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Anastasia Meshcheryakova Researcher of the Month Februar 2015

Forscherin am Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung für Studie zum kolorektalen Karzinom ausgezeichnet

(Wien, 30-01-2015) Die Jury „Researcher of the Month” verleiht die Auszeichnung für diesen Monat an Anastasia Meshcheryakova aus Anlass der im multidisziplinären Top-Journal “PLOS ONE” (IF 3.730) erschienenen Arbeit „B cells and ectopic follicular structures: novel players in anti-tumor programming with prognostic power for patients with metastatic colorectal cancer“.


Die multidisziplinäre Studie entstand aus einer Zusammenarbeit des Teams aus GrundlagenforscherInnen unter der Leitung von Diana Mechtcheriakova (Arbeitsgruppe Molecular Systems Biology and Pathophysiology) am Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung (Leitung: Barbara Bohle) im Rahmen des Zentrums für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie (Leitung: Hannes Stockinger) mit der Universitätsklinik für Chirurgie, dem Klinischen Institut für Pathologie, dem Institut für Klinische Biometrie sowie dem Messerli Forschungsinstitut. Die Arbeit wurde durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) unterstützt.


Immunologische Prägung am Metastasenrand als prognostischer Marker

Das kolorektale Karzinom mit Lebermetastasen (CRCLM) stellt trotz jüngster Verbesserungen nach wie vor eine therapeutische Herausforderung dar. Die Identifizierung neuer Biomarker könnte zur Verbesserung im Bereich der medizinischen Versorgung beitragen.


Das Studienteam ging der Frage nach, ob die patientenspezifische immunologische Prägung im Bereich der Metastase einen prognostischen Effekt hat und somit zur Risiko-Stratifizierung herangezogen werden könnte. Dabei wurde eine innovative, automatisierte, Mikroskopie-basierte Technologie eingesetzt, um die computergesteuerte Quantifizierung von Immunzellenpopulationen durchzuführen.


Die aktuelle Arbeit zeigt zum ersten Mal die Ansammlung von B-Lymphozyten am Metastasenrand und, dass Keimzentrum-ähnliche Follikel bei CRCLM-PatientInnen am Metastasenrand in Erscheinung treten. Diese Beobachtung weist darauf hin, dass entscheidende Prozesse der B-Zell-Antwort auf potenzielle Tumorantigene, wie die Affinitätsreifung und Klassenwechsel der gebildeten Antikörper, unter der lokalen Aktivität von AID (Aktivierungs-induzierte Cytidin-Deaminase) direkt an der Schnittstelle zwischen Leber und Metastase stattfinden.


Eine weitere wichtige Erkenntnis der Studie ist, dass CRCLM-PatientInnen, welche eine hohe Zahl an B-Lymphozyten und/oder ektopische Follikel aufweisen, ein niedriges Rückfallrisiko gegenüber PatientInnen mit geringer Zahl haben. Somit identifiziert die Studie B-Lymphozyten und/oder ektopische Follikel als neue Biomarker des Rückfallrisikos. Entscheidend dabei ist, dass diese neuen Biomarker bezüglich ihres prognostischen Potenzials allen soweit bekannten klinischen Parametern überlegen sind.
Zusätzlich deuten die Ergebnisse auf eine Anti-Tumor-Wirkung der dort stattfindenden B-Lymphozyten-gesteuerten Mechanismen hin und zeigen somit neue Wege zur Entwicklung neuartiger Behandlungsstrategien für CRCLM-PatientInnen auf.


Zur Person

Geboren 1985 in Moskau, wechselte Anastasia Meshcheryakova mit ihrer Familie im Jahr 1993 nach Wien, wo sie 2003 das Wirtschaftskundliche Realgymnasium der Dominikanerinnen Wien mit ausgezeichnetem Erfolg abschloss. Meshcheryakova entwickelte bereits während des Studiums der Molekularen Biologie an der Universität Wien (Abschluss mit ausgezeichnetem Erfolg) ein großes Interesse für das Fach Immunologie. In ihrem derzeitigen PhD-Studium, das sie am Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung in der Arbeitsgruppe von Diana Mechtcheriakova absolviert, liegt ihr Interesse auf dem Gebiet der Tumorimmunologie. Neben ihrer Forschungstätigkeit ist Anastasia Meshcheryakova als Mitbetreuerin von Bachelor- und DiplomstudentInnen tätig.

 

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