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FWF-Pilotprogramm zur Förderung Klinischer Forschung – MedUni Wien erfolgreich

(Wien, 04-07-2011) Erstmals hatte der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) ein Programm zur Förderung der Klinischen Forschung (KLIF) ausgeschrieben. Heute Montag präsentierte Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle gemeinsam mit Präsident Christoph Kratky die fünfzehn erfolgreichen Projekte - sieben davon sind Forschungsvorhaben der MedUni Wien.

Mit der Ausschreibung eines mit 3 Mio. Euro dotierten Programms speziell zur Förderung Klinischer Forschung wagte sich der FWF, der nahezu sämtliche Mittel zur Forschungsförderung vergibt und dabei auf Grundlagenforschung fokussiert ist, auf Neuland vor. Ein wesentlicher Faktor dabei war eine Studie der European Science Foundation (ESF), die aufzeigte, dass im klinischen Bereich Bedarf besteht, von industriellen Interessen unabhängige Forschung zu fördern.

Von 327 eingereichten Kurzanträgen (LOIs) wählte eine internationale Expertjury 183 Projekte aus, die als Vollanträge begutachtet wurden. Gefördert werden schließlich 15 Projekte, sieben davon von WissenschafterInnen der MedUni Wien. Mit einer Bewilligungsquote von nur 8% aller Vollanträge ist dieses Programm somit eines der kompetitivsten aller FWF Programme, die durchschnittliche Bewilligungsquote bei FWF Programmen liegt dzt. bei 24,6%.

Markus Müller, Leiter des Forschungssupport der MedUni Wien und designierter Vizerektor für Forschung und internationale Beziehungen: „Die Förderung Klinischer Forschung durch öffentliche Programme ist insbesondere wichtig, um Forschungsthemen unabhängig von wirtschaftlichen Interessen gestalten zu können. Auch aufgrund des hohen Interesses ist zu hoffen, dass dieses für die medizinischen Universitäten sehr wichtige Programm weitergeführt wird.“ 

Die bewilligten Projekte
• „Therapie der Birkenpollen-assoziierten Nahrungsmittelallergie“
Barbara Bohle / MedUni Wien
• „Morphometrische Korrelate und Prädiktoren von Gang-/Gleichgewichtsstörungen bei MP“, Klaus Seppi, Medizinische Universität Innsbruck
• „Der Einfluss der diabetischen Neuropathie auf die Stimulationsparameter der peripheren Nervenstimulation in der Regionalanaesthesie“, Marcel Rigaud, Medizinische Universität Graz
• „Untersuchung der multidrug resistance in Brustkrebs mit [11C] tariquidar PET“, Markus Müller, MedUni Wien
• „Neuronale Korrelate der Wirkung von SSRIs: Einfluss von Stress System Genen“, Lukas Pezawas, MedUni Wien
• „Strategiestudie zur individualisierten Biologikatherapie der rheumatoiden Arthritis“, Daniel Aletaha, MedUni Wien
• „Physiologische Maße für die Prognose von Gedächtnisverfall“, Eugen Trinka, Salzburger Universitätsklinikum
• „Vitamin-D-Supplementierung bei polymorpher Lichtdermatose“, Peter Wolf, Medizinische Universität Graz
• „LION: Lymphadenektomien in ovariellen Neoplasien“, Christian Marth, Medizinische Universität Innsbruck
• „Atypische Antipsychotika und Gewebe Gen Expression“, Martin Brunner, MedUni Wien
• „7 Tesla MR Spektroskopie in diffus infiltrierenden Gliomen“, Wolfgang Bogner, MedUni Wien
• „Prophylaxe der Cholestase bei Frühgeborenen durch SMOFLIPID“, Andreas Repa, MedUni Wien
• „Eine prospektive Studie zur Identifikation von Patienten mit hereditärer Hämachromatose“, Jochen Zwerina, Ludwig Boltzmann Institut für Osteologie, Ludwig Boltzmann Gesellschaft / Hanusch Krankenhaus
• „Phase I/II Dosisfindungsstudie mit ch14.18/CHO Antikörper und IL2“, Ruth Ladenstein, St. Anna Kinderspital
• „Prädiktiver und prognostischer Wert von GIRK bei Brustkrebs“, Thomas Bauernhofer, Medizinische Universität Graz
» Download Projektbeschreibungen 

Hintergrund: "KLIF" 
Im KLIF Programmdokument des FWF wird die Problematik klinischer Studien beschrieben: klinische Forschung braucht steigende Unterstützung um international konkurrenzfähig zu bleiben. Diese Überlegungen führten 2010 dazu, dass der FWF im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF) die KLIF Ausschreibung zur Förderung klinischer Forschung/ klinischer Studien eröffnete. Für die Ausschreibung stand ein begrenztes Budget von 3 Mio. Euro zur Verfügung, welches natürlich nicht ausreicht um Förderlücken zu schließen, aber möglicherweise um sie zu identifizieren und zu konkretisieren. So lautet die Zielsetzung von KLIF auch, “allfällige Förderlücken im Bereich der patientenorientierten, akademischen klinischen Forschung zu identifizieren und ggf. deren Umfang abzuschätzen (nicht sie zu füllen). Vom Ergebnis dieser Ausschreibung und der Verfügbarkeit weiterer, alternativer Finanzierungsmöglichkeiten wird abhängen, ob und in welchem Umfang weitere Ausschreibungsrunden erfolgen können “.
» Programmdokument der Initiative zur Förderung klinischer Forschung KLIF
» Ausschreibungstext des FWF zur Ausschreibung „Klinische Forschung“