Skip to main content English

Gabor G. Kovacs im Steering-Komitee des European CJD Surveillance Network

Neurologe/Neuropathologe der MedUni Wien überwacht Prionen-Erkrankungen auf europäische Ebene

(Wien, 17-10-2014) Gabor G. Kovacs vom Klinischen Institut für Neurologie der MedUni Wien wurde vom European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) als Experte in dieses internationale Gremium gewählt. Er leitet seit 2011 das Österreichische Referenzzentrum zur Dokumentation und Erfassung menschlicher Prionen-Erkrankungen (ÖRPE).

Dieses Komitee ist für die Überwachung und Prävention von Prionenerkrankungen veranwortlich. Es ist der Hauptansprechpartner in Beratungs- und Planungsangelegenheiten und erfüllt noch eine Reihe weiterer Aufgaben, wie die Entwicklung aktueller Diagnosekriterien, wissenschaftliche Meinungsbildung, wissenschaftliche und technische Unterstützung von ForscherInnen, das Erkennen aufkommender Gefahren für das Gesundheitswesen und die Unterstützung der Entwicklung eines Überwachungsnetzwerkes menschlicher Prionenerkrankungen in Europa.

Österreichisches Referenzzentrum zur Dokumentation und Erfassung menschlicher Prionen-Erkrankungen (ÖRPE)
Prionenerkrankungen sind übertragbare Hirnerkrankungen (zum Beispiel Creutzfeldt-Jakob) und mit rapide fortschreitenden neurologischen Symptomen assoziiert. Auf Grund des Übertragungsrisikos durch medizinische Eingriffe muss jeder Verdachtsfall auf eine Prionenerkrankung an das ÖRPE gemeldet werden. ÖRPE steht in ständigen Kontakt mit dem Bundesministerium für Gesundheit und dem European CJD Surveillance Network.

Das ÖRPE wurde 1996 in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit, Soziales und Konsumentenschutz und dem Klinischen Institut für Neurologie gegründet (Herbert Budka), um einerseits die Erforschung  der Prionenerkrankungen zu unterstützen und andererseits auch die gesetzlich vorgeschriebene epidemiologische Überwachung der Verdachts- und Erkrankungsfälle in Österreich zu verbessern. Zu den Aufgaben zählen neben der epidemiologischen Überwachung unter anderem auch die Diagnostik mittels verschiedener labordiagnostischer Methoden und die Information und Beratung von KlinikerInnen und Angehörigen.

Zur Person
Gabor. G. Kovacs studierte Medizin an der Semmelweis Universität in Budapest/Ungarn. Im Anschluss folgten Facharztausbildungen für Neurologie und Neuropathologie an der Semmelweis Universität. Nach dieser Zeit verbrachte er wissenschaftliche Gastaufenthalte in Wien, in Edinburgh (Prionenreferenzzentrum) und in Indianapolis. Seit 2007 ist er am Klinischen Institut für Neurologie tätig und habilitierte an der MedUni Wien in 2010. Er ist seit 2007 Mitarbeiter des ÖRPE und seit 2011 auch Leiter dieses Zentrums. Zusätzlich ist er seit 2004 Leiter des Ungarischen Referenzzentrums für Prionenerkrankungen. In seinen wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt er sich vorrangig mit der Neuropathologie und Pathogenese neurodegenerativer Erkrankungen einschließlich Prionenerkrankungen. Er koordiniert ein Fp7-EU-Projekt (www.develage.eu) und ist im Editorial Board zweier internationaler Top-Journale (Acta Neuropathologica und Neuropathology & Applied Neurobiology).