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Atherosklerose-Todesrisiko via Zahnstatus erkennbar

(Wien, 02-08-2011) Personen mit schlechten Zähnen haben ein erhöhtes Risiko für das Fortschreiten einer Gefäßverkalkung. Doch ob sich das auch auf die Mortalität auswirkt, wenn zum Beispiel an der Halsschlagader schon atherosklerotische Veränderungen belegt sind, war bisher unbekannt. Die Wissenslücke haben jetzt Wissenschafter von der Klinischen Abteilung für Angiologie der MedUni Wien im AKH geschlossen: Ein schlechter Zahnstatus weist auch auf ein erhöhtes Mortalitätsrisiko hin.

(Wien, 02-08-2011) Personen mit schlechten Zähnen haben ein erhöhtes Risiko für das Fortschreiten einer Gefäßverkalkung. Doch ob sich das auch auf die Mortalität auswirkt, wenn zum Beispiel an der Halsschlagader schon atherosklerotische Veränderungen belegt sind, war bisher unbekannt. Die Wissenslücke haben jetzt Wissenschafter von der Klinischen Abteilung für Angiologie der MedUni Wien im AKH geschlossen: Ein schlechter Zahnstatus weist auch auf ein erhöhtes Mortalitätsrisiko hin.

Matthias Hoke und die Co-Autoren von der Universitätsklinik für Innere Medizin II haben ihre Ergebnisse am 28. Juli 2011 im Schweizer Fachblatt "Swiss Medical Weekly" veröffentlicht. Sie benutzten bei Patienten drei verschiedene Indizes, mit denen man Mundhygiene und Zahnstatus international beurteilt. Diese Daten wurden bei 411 Personen mit durch Ultraschalluntersuchung belegten Verengungen der Halsschlagadern erhoben.

Mundhygiene im Zusammenhang mit dem Sterberisiko der Patienten
Wegen der Einfachheit von Carotis-Ultraschalluntersuchungen gelten die dabei festgestellten Befunde als guter Hinweis auf den Zustand des Gefäßsystems eines Menschen. Die Kranken wurden im Durchschnitt 6,2 Jahre lang beobachtet. Dabei kam es zu 107 Todesfällen durch Herzinfarkt, Schlaganfall etc. Die Mortalität betrug somit 26 Prozent, was sehr hoch ist. Die Analyse nach dem bei der Untersuchung erhobenen Zahnstatus zeigte sowohl für den Index für kariesbetroffene und fehlende Zähne (DMFT) als auch für den Silness-Löe-Index als Maß für die Mundhygiene (Plaques) einen statistisch signifikanten Zusammenhang zum Sterberisiko der Patienten. Je schlechter Zahnstatus und Mundhygiene, desto eher kam es zu einem Todesfall. Das ging im Extremfall bis zum dreifachen Risiko.

Die Autoren: "Zustand der Zähne und Mundhygiene waren mit der Mortalität von Patienten mit Carotis-Atherosklerose korreliert - und zwar unabhängig von anderen Herz-Kreislauf-Risikofaktoren." Hoke und andere Co-Autoren haben erst vor wenigen Tagen in der Fachzeitschrift "Stroke" eine Arbeit publiziert, wonach erhöhte Werte des Proteins sFAS im Blut von Atherosklerosepatienten ebenfalls auf ein erhöhtes Sterberisiko hinweisen.

Publikation in Swiss Medical Weekly:
The impact of dental disease on mortality in patients with asymptomatic carotid atherosclerosis.
Matthias Hoke, Thomas Schillinger, Wolfgang Mlekusch, Oswald Wagner, Erich Minar, Martin Schillinger.