Skip to main content English

Franz Johannes Wachtler, 1955 – 2011

Herr O. Univ. Prof. Dr. Franz Johannes Wachtler ist nach langer Krankheit verstorben.

(Wien, 09-02-2011) Herr O. Univ. Prof. Dr. Franz Johannes Wachtler ist nach langer Krankheit verstorben.

Bereits während seines Studiums war Franz Wachtler als Demonstrator am Institut für Anatomie tätig und hatte damals auch schon Kontakt zum Institut für Histologie und Embryologie, dem er seit seiner Promotion (1979) angehörte. 1985 erfolgte die Habilitation, 1988 die Ernennung zum Facharzt für Histologie und Embryologie, 1992 die Ernennung zum Außerordentlichen Universitätsprofessor gem. § 31 UOG für Embryologie und 1999 die zum Ordentlichen Universitätsprofessor für Histologie und Embryologie.

1996 folgte Franz Wachtler Herrn O. Univ. Prof. Dr. Hans-Georg Schwarzacher als Vorstand des Instituts für Histologie und Embryologie nach, das 2004 in das Zentrum für Anatomie und Zellbiologie der Medizinischen Universität Wien eingegangen ist. Von 2004 bis 2008 leitete er dort die Abteilung für Kern- und Entwicklungsbiologie und vergleichende Mikroskopie. Ende 2009 schied Franz Wachtler aus gesundheitlichen Gründen aus dem Dienst.

In seiner fast 30 Jahre dauernden wissenschaftlichen Tätigkeit verfasste  Franz Wachtler mehr als 150 Publikationen, darunter mehrere Buchbeiträge. Seine Forschungsinteressen waren vielfältig; als Schwerpunkte sind  seine Arbeiten über Bau und Funktion des Nukleolus besonders hervorzuheben, ebenfalls wichtig sind seine Arbeiten zu embryologischen Themen, wobei Fragestellungen zur Entwicklung des Mesoderms im Vordergrund standen. Franz Wachtler war einer der ersten, der die Technik der In-situ-Hybridisierung etabliert und weiterentwickelt hat. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde wurde in seinem Bereich ein Labor zum Nachweis von genetisch bedingter, nicht syndromischer Schwerhörigkeit gegründet.

Während seiner gesamten Laufbahn war ihm der Gedankenaustausch zu wissenschaftlichen Fragestellungen sehr wichtig. So pflegte er zahlreiche internationale Kontakte wie zum Beispiel mit dem Institut für experimentelle Medizin in Prag und den Universitäten von Philadelphia, Leiden, Bochum und Freiburg. Als akademischer Lehrer war es Franz Wachtler ein großes Anliegen, den StudentInnen die Fachgebiete Histologie und Embryologie zu erschließen und bei ihnen das Interesse für zelluläre Prozesse und embryologische Entwicklungsabläufe zu wecken. Für beide Fachbereiche verfasste er Lehrbücher.

Er war ein warmherziger Mensch, vielfältig begabt, hoch gebildet, phantasievoll und kreativ. Sein früher Tod löst bei seinen Kolleginnen und Kollegen tiefe Betroffenheit aus.