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Diabetes: Erkrankungen der Blutgefäße als lebensbedrohliche Spätfolgen

Bis zu 800.000 Österreicher-Innen haben Diabetes mellitus, der sich gut behandeln lässt. Gefährlich sind die Spätfolgen.

(Wien 13-11-2012) Zwischen 600.000 und 800.000 ÖsterreicherInnen haben  Diabetes mellitus. Die so genannte „Zuckerkrankheit“ selbst lässt sich bereits gut therapieren. Tödlich sind viel mehr die Spätfolgen von Diabetes, die zumeist die Blutgefäße betreffen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall hervorrufen. Auf diese Bedrohung macht der Diabetes-Experte Michael Resl von der Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien angesichts des Welt-Diabetes-Tag am (morgigen) 14. November aufmerksam.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen die häufigste Todesursache bei an Diabetes mellitus erkrankten Patienten dar. Dementsprechend sind die Gefäße von an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankten Patienten um 15 Jahre „älter“ als jene von Menschen, die keinen Diabetes haben. Und: Bei einem Diabetes-Patienten ist das Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen, genauso hoch wie bei Menschen, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben. Im Schnitt  bedeutet die Diagnose Diabetes mellitus eine Reduktion der Lebenserwartung um sieben bis acht Jahre.
 
An der MedUni Wien und im AKH Wien gibt es eine enge, fächerübergreifende Zusammenarbeit zwischen Diabetologie, Kardiologie und Augenheilkunde, welche eine optimale, inderdisziplinäre Betreuung der PatientInnen gewährleistet. Neben bereits seit längerem laufenden Projekten, die auch zu zahlreichen Publikationen in hochrangigen Journalen geführt haben sollen im Rahmen der kürzlich initiierten Kooperation Vidinet (Vienna Diabetes Network) die interdisziplinären Behandlungsabläufe und die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Kliniken zusätzlich optimiert werden.

Resl: „Wir haben Biomarker, mit denen wir das erhöhte Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen bei an Diabetes mellitus erkrankten Patienten besser einschätzen, und bereits in einem Frühstadium behandeln können.“ Neben der Eiweißausscheidung im Harn eignet sich auch NT-proBNP, ein herzeigenes Hormon, hervorragend zur Abschätzung des Risikos für das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 

Therapie ein Leben lang ernst nehmen
Ganz wichtig ist die Bereitschaft der PatientInnen, aktiv mitzumachen – und zwar lebenslang: „Sie müssen über das Risiko Bescheid wissen und es auch ernst nehmen und ihren Lebenswandel für den Rest ihres Lebens danach ausrichten.“ Die moderne Therapie ist multifaktoriell und umfasst die Blutzuckersenkung, Blutdrucksenkung, die Therapie erhöhter Blutfettwerte und die Reduktion von Übergewicht durch gesünderes Essen.