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AKH Wien: Neue Therapien bei Speiseröhrenerkrankung

Achalasie kann jetzt noch individualisierter behandelt werden.

(Wien, 10-01-2014) Im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien - Medizinischer Universitätscampus gibt es seit Kurzem zwei neue Behandlungsmethoden für PatientInnen mit Achalasie. Bei dieser Erkrankung öffnet der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen nicht mehr richtig und die Beweglichkeit der Speiseröhre ist stark eingeschränkt. Die PatientInnen leiden unter Schluckstörung und Gewichtsverlust. Die Ursache ist bis heute nicht eindeutig geklärt.

Den Schließmuskel erweitern
Um den Schließmuskel wieder zu erweitern, kamen bislang zwei operative Therapiemethoden zum Einsatz. Einerseits kann im Rahmen einer Gastroskopie, die unter Narkose durchgeführt wird, der Schließmuskel mittels eines durch den Mund eingeführten Ballons gedehnt werden (Ballondilatation). Anderseits kann der Schließmuskel durch einen chirurgischen Eingriff gezielt durchtrennt werden (laparoskopische Myotomie). Beide Therapien werden an der Universitätsklinik für Chirurgie des AKH Wien und der MedUni Wien durchgeführt.

Zugang über den Mund
Zusätzlich gibt es im AKH Wien jetzt zwei neue Therapieangebote für PatientInnen mit Achalasie. Bei der einen Methode werden die endoskopischen Geräte über den Mund eingeführt und der Schließmuskel von innen durchtrennt (perorale endoskopische Myotomie - POEM). Vorteil dieser Methode gegenüber der laparoskopischen Myotomie ist, dass die PatientInnen bereits am Tag nach dem Eingriff ohne Schmerzen und ohne Narben in den gewohnten Alltag zurückkehren können.

Stent in den Schließmuskel
Bei der anderen Methode wird im Rahmen einer Gastroskopie in den Schließmuskel ein Stent eingeführt (prolongierte Dilatation). "Die verlängerte Dehnung hat gegenüber der Ballondilatation den Vorteil, dass die Dehnung des Muskels langsamer und damit schonender erfolgt", erklärt Dr. Erwin Rieder, der gemeinsam mit Prof. Sebastian Schoppmann, beide Universitätsklinik für Chirurgie des AKH Wien und der MedUni Wien, diese Eingriffe durchführt. Der Stent wird nach längstens sieben Tagen wieder entfernt.

Die Resultate der neuen Therapien sind vielversprechend und sie vergrößern die Behandlungspalette für Achalasie-PatientInnen im AKH Wien. Ihre Therapie kann jetzt noch besser an ihre jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden.