünf Jahre 7-Tesla-MRT an der MedUni Wien
Der klinische Einsatz von 7-Tesla bei der Untersuchung von Brusttumoren ist demnach sofort möglich, hängt aber auch von der Verfügbarkeit ab: Weltweit gibt es nur acht universitäre Einrichtungen, die ein 7-Tesla-Gerät einsetzen, darunter eines an der MedUni Wien/AKH Wien. 7-Tesla-MRT gibt es seit fünf Jahren an der MedUni Wien, es ist das einzige derartige Gerät in Österreich. Das Exzellenzzentrum für Hochfeld-MR ist weltweit einer der führenden Forschungsstandorte für diese Technologie.

Medizinische Bildgebung – einer von fünf Forschungsclustern
Die medizinische Bildgebung ist einer von fünf Forschungsclustern der MedUni Wien. In diesem und den anderen vier Fachgebieten werden in der Grundlagen- wie in der klinischen Forschung vermehrt Schwerpunkte gesetzt. Die weiteren vier Forschungscluster sind Medizinische Neurowissenschaften, Kardiovaskuläre Medizin, Immunologie und Krebsforschung/Onkologie.

Service: European Radiology
Clinical application of bilateral high temporal and spatial resolution dynamic contrast-enhanced magnetic resonance imaging of the breast at 7 T.” Pinker K, Bogner W, Baltzer P, Trattnig S, Gruber S, Abeyakoon O, Bernathova M, Zaric O, Dubsky P, Bago-Horvath Z, Weber M, Leithner D, Helbich TH. Eur Radiol. 2013 Dec 5. [Epub ahead of print].