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Edith Gahleitner erhält als erste Medizinerin den Johanna-Dohnal-Förderpreis

Diplomarbeit zu psychischen Erkrankungen von durch häusliche Gewalt betroffene Frauen in Indien ausgezeichnet

(Wien, 20-11-2015) Edith Gahleitner wurde für ihre Forschungsarbeit "Mental Health of Survivors of Domestic Violence in Rural Northern India. A Qualitative, Intersectional Approach" mit dem Johanna-Dohnal-Förderpreis ausgezeichnet. Die Diplomarbeit wurde am Zentrum für Public Health der MedUni Wien unter Anleitung von Ruth Kutalek verfasst.

Die Ergebnisse der Studie weisen auf ernsthafte psychische Probleme von gewaltbetroffenen, marginalisierten Frauen Nordindiens hin. Psychische Gesundheit im Allgemeinen ist ein vernachlässigtes Thema und Betroffene werden oft stigmatisiert; psychosoziale und kommunale Versorgungsstrukturen sind mangelhaft. Die intersektionelle Analyse betont das Zusammenwirken verschiedenster Formen von Gewalt und die Notwendigkeit, die Lebenssituationen marginalisierter Frauen in der Planung zukünftiger Strategien zu berücksichtigen.

Der Preis wurde im Rahmen einer Festveranstaltung im Bildungs- und Frauenministerium von Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek überreicht. Juryvorsitzende Gabriella Hauch gratulierte zu der wissenschaftlich herausragenden Arbeit: "Die beiden Tabuthemen häusliche Gewalt und damit einhergehende psychologische Probleme werden in dieser Arbeit eindrucksvoll beschrieben. Neben den ernsthaften Problemen der sozialen Stigmatisierung begnügt sich Edith Gahleitner nicht mit eindimensionalen Opfergeschichten, sondern zeigt auch die positiven Aspekte von Empowerment-Programmen." Edith Gahleitner wurde als erste Medizinerin mit dem Preis ausgezeichnet.

Der Johanna-Dohnal-Preis wird seit 2004 an junge Wissenschafterinnen vergeben, die in für Frauen (noch) untypischen Bereichen oder an feministischen Themen forschen oder arbeiten.

Weitere Auszeichnungen
Für ihre ausgezeichnete akademische Arbeit erhielt Edith Gahleitner außerdem den Herta-Pammer-Preis 2015, einer Auszeichnung der kfbö (katholische Frauenbewegung Österreichs) für herausragende Arbeiten, die im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit einen Beitrag zur Gleichstellung von Frauen leisten. Weiters wurde ihr für dieses Forschungsprojekt der Förderpreis der Dr. Maria Schaumayer Stiftung zuerkannt.

Zur Person
Edith Gahleitner promovierte nach Studienaufenthalten an renommierten internationalen Universitäten wie dem All Indian Institute of Medical Science (New Delhi), der Hebrew University, respektive dem Hassadah Medical Center Ein Kerem (Jerusalem), und an der Universität Zürich im Jahr 2014 an der Medizinischen Universität Wien mit Auszeichnung. Derzeit ist sie Assistenzärztin an der Frauenklinik des Stadtspitals Triemli in Zürich und Lektorin am Zentrum für Public Health der MedUni Wien. Berufsbegleitend absolviert sie zahlreiche Aus- und Fortbildungen vor allem im Bereich Psychotraumatologie sowie Frauen- und Menschenrechten. Sie ist unter anderem bei der NGO Nishtha - Centre for Rural Health, Education and Environment in Indien aktiv.