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Grippeschutz bei Diabetes-PatientInnen besonders wichtig

(Wien 06-12-2011) DiabetespatientInnen gehören als chronisch Kranke zu besonderen Risikogruppen im Fall einer Influenza-Erkrankung. Deshalb wird die Grippeschutzimpfung bei den Betroffenen als wesentliche präventive Maßnahme besonders empfohlen. Eine jetzt im European Journal of Public Health publizierte Studie der MedUni Wien mit 15.000 TeilnehmerInnen zeigt aber, dass in Österreich nur rund 30 Prozent gegen Grippe geimpft sind – und dass es einen geschlechterspezifischen Unterschied gibt.

(Wien 06-12-2011) DiabetespatientInnen gehören als chronisch Kranke zu besonderen Risikogruppen im Fall einer Influenza-Erkrankung. Deshalb wird die Grippeschutzimpfung bei den Betroffenen als wesentliche präventive Maßnahme besonders empfohlen. Eine jetzt im European Journal of Public Health publizierte Studie der MedUni Wien mit 15.000 TeilnehmerInnen zeigt aber, dass in Österreich nur rund 30 Prozent gegen Grippe geimpft sind – und dass es einen geschlechterspezifischen Unterschied gibt.

„Die Durchimpfungsrate mit Grippeimpfung bei DiabetespatientInnen in Österreich ist leider besonders niedrig“, sagt Studienleiter Thomas Dorner vom Institut für Sozialmedizin (Zentrum Public Health) der Medizinischen Universität Wien. Zudem habe sich ein „beunruhigender Geschlechtsunterschied“ gezeigt: Denn von den männlichen Diabetikern sind 39 Prozent gegen die Influenza geimpft, bei den Frauen mit Diabetes sind es nur 30 Prozent.

Das bedeutet auch, dass die Wahrscheinlichkeit, gegen Grippe geimpft zu sein, bei männlichen Diabetikern um 61 Prozent höher liegt als bei Nichtdiabetikern, wogegen bei den Frauen kein Unterschied im Durchimpfungsgrad zwischen Personen mit oder ohne Diabetes besteht. Dorner: „Die gesammelten Daten legen den Schluss nahe, dass die Durchimpfungsrate bei DiabetespatientInnen in Österreich deutlich erhöht werden muss und dass es hier einen Gender Gap auszugleichen gilt.“

Eine Grippeerkrankung ist für DiabetespatientInnen, die ohnehin anfälliger für Infekte sind, noch schwer wiegender als für Nicht-DiabetespatientInnen, erklärt Alexandra Kautzky-Willer, Professorin für Gender Medicine an der MedUni Wien: „Das Risiko, Herzprobleme zu bekommen, ist weitaus größer.“

Service: European Journal of Public Health
“Sex differences in coverage of influenza vaccinations in subjects with diabetes mellitus and ischemic heart disease: trends two decades.” T.E. Dorner, E. Rasky, K. Stein, W. Stronegger, A. Kautzky-Willer, A. Rieder. DOI 10.1007/s10354-010-0856-4.