Skip to main content English

Elisabeth Waldmann erhält Crystal Award der American Society for Gastrointestinal Endoscopy

Auszeichnung für Arbeit über geschlechterspezifische Darmkrebsprävention

(Wien, 25-05-2016) Elisabeth Waldmann von der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie (Leitung: Michael Trauner) der MedUni Wien wurde im Rahmen der Digestive Disease Week (DDW) mit dem jährlich von der American Society for Gastrointestinal Endoscopy (ASGE) verliehenen Crystal Diversity Gender Award für ihre Arbeit über den Zusammenhang von Lifestyle- und kardiovaskulären Risikofaktoren und dem kolorektale Karzinom ausgezeichnet.

In Österreich erkranken jährlich etwa 5000 Menschen an Darmkrebs. Männer sind annähernd doppelt so häufig betroffen wie Frauen und erkranken durchschnittlich 10 Jahre jünger als Frauen. Dennoch ist in Österreich die Vorsorgekoloskopie für Männer und Frauen ab dem 50. Lebensjahr empfohlen.

Die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Monika Ferlitsch beschäftigte sich mit der Frage, ob die höheren Inzidenzraten auf Lebensstil und/oder andere Risikofaktoren zurückzuführen sind oder ob das männliche Geschlecht den stärksten Risikofaktor darstellt.

Hierfür wurden Vorsorgekoloskopie-Daten, die im Rahmen des „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge“, einem Projekt der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie, dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger und der Österreichischen Krebshilfe, erhoben wurden, in Zusammenhang mit Daten über Lebensstil und kardiovaskuläre Risikofaktoren (Alter, Geschlecht, BMI, New-Zealand cardiovascular risk score, körperliche Aktivität, Alkoholkonsum, Rauchen, Diabetes, Blutzuckerwerte, gGT, Cholesterin, HDL, Cholesterin, Triglyzeride, Blutdruck), die im Rahmen der Gesundenuntersuchung erhoben wurden, analysiert.

Anhand von rund 25.000 PatientInnendaten konnte gezeigt werden, dass lediglich 0.6% der 10.4% höheren Adenomentdeckungsrate bei Männern (Männer 24.7%, Frauen 14.3%) und 0,47% der 3.2% höheren Detektionsrate von fortgeschrittenen Adenomen (Männer 7.2%, Frauen 4.0%) auf den Einfluss der untersuchten Risikofaktoren zurückzuführen sind und somit das männliche Geschlecht den stärkste Risikofaktor für die Entwicklung eines kolorektalen Karzinoms darstellt.

Die Ergebnisse dieser Arbeit unterstreichen die Notwendigkeit geschlechtsspezifischer Vorsorge-Empfehlungen in der Darmkrebsprävention.

Zur Person
Elisabeth Waldmann ist Assistenzärztin an der Universitätsklinik für Innere Medizin III (Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie) der MedUni Wien/AKH Wien. Sie absolvierte ihr Medizinstudium an der MedUni Wien, das sie 2012 abschloss. Seit 2013 ist sie Teil der Arbeitsgruppe „Qualitätssicherung Darmkrebsvorsorge“ (Leitung: Monika Ferlitsch) und absolviert derzeit das PhD-Studium an der MedUni Wien im Programm „Public Health“ (n790).