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Billroth-Preis: Sechs MedUni Wien ForscherInnen ausgezeichnet

(Wien, 03-12-2010) Insgesamt sechs WissenschafterInnen der MedUni Wien wurden mit den Auszeichnungen des Theodor-Billroth-Preises der Ärztekammer sowie den Forschungsförderungspreisen der Erste Bank geehrt. Die Hauptpreisträgerin beschäftigte sich mit Resveratrol, ein Antioxidans, das in Weintrauben vorkommt, bzw. davon abgeleitete Substanzen, die gegen Melanome wirken könnten.

Der erste Preis des Theodor-Billroth-Preises ging an Dr.in Verena Paulitschke von der Klinischen Abteilung für Allgemeine Dermatologie der MedUni Wien. Die Wissenschafterin arbeitete an der Analyse und Evaluierung möglicher neuer Behandlungsstrategien bei metastasierenden Melanomen. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung beträgt die durchschnittliche Überlebenszeit nur noch sechs bis neun Monate. Die Wissenschafterin nahm einen Abkömmling des Antioxidans Resveratrol (M8), ein Polyphenol unter die Lupe. Dabei zeigte sich, dass die Substanz einerseits DNA-Schäden in den Krebszellen setzt, andererseits auch die Abwanderung von bösartigen Zellen aus Tumoren hemmt. Was sich im Labor an Wirkung zeigte, konnte schließlich auch im Mausmodell nachgewiesen werden.

Die beiden weiteren Billroth-Preisträger sind Dr. Florian Kiefer von der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel der Wiener Universitätsklinik für Innere Medizin III sowie Dr. Stephan Blüml von der Klinischen Abteilung für Rheumatologie der Wiener Universitätsklinik für Innere Medizin III. Ersterer konnte zeigen, dass das Protein Osteopontin als entzündungsfördernde Substanz aus dem Fettgewebe offenbar eine Rolle bei Diabetes spielt. Schaltet man das Protein aus, erhöht sich die Sensitivität gegenüber dem körpereigenen Insulin. Blüml gelang der Nachweis, dass einer der beiden Rezeptoren für den Entzündungsbotenstoff Tumornekrosefaktor alpha (TNFR1) besonders zur Entstehung der chronischen Polyarthritis bzw. zu deren Schweregrad beiträgt. Der zweite Rezeptor (TNFR2) dürfte hingegen eine Schutzwirkung auslösen. Die beiden ausgezeichneten Forschungsprojekte verwendeten jeweils Tiermodelle mit Mäusen.

Auch Forschungsförderungspreise der Erste Bank vergeben
Erster Preisträger des diesjährigen Forschungsförderungspreises der Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG ist Dr. Christoph Österreicher vom Institut für Pharmakologie der Medizinischen Universität Wien. Er beschäftigte sich in seiner Arbeit mit dem sogenannten Renin-Angiotenin System (RAS), das zu den wichtigsten Regulationssystemen des menschlichen Körpers gehört (z.B. Blutdruck). So dürfte das für den Abbau von Angiotensin II verantwortliche Enzym ACE2 bei chronischen Lebererkrankungen eine Rolle spielen.
Um einen Pneumonie Immunabwehrmechanismus ging es in der Arbeit von Dr. Heimo Lagler von der Klinischen Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin der Wiener Universitätsklinik für Innere Medizin I (2. Preis).
Die dritte Preisträgerin des Forschungsförderungspreises, Ao.Univ. Prof.in Dr.in Sabine Eichinger von der Klinischen Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie der MedUni Wien hat ein vor wenigen Monaten publiziertes Vorhersagemodell entwickelt, welches ermöglicht, das Rückfallrisiko für eine Lungenembolie nach einem beziehungsweise fünf Jahren abzuschätzen. Mit dem "Vienna Prediction Model" kann die blutverdünnende Therapie der Patienten zielgenauer durchgeführt werden.