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Europäisches Forschungsnetzwerk gegen Nierenerkrankungen und Hypertonie

Utl.: "SysKid" - Projekt mit 11,8 Mio. Euro von EU gefördert - Erstes Treffen von 9.-11. März an der Medizinischen Universität Wien

Wien (APA) - Ein Forschungsnetzwerk gegen Nierenerkrankungen und - im Endeffekt - auch gegen die Hypertonie: "SysKid". Dieses europäische Forschungsprojekt unter österreichischer Beteiligung soll mit den modernen Methoden der Systembiologie Erkenntnisse über eine häufige Komplikation von Diabetes und Bluthochdruck liefern: chronische Nierenerkrankungen. Verbesserte Methoden zur Prävention, Diagnostik und Behandlung von Nierenleiden sind das Ziel. Das Projekt wird von der Europäischen Union mit 11,8 Millionen Euro gefördert. Von 9. bis 11. März findet das erste Treffen der Beteiligten an der MedUni Wien statt.

In Europa leiden etwa 50 Millionen Menschen, zehn Prozent der Bevölkerung, an einer chronischen Nierenerkrankung. Es geht darum, das Spätstadium und damit die Dialyse oder eine Nierentransplantation zu verhindern. Allerdings ist bei einer Nierenschwäche nicht nur die Funktion des Organs selbst eingeschränkt. Eine Niereninsuffizienz kann auch das Herz-Kreislaufsystem sowie den Knochenstoffwechsel beeinträchtigen - ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Osteoporose ist die Folge. Besonders gefährdet sind Patienten mit Diabetes und Bluthochdruck.

Hier soll das europäische Forschungsnetzwerk eine Perspektiven schaffen. "Die Forscher von SysKid werden mit den modernen Methoden der Systembiologie die Auswirkungen von Diabetes und Bluthochdruck auf die Nierenfunktion untersuchen", sagte Bernd Mayer, geschäftsführender Partner der F&E-Firma emergentec biodevelopment GmbH, Wien, der das Projekt koordiniert. "Wir konzentrieren uns auf das Anfangsstadium chronischer Nierenerkrankungen, um bessere Strategien für die Prävention, Diagnostik und Therapie zu entwickeln."

SysKid ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt: Mediziner, Statistiker, Epidemiologen, Molekularbiologen und Bioinformatiker von Universitätskliniken, Forschungsinstituten und Biotech-Unternehmen arbeiten zusammen. Dem Konsortium gehören 25 Forschergruppen aus 15 Ländern an: Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Israel, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Schweiz, Spanien, Ungarn und USA. Die Aktivitäten haben eine Laufzeit von fünf Jahren. Bei dem ersten Treffen der Beteiligten wird auch Niki Lauda sprechen - als seit Jahren Betroffener mit Nierenversagen und Transplantationen.