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Herz-Lungen-Maschine bringt klinisch Tote ins Leben zurück

Vor allem junge Menschen können dadurch bei akutem Herzversagen gerettet werden.

(Wien 06-09-2012) Vor allem junge Menschen können bei akutem Herzversagen durch den rechtzeitigen Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine gerettet werden. Und es könnten noch mehr sein, wie eine aktuelle Studie der Universitätsklinik für Notfallmedizin der Medizinischen Universität Wien unterstreicht.

Herz-Lungen-Maschinen werden normalerweise im Operationssaal und der Intensivmedizin verwendet. Eine Studie der Universitätsklinik für Notfallmedizin der MedUni Wien zeigt, dass diese Technologie auch in der Notfallmedizin Menschen retten kann, bei denen andere Wiederbelebungsmaßnahmen erfolglos waren. Die Studienautoren um Fritz Sterz berichten, dass auf diese Weise seit 1995 rund 15 Prozent der Betroffenen erfolgreich ins Leben zurückgeholt wurden - und das ohne Folgeschäden. Sterz: „Es handelt sich bei den Betroffenen vor allem um junge Menschen. Im Schnitt sind sie erst 35 Jahre alt. Würden noch mehr von ihnen sofort zu uns gebracht werden, könnten wir zahlreiche weitere junge Menschenleben retten.“

Mobile Herz-Lungen-Maschine und „Rettmobil“
Deshalb will die Universitätsklinik für Notfallmedizin am AKH Wien nun die bestehende Kooperation mit der Wiener Rettung weiter ausbauen. In Kürze soll die Klinik über eine erste mobile Herz-Lungen-Maschine verfügen. Mit diesem Apparat können dann PatientInnen direkt vor Ort akut versorgt werden. Um die mobile Akutversorgung weiter zu stärken, wurde eine Förderung für ein vollausgestattetes „Rettmobil“ bei der EU eingereicht.

Einziges Zentrum in Österreich
In Österreich ist die Universitätsklinik für Notfallmedizin das einzige Zentrum, an dem klinisch tote NotfallpatientInnen mit Herz-Lungen-Maschinen in der Aufnahme reanimiert werden. Das funktioniert nur dank der perfekten Teamarbeit von zahlreichen ExpertInnen aus den unterschiedlichsten Disziplinen. Diese müssen nach dem Anruf der Rettung innerhalb von fünf bis zehn Minuten „zusammengetrommelt“ werden. Dazu gehören unter anderem Herz-Thorax-ChirurgInnen, KardiotechnikerInnen und KardiologInnen.

Die Ergebnisse der Studie erschienen vor kurzem in „Resuscitation“, einem international führenden wissenschaftlichen Fachjournal für Notfallmedizin.

Service: Resuscitation
Emergency cardio-pulmonary bypass in cardiac arrest: Seventeen years of
Experience.
”. Christian Wallmüller, Fritz Sterza, Christoph Testori, Andreas Schober, Peter Stratil, David Hörburger, Mathias Stöckl, Christoph Weiser, Danica Kricanac, Daniel Zimpfer, Zeno Deckert, Michael Holzer; Resuscitation. 2012 Jul 16.